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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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chung der Nadel gegen Westen ist, versetzen, und also muß allemalen, wann
man eine neue Abweichung des Magnets wird deobachtert haben, der Ort des
besagten Creutzes verändert werden. Wann die Büchse ganzrund ist, ma-
chet man ein Zeichen an die Büchse gegen Norden und Süden über.

Wann aleichfalls ein Schiff aus Sorlingen in Engelland abfähret,
um nach der Insel Maderas zu gehen, werden wir auf der Seekarte fin-
den, daß der Lauf des Schiffes gegen Süd Südwest geschehen müsse,
so aber zu solcher Zeit die Abeichung der Magnetnabel 6. Grad von Nor-
den gegen Osten ist, muß man mit dem an dem Nand des Compaßes demerk-
ten Creutz um so viel Grad gegen Abehd zuruck gehen, damit man den Lauf
des Schiffes recht dirigiren möge, indeme man auf desagtes Creutz den in
der Seekarte gefundenen Rhombum der vorhabenden Schiffahrt ap-
pliciret.

So man sich aber eines Compaßes dedienet, in welchem man den
Stand der Magnetnadeln verändern kann, gleichwie derjenige mit der dop-
pelten Nose ist, muß die Lilie der Windrose also gestellet werden, daß ihre
Spitze das wahre Nordpunct anzeige, und dabey wol in acht nehmen, um
solche allemalen, so man eine Veränderung dey der Abweichung des Magnets
findet, zu verändern, in diesem Fall nun darf man nicht das Creutz, wel-
ches auf dem Nand des Compaßes den Rhombum der Direction des Schif-
fes andeutet, von seiner Stelle thun.

Es ist sehr nothwendig, absonderlich auf den Reisen, die lang währen,
daß die Schiffleute oft in dem Himmel ihre Veobachtungen anstellen, auf
daß man die Abweichung der Magnetnadel accurat haben möge, damit man
nicht nur allein den Lauf des Schiffes wol dirigiren, sondern auch absonder-
lich wissen könne, wo man, nach einem grossen aus gestandenen Sturm sich
befinde, innerhalb welchen man genöthiget ist, die rechte Noute zu verlassen,
indeme man fich von den Winden und Wellen mit Gewalt fortführen la-
sen muß, welche dann wiederum den Weg fortleiten müssen.

Die Abmeichung der Magnetnadel zu finden.

Man hat allerhand Mittel, die Abweichung des Magnets zu beobach-
ten, zum Exempel, aus dem Auf-und Untergang eines Sterns, oder aus der
Beobachtung zwoer gleichen höhen des Sterns üder dem Horizont wei-
len solcher zu diesen deyden Zeiten in gleicher Weite von dem wachren Weri-
dian der Wett, oder von seinem Durchgang burch den Meridian adste-
hen wird.

Aber alle diefe Mittel sind fast gar nicht auf der See anzubringen, erft-
lich weilen man, indeme nicht accurat genug die Zeit, wann die Sonne oder
ein anderer Stern durch den Meridian gehet, erforscht werden kann, viel

chung der Nadel gegen Weſten iſt, verſetzen, und alſo muß allemalen, wann
man eine neue Abweichung des Magnets wird deobachtert haben, der Ort des
beſagten Creutzes verändert werden. Wann die Büchſe ganzrund iſt, ma-
chet man ein Zeichen an die Büchſe gegen Norden und Süden über.

Wann aleichfalls ein Schiff aus Sorlingen in Engelland abfähret,
um nach der Inſel Maderas zu gehen, werden wir auf der Seekarte fin-
den, daß der Lauf des Schiffes gegen Süd Südweſt geſchehen müſſe,
ſo aber zu ſolcher Zeit die Abeichung der Magnetnabel 6. Grad von Nor-
den gegen Oſten iſt, muß man mit dem an dem Nand des Compaßes demerk-
ten Creutz um ſo viel Grad gegen Abehd zuruck gehen, damit man den Lauf
des Schiffes recht dirigiren möge, indeme man auf deſagtes Creutz den in
der Seekarte gefundenen Rhombum der vorhabenden Schiffahrt ap-
pliciret.

So man ſich aber eines Compaßes dedienet, in welchem man den
Stand der Magnetnadeln verändern kann, gleichwie derjenige mit der dop-
pelten Noſe iſt, muß die Lilie der Windroſe alſo geſtellet werden, daß ihre
Spitze das wahre Nordpunct anzeige, und dabey wol in acht nehmen, um
ſolche allemalen, ſo man eine Veränderung dey der Abweichung des Magnets
findet, zu verändern, in dieſem Fall nun darf man nicht das Creutz, wel-
ches auf dem Nand des Compaßes den Rhombum der Direction des Schif-
fes andeutet, von ſeiner Stelle thun.

Es iſt ſehr nothwendig, abſonderlich auf den Reiſen, die lang währen,
daß die Schiffleute oft in dem Himmel ihre Veobachtungen anſtellen, auf
daß man die Abweichung der Magnetnadel accurat haben möge, damit man
nicht nur allein den Lauf des Schiffes wol dirigiren, ſondern auch abſonder-
lich wiſſen könne, wo man, nach einem groſſen aus geſtandenen Sturm ſich
befinde, innerhalb welchen man genöthiget iſt, die rechte Noute zu verlaſſen,
indeme man fich von den Winden und Wellen mit Gewalt fortführen la-
ſen muß, welche dann wiederum den Weg fortleiten müſſen.

Die Abmeichung der Magnetnadel zu finden.

Man hat allerhand Mittel, die Abweichung des Magnets zu beobach-
ten, zum Exempel, aus dem Auf-und Untergang eines Sterns, oder aus der
Beobachtung zwoer gleichen höhen des Sterns üder dem Horizont wei-
len ſolcher zu dieſen deyden Zeiten in gleicher Weite von dem wachren Weri-
dian der Wett, oder von ſeinem Durchgang burch den Meridian adſte-
hen wird.

Aber alle diefe Mittel ſind faſt gar nicht auf der See anzubringen, erft-
lich weilen man, indeme nicht accurat genug die Zeit, wann die Sonne oder
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[295/0317] chung der Nadel gegen Weſten iſt, verſetzen, und alſo muß allemalen, wann man eine neue Abweichung des Magnets wird deobachtert haben, der Ort des beſagten Creutzes verändert werden. Wann die Büchſe ganzrund iſt, ma- chet man ein Zeichen an die Büchſe gegen Norden und Süden über. Wann aleichfalls ein Schiff aus Sorlingen in Engelland abfähret, um nach der Inſel Maderas zu gehen, werden wir auf der Seekarte fin- den, daß der Lauf des Schiffes gegen Süd Südweſt geſchehen müſſe, ſo aber zu ſolcher Zeit die Abeichung der Magnetnabel 6. Grad von Nor- den gegen Oſten iſt, muß man mit dem an dem Nand des Compaßes demerk- ten Creutz um ſo viel Grad gegen Abehd zuruck gehen, damit man den Lauf des Schiffes recht dirigiren möge, indeme man auf deſagtes Creutz den in der Seekarte gefundenen Rhombum der vorhabenden Schiffahrt ap- pliciret. So man ſich aber eines Compaßes dedienet, in welchem man den Stand der Magnetnadeln verändern kann, gleichwie derjenige mit der dop- pelten Noſe iſt, muß die Lilie der Windroſe alſo geſtellet werden, daß ihre Spitze das wahre Nordpunct anzeige, und dabey wol in acht nehmen, um ſolche allemalen, ſo man eine Veränderung dey der Abweichung des Magnets findet, zu verändern, in dieſem Fall nun darf man nicht das Creutz, wel- ches auf dem Nand des Compaßes den Rhombum der Direction des Schif- fes andeutet, von ſeiner Stelle thun. Es iſt ſehr nothwendig, abſonderlich auf den Reiſen, die lang währen, daß die Schiffleute oft in dem Himmel ihre Veobachtungen anſtellen, auf daß man die Abweichung der Magnetnadel accurat haben möge, damit man nicht nur allein den Lauf des Schiffes wol dirigiren, ſondern auch abſonder- lich wiſſen könne, wo man, nach einem groſſen aus geſtandenen Sturm ſich befinde, innerhalb welchen man genöthiget iſt, die rechte Noute zu verlaſſen, indeme man fich von den Winden und Wellen mit Gewalt fortführen la- ſen muß, welche dann wiederum den Weg fortleiten müſſen. Die Abmeichung der Magnetnadel zu finden. Man hat allerhand Mittel, die Abweichung des Magnets zu beobach- ten, zum Exempel, aus dem Auf-und Untergang eines Sterns, oder aus der Beobachtung zwoer gleichen höhen des Sterns üder dem Horizont wei- len ſolcher zu dieſen deyden Zeiten in gleicher Weite von dem wachren Weri- dian der Wett, oder von ſeinem Durchgang burch den Meridian adſte- hen wird. Aber alle diefe Mittel ſind faſt gar nicht auf der See anzubringen, erft- lich weilen man, indeme nicht accurat genug die Zeit, wann die Sonne oder ein anderer Stern durch den Meridian gehet, erforſcht werden kann, viel

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/317>, abgerufen am 22.11.2024.