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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.

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Viertes Buch, drittes Kapitel.
Hand und küßte ihr dann die Füße. Aber ich habe
auch komische Gesänge. Ein Lied vom geschorenen
Pintscher habe ich einmal gemacht. Ich werde es
suchen.

Er setzte sich neben den Bärenführer und strich
mit seinen schönen schmalen Händen den langen
Apostelbart.

Kasimir grinste:

-- Hehe, Du hast wohl genug, Direktor. Weißt
Du, meine polnische Rhapsodie werde ich Dir auch
hier lassen. Auf diesem sehr umfangreichen Schreib¬
tisch da. Hehe, sie wird auch nicht passen. Du
willst natürlich, hehe, Humor! Und so mußt Du
Herrn Stinde engagieren oder diesen, äh, wie heißt
doch der Herr, diesen dicken deutschen Biertrinker,
hehe, richtig: Hartleben, hehe; dieser Pilsener-Bier-
Joethe paßt für Dich sehr gut. Das ist ein her¬
vorragender Dichter, hehe, geradezu der Onkel der
deutschen Poesie. Ich liebe ihn, hehe! Er hat
gerade so einen schönen Hornkneifer wie Du.

Stilpe lächelte. Gegen diese Manier fühlte er
sich gewappnet.

Aber wütend war er doch. Sie fingen also
schon an, ihn zu verachten. Blos, weil er klug
war. Weil er langsam vorgehen wollte. Nicht

Viertes Buch, drittes Kapitel.
Hand und küßte ihr dann die Füße. Aber ich habe
auch komiſche Geſänge. Ein Lied vom geſchorenen
Pintſcher habe ich einmal gemacht. Ich werde es
ſuchen.

Er ſetzte ſich neben den Bärenführer und ſtrich
mit ſeinen ſchönen ſchmalen Händen den langen
Apoſtelbart.

Kaſimir grinſte:

— Hehe, Du haſt wohl genug, Direktor. Weißt
Du, meine polniſche Rhapſodie werde ich Dir auch
hier laſſen. Auf dieſem ſehr umfangreichen Schreib¬
tiſch da. Hehe, ſie wird auch nicht paſſen. Du
willſt natürlich, hehe, Humor! Und ſo mußt Du
Herrn Stinde engagieren oder dieſen, äh, wie heißt
doch der Herr, dieſen dicken deutſchen Biertrinker,
hehe, richtig: Hartleben, hehe; dieſer Pilſener-Bier-
Joethe paßt für Dich ſehr gut. Das iſt ein her¬
vorragender Dichter, hehe, geradezu der Onkel der
deutſchen Poeſie. Ich liebe ihn, hehe! Er hat
gerade ſo einen ſchönen Hornkneifer wie Du.

Stilpe lächelte. Gegen dieſe Manier fühlte er
ſich gewappnet.

Aber wütend war er doch. Sie fingen alſo
ſchon an, ihn zu verachten. Blos, weil er klug
war. Weil er langſam vorgehen wollte. Nicht

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[373/0387] Viertes Buch, drittes Kapitel. Hand und küßte ihr dann die Füße. Aber ich habe auch komiſche Geſänge. Ein Lied vom geſchorenen Pintſcher habe ich einmal gemacht. Ich werde es ſuchen. Er ſetzte ſich neben den Bärenführer und ſtrich mit ſeinen ſchönen ſchmalen Händen den langen Apoſtelbart. Kaſimir grinſte: — Hehe, Du haſt wohl genug, Direktor. Weißt Du, meine polniſche Rhapſodie werde ich Dir auch hier laſſen. Auf dieſem ſehr umfangreichen Schreib¬ tiſch da. Hehe, ſie wird auch nicht paſſen. Du willſt natürlich, hehe, Humor! Und ſo mußt Du Herrn Stinde engagieren oder dieſen, äh, wie heißt doch der Herr, dieſen dicken deutſchen Biertrinker, hehe, richtig: Hartleben, hehe; dieſer Pilſener-Bier- Joethe paßt für Dich ſehr gut. Das iſt ein her¬ vorragender Dichter, hehe, geradezu der Onkel der deutſchen Poeſie. Ich liebe ihn, hehe! Er hat gerade ſo einen ſchönen Hornkneifer wie Du. Stilpe lächelte. Gegen dieſe Manier fühlte er ſich gewappnet. Aber wütend war er doch. Sie fingen alſo ſchon an, ihn zu verachten. Blos, weil er klug war. Weil er langſam vorgehen wollte. Nicht

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Zitationshilfe: Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/387>, abgerufen am 22.11.2024.