Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.Erstes Buch, sechstes Kapitel. Es bezweifelte es auch niemand. Gänse beim Gewitter ducken sich nicht scheuer, So that er immer, wenn er Einen am Ohr Man kannte das. Er hatte eine eigene Art, Einen am Ohr zu Die in der vordersten Reihe bereiteten sich schon Aber es kam anders. Der Fall war zu aus¬ Eine Maschine wäre nötig gewesen. Er plante Schlimmeres. Plötzlich donnerte er: Rhm! Sämmtliche Die Schlüssel klapperten herauf. -- Rhm! Primus, die Schlüssel einsammeln! Es geschah. 5
Erſtes Buch, ſechſtes Kapitel. Es bezweifelte es auch niemand. Gänſe beim Gewitter ducken ſich nicht ſcheuer, So that er immer, wenn er Einen am Ohr Man kannte das. Er hatte eine eigene Art, Einen am Ohr zu Die in der vorderſten Reihe bereiteten ſich ſchon Aber es kam anders. Der Fall war zu aus¬ Eine Maſchine wäre nötig geweſen. Er plante Schlimmeres. Plötzlich donnerte er: Rhm! Sämmtliche Die Schlüſſel klapperten herauf. — Rhm! Primus, die Schlüſſel einſammeln! Es geſchah. 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0079" n="65"/> <fw place="top" type="header">Erſtes Buch, ſechſtes Kapitel.<lb/></fw> <p>Es bezweifelte es auch niemand.</p><lb/> <p>Gänſe beim Gewitter ducken ſich nicht ſcheuer,<lb/> als die braven Selektaner es thaten, während<lb/> der Direktor ſtampfend und keuchend auf und<lb/> ab lief.</p><lb/> <p>So that er immer, wenn er Einen am Ohr<lb/> nehmen wollte.</p><lb/> <p>Man kannte das.</p><lb/> <p>Er hatte eine eigene Art, Einen am Ohr zu<lb/> nehmen; ſo eine gewiſſe Drehung, als wollte er<lb/> eine Thüre aufſchließen und der Schlüſſel ging<lb/> nicht.</p><lb/> <p>Die in der vorderſten Reihe bereiteten ſich ſchon<lb/> vor, die Ohren zu ſchützen.</p><lb/> <p>Aber es kam anders. Der Fall war zu aus¬<lb/> gedehnt. Denn der Direktor hätte vierzig Ohren<lb/> drehen müſſen.</p><lb/> <p>Eine Maſchine wäre nötig geweſen.</p><lb/> <p>Er plante Schlimmeres.</p><lb/> <p>Plötzlich donnerte er: Rhm! Sämmtliche<lb/> Schlüſſel auf die Bank gelegt!</p><lb/> <p>Die Schlüſſel klapperten herauf.</p><lb/> <p>— Rhm! Primus, die Schlüſſel einſammeln!</p><lb/> <p>Es geſchah.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">5<lb/></fw> </div> </div> </body> </text> </TEI> [65/0079]
Erſtes Buch, ſechſtes Kapitel.
Es bezweifelte es auch niemand.
Gänſe beim Gewitter ducken ſich nicht ſcheuer,
als die braven Selektaner es thaten, während
der Direktor ſtampfend und keuchend auf und
ab lief.
So that er immer, wenn er Einen am Ohr
nehmen wollte.
Man kannte das.
Er hatte eine eigene Art, Einen am Ohr zu
nehmen; ſo eine gewiſſe Drehung, als wollte er
eine Thüre aufſchließen und der Schlüſſel ging
nicht.
Die in der vorderſten Reihe bereiteten ſich ſchon
vor, die Ohren zu ſchützen.
Aber es kam anders. Der Fall war zu aus¬
gedehnt. Denn der Direktor hätte vierzig Ohren
drehen müſſen.
Eine Maſchine wäre nötig geweſen.
Er plante Schlimmeres.
Plötzlich donnerte er: Rhm! Sämmtliche
Schlüſſel auf die Bank gelegt!
Die Schlüſſel klapperten herauf.
— Rhm! Primus, die Schlüſſel einſammeln!
Es geſchah.
5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |