Von der Zubereitung einer schiebenden Feder zum Reißbley.
Diese Feder ist innwendig rund, und von aussen gedreht, man machet solche auch zuweilen mit Ecken, und bemerket darauf die Zoll und Linien mit subtilen Strichen, die mit dem Drehwerk geschehen.
Fig. C.
Man nimmt ein Blech von Messing, oder von einer andern Materie, so lang und breit als man diese Feder machen will, leget es hernach um einen stählernen Dorn zusammen ein, der schön rund, fein gerad, und durch und durch von gleicher Dicke ist, man löthet überdeme die Fuge des besagten Blechs zusammen, welches man dann das Rohr der Feder zum Reißbley a. nennet, das man ziehen, und durch ein Eisen mit einem runden Loch vermit- telst einer Ziehbank gehen lassen muß; man ziehet besagtes Rohr so lang, biß solches den stählernen Dorn überall gleich drücke, damit das Innere schön rund und gleich werde, nachdeme es nun auch abgedrehet worden, wie die Figur zeiget, spaltet man solches so weit, biß ungefehr einen halben Zoll ge- gen die Enge, auf, und machet bey beyden Enden des Spalts, und in der Mitte ein kleines rundes Loch, damit der Nagel hinein könne. Die Figur D ist der innere Theil von der Feder, an deren beyden Enden man die Feder machet, w lche mit kleinen Zwingen geschlossen werden, das Mittlere muß just so d ck als der innere Theil, des mit C bemerkten Rohrs ist, seyn, damit dasselbige darinnen leicht hin und wieder geschoben werden könne, man schnei- det besagtes Stuck ein, damit man eine kleine Spannfeder aus Stahl oder mit dem Hammer wol gehärteten Kupfer dort anbringen möge. In der Mitte ist die mit 1. bezeichnete Feder durchbohrt zum Nagel, um das mit E bemerkte Knöpflein einzuschrauben, man machet solches von Stahl zu un- terst mit einer Schraube; oberhalb der Schraube ist ein kleiner runder Hals, in der Dicke wie die Löcher, die in dem Rohr C sind, in ihrer Grösse sich befinden, oberhalb des Halses machet man auf einer jeden Seiten des be- sagten Nagels einen Einschnitt, um einen Schieber in der Dicke, als der Spalt des besagten Rohrs ist, daran zu machen; der obere Theil muß in die Runde gefeilet oder gedrehet werden. Damit man aber die besagte Feder endlich gar ausmachen möge, muß man diese hinein schieben, also daß das Loch der Spannfeder grad gegen einem Loch in dem Rohr stehe, worauf man das Knöpflein so lang, biß es au dem runden Hals anstehet, anschraubet, doch al- so, daß der Schieber längs dem Spalt gehe, so wird alsdann, wann man auf besagtes Knöpflein drucket, solcher Hals innerhalb des Rohrs von einer Seite zur andern sich schieben lassen. Die Figur wird schon genug zu ver- stehen geben, was wir oben erkläret haben.
Von der Zubereitung der immerwährenden Feder.
Dieses Instrument bestehet aus unterschiedlichen Stücken vom Ku-
Von der Zubereitung einer ſchiebenden Feder zum Reißbley.
Dieſe Feder iſt innwendig rund, und von auſſen gedreht, man machet ſolche auch zuweilen mit Ecken, und bemerket darauf die Zoll und Linien mit ſubtilen Strichen, die mit dem Drehwerk geſchehen.
Fig. C.
Man nimmt ein Blech von Meſſing, oder von einer andern Materie, ſo lang und breit als man dieſe Feder machen will, leget es hernach um einen ſtählernen Dorn zuſammen ein, der ſchön rund, fein gerad, und durch und durch von gleicher Dicke iſt, man löthet überdeme die Fuge des beſagten Blechs zuſammen, welches man dann das Rohr der Feder zum Reißbley a. nennet, das man ziehen, und durch ein Eiſen mit einem runden Loch vermit- telſt einer Ziehbank gehen laſſen muß; man ziehet beſagtes Rohr ſo lang, biß ſolches den ſtählernen Dorn überall gleich drücke, damit das Innere ſchön rund und gleich werde, nachdeme es nun auch abgedrehet worden, wie die Figur zeiget, ſpaltet man ſolches ſo weit, biß ungefehr einen halben Zoll ge- gen die Enge, auf, und machet bey beyden Enden des Spalts, und in der Mitte ein kleines rundes Loch, damit der Nagel hinein könne. Die Figur D iſt der innere Theil von der Feder, an deren beyden Enden man die Feder machet, w lche mit kleinen Zwingen geſchloſſen werden, das Mittlere muß juſt ſo d ck als der innere Theil, des mit C bemerkten Rohrs iſt, ſeyn, damit daſſelbige darinnen leicht hin und wieder geſchoben werden könne, man ſchnei- det beſagtes Stuck ein, damit man eine kleine Spannfeder aus Stahl oder mit dem Hammer wol gehärteten Kupfer dort anbringen möge. In der Mitte iſt die mit 1. bezeichnete Feder durchbohrt zum Nagel, um das mit E bemerkte Knöpflein einzuſchrauben, man machet ſolches von Stahl zu un- terſt mit einer Schraube; oberhalb der Schraube iſt ein kleiner runder Hals, in der Dicke wie die Löcher, die in dem Rohr C ſind, in ihrer Gröſſe ſich befinden, oberhalb des Halſes machet man auf einer jeden Seiten des be- ſagten Nagels einen Einſchnitt, um einen Schieber in der Dicke, als der Spalt des beſagten Rohrs iſt, daran zu machen; der obere Theil muß in die Runde gefeilet oder gedrehet werden. Damit man aber die beſagte Feder endlich gar ausmachen möge, muß man dieſe hinein ſchieben, alſo daß das Loch der Spannfeder grad gegen einem Loch in dem Rohr ſtehe, worauf man das Knöpflein ſo lang, biß es au dem runden Hals anſtehet, anſchraubet, doch al- ſo, daß der Schieber längs dem Spalt gehe, ſo wird alsdann, wann man auf beſagtes Knöpflein drucket, ſolcher Hals innerhalb des Rohrs von einer Seite zur andern ſich ſchieben laſſen. Die Figur wird ſchon genug zu ver- ſtehen geben, was wir oben erkläret haben.
Von der Zubereitung der immerwährenden Feder.
Dieſes Inſtrument beſtehet aus unterſchiedlichen Stücken vom Ku-
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Von der Zubereitung einer ſchiebenden Feder zum
Reißbley.
Dieſe Feder iſt innwendig rund, und von auſſen gedreht, man machet
ſolche auch zuweilen mit Ecken, und bemerket darauf die Zoll und Linien mit
ſubtilen Strichen, die mit dem Drehwerk geſchehen.
Man nimmt ein Blech von Meſſing, oder von einer andern Materie,
ſo lang und breit als man dieſe Feder machen will, leget es hernach um einen
ſtählernen Dorn zuſammen ein, der ſchön rund, fein gerad, und durch und
durch von gleicher Dicke iſt, man löthet überdeme die Fuge des beſagten
Blechs zuſammen, welches man dann das Rohr der Feder zum Reißbley a.
nennet, das man ziehen, und durch ein Eiſen mit einem runden Loch vermit-
telſt einer Ziehbank gehen laſſen muß; man ziehet beſagtes Rohr ſo lang,
biß ſolches den ſtählernen Dorn überall gleich drücke, damit das Innere ſchön
rund und gleich werde, nachdeme es nun auch abgedrehet worden, wie die
Figur zeiget, ſpaltet man ſolches ſo weit, biß ungefehr einen halben Zoll ge-
gen die Enge, auf, und machet bey beyden Enden des Spalts, und in der
Mitte ein kleines rundes Loch, damit der Nagel hinein könne. Die Figur
D iſt der innere Theil von der Feder, an deren beyden Enden man die Feder
machet, w lche mit kleinen Zwingen geſchloſſen werden, das Mittlere muß
juſt ſo d ck als der innere Theil, des mit C bemerkten Rohrs iſt, ſeyn, damit
daſſelbige darinnen leicht hin und wieder geſchoben werden könne, man ſchnei-
det beſagtes Stuck ein, damit man eine kleine Spannfeder aus Stahl oder
mit dem Hammer wol gehärteten Kupfer dort anbringen möge. In der
Mitte iſt die mit 1. bezeichnete Feder durchbohrt zum Nagel, um das mit E
bemerkte Knöpflein einzuſchrauben, man machet ſolches von Stahl zu un-
terſt mit einer Schraube; oberhalb der Schraube iſt ein kleiner runder
Hals, in der Dicke wie die Löcher, die in dem Rohr C ſind, in ihrer Gröſſe
ſich befinden, oberhalb des Halſes machet man auf einer jeden Seiten des be-
ſagten Nagels einen Einſchnitt, um einen Schieber in der Dicke, als der
Spalt des beſagten Rohrs iſt, daran zu machen; der obere Theil muß in die
Runde gefeilet oder gedrehet werden. Damit man aber die beſagte Feder
endlich gar ausmachen möge, muß man dieſe hinein ſchieben, alſo daß das Loch
der Spannfeder grad gegen einem Loch in dem Rohr ſtehe, worauf man das
Knöpflein ſo lang, biß es au dem runden Hals anſtehet, anſchraubet, doch al-
ſo, daß der Schieber längs dem Spalt gehe, ſo wird alsdann, wann man auf
beſagtes Knöpflein drucket, ſolcher Hals innerhalb des Rohrs von einer
Seite zur andern ſich ſchieben laſſen. Die Figur wird ſchon genug zu ver-
ſtehen geben, was wir oben erkläret haben.
Von der Zubereitung der immerwährenden
Feder.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/112>, abgerufen am 21.11.2024.
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