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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.

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Stilpe.

-- Was hältst Du eigentlich von mir! He?
Nicht wahr, ich bin ein Lump und kuhdumm!?

-- Versumpft, ganz versumpft, total.

-- So, so? Reizend! Hast Du gar keinen
Respekt vor mir mehr? Wie?

-- Laß mich schlafen, ich muß schlafen. Die
Cigarren sind sehr teuer.

-- Ob Du mich für dumm hältst!

-- Ja, ja doch, meinetwegen, Du bist ja natür¬
lich dumm. Das ewige Saufen . . . Du mußt ja
verblöden. Und außerdem . . . geschmacklos . . .
Ah . . . Ich muß schlafen.

Natürlich: Dumm! . . . Ja, ja, das Saufen! . . .
Geschmacklos . . . Freilich . . . Blöde . . . Hm . . .
Mir ist selber so . . . Äh, wie die Mädchen
schnarchen . . .

Er stellte sich vor die kleine Anna hin: Wie
rund sie ist. Hm. Fest. Warm. Und ich stehe da
wie ein Klotz. Ich . . . ich . . . habe nicht mal
mehr Lust an dem. Ich . . . Gott! Gott! . . .

Er sah sich scheu um und fuhr ihr mit der
Hand über die Brust, aber wie angeekelt zog er
die Hand schnell zurück.

Plötzlich warf er sich mitten ins Zimmer.

-- Ein Sauleben! Ein Sauleben! Alles hin!

Stilpe.

— Was hältſt Du eigentlich von mir! He?
Nicht wahr, ich bin ein Lump und kuhdumm!?

— Verſumpft, ganz verſumpft, total.

— So, ſo? Reizend! Haſt Du gar keinen
Reſpekt vor mir mehr? Wie?

— Laß mich ſchlafen, ich muß ſchlafen. Die
Cigarren ſind ſehr teuer.

— Ob Du mich für dumm hältſt!

— Ja, ja doch, meinetwegen, Du biſt ja natür¬
lich dumm. Das ewige Saufen . . . Du mußt ja
verblöden. Und außerdem . . . geſchmacklos . . .
Ah . . . Ich muß ſchlafen.

Natürlich: Dumm! . . . Ja, ja, das Saufen! . . .
Geſchmacklos . . . Freilich . . . Blöde . . . Hm . . .
Mir iſt ſelber ſo . . . Äh, wie die Mädchen
ſchnarchen . . .

Er ſtellte ſich vor die kleine Anna hin: Wie
rund ſie iſt. Hm. Feſt. Warm. Und ich ſtehe da
wie ein Klotz. Ich . . . ich . . . habe nicht mal
mehr Luſt an dem. Ich . . . Gott! Gott! . . .

Er ſah ſich ſcheu um und fuhr ihr mit der
Hand über die Bruſt, aber wie angeekelt zog er
die Hand ſchnell zurück.

Plötzlich warf er ſich mitten ins Zimmer.

— Ein Sauleben! Ein Sauleben! Alles hin!

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[282/0296] Stilpe. — Was hältſt Du eigentlich von mir! He? Nicht wahr, ich bin ein Lump und kuhdumm!? — Verſumpft, ganz verſumpft, total. — So, ſo? Reizend! Haſt Du gar keinen Reſpekt vor mir mehr? Wie? — Laß mich ſchlafen, ich muß ſchlafen. Die Cigarren ſind ſehr teuer. — Ob Du mich für dumm hältſt! — Ja, ja doch, meinetwegen, Du biſt ja natür¬ lich dumm. Das ewige Saufen . . . Du mußt ja verblöden. Und außerdem . . . geſchmacklos . . . Ah . . . Ich muß ſchlafen. Natürlich: Dumm! . . . Ja, ja, das Saufen! . . . Geſchmacklos . . . Freilich . . . Blöde . . . Hm . . . Mir iſt ſelber ſo . . . Äh, wie die Mädchen ſchnarchen . . . Er ſtellte ſich vor die kleine Anna hin: Wie rund ſie iſt. Hm. Feſt. Warm. Und ich ſtehe da wie ein Klotz. Ich . . . ich . . . habe nicht mal mehr Luſt an dem. Ich . . . Gott! Gott! . . . Er ſah ſich ſcheu um und fuhr ihr mit der Hand über die Bruſt, aber wie angeekelt zog er die Hand ſchnell zurück. Plötzlich warf er ſich mitten ins Zimmer. — Ein Sauleben! Ein Sauleben! Alles hin!

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Zitationshilfe: Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/296>, abgerufen am 22.11.2024.