tagslinie, das ist, Nord und Süd vorstellen; die andere Seite A C aber, welche einen geraden Winkel mit der Mittagslinie macht, wird die Linie Ost und West vorstellig machen, alle andere Linien, die parallel mit der Seite A B laufen, sind Meridiani, und alle diejenige, die parallel mit der Seite A C lau- fen, sind die Linien Ost und West.
Dieser Quadrant wird erstlich in 8. gleiche Theile durch 7. aus dem Mittelpunct A gezogene Radios eingetheilet, damit man die 8. Quart der Winde von einem jeden Viertel des Compaßes oder des Horizonts vorstellig machen könne; ein jedes von diesen Quarten der Winde gibt 11. Grad, 15. Minuten, gleichwie wir schon oben gesagt haben, als von dem Seecompaß gehandelt worden.
Die Circumferenz BC wird auch in 90. Grade, und jeder Grad wie- derum von 12. zu 12. Minuten vermittelst der Transversallinien, welche von Grad zu Grad gezogen, und der 6. concentrische Zirkeln, die zwischen zween äussersten enthalten sind, eingetheilet. Man machet überdiß im Mittelpuncte einen Faden, nemlich AL vest, mit welchem, nachdeme er auf einen solchen Grad, den man verlanget, im Quadranten gestellet worden, der Horizont nach Belieben eingetheilet werden kann.
Die 20te Kupfertabelle giebet das Uebrige von der Zubereitung dieses Instruments schon genugsam zu verstehen.
Vom Gebrauche des Reductionsquadrantens.
Man formiret auf dem Reductionsquadranten solche Triangel, die de- nen bey der Schiffahrt gebräuchlichen gleich kommen, die Seiten dieser Triangel werden nach den gleichen Weiten, die zwischen den Quadranten und den Linien N und S, E und O enthalten sind, abgemessen.
Man hat diese Zirkel und diefe Linien, indeme man solche von 5. zu 5. mit stärkern Strichen, als die andere bemerket, unterschieden, also daß, so eine jede Weite vor eine Meile genommen wird, 5. Meilen von einer star- ken Linie biß zur andern seyn werden. So man aber ebenfalls eine jede Wei- te vor 4. Meilen gelten lässet, werden von einem starken Strich biß zum an- dern 20. Meilen seyn, welche einen Seegrad ausmachen.
Wir wollen, zum Exempel setzen, daß wir gegen N. O. . N zu, 150. Meilen gefahren, welche Gegend das 3. Quart des Winds ist, so von Nor- den einen Winkel von 33. Graden und 45. Minuten machet. Sind uns also schon zwey Stücke bekannt, nemlich der Rhombus des Windes, und die Meilen der Weiten, vermittelst deren man auf dem Reductionsquadranten ei- nen mit demjenigen in der Schiffahrt gleichförmigen Triangel, formiren kann, um dadurch das übrige annoch uns Unbekannte zu finden; welches dann auf folgende Manier geschiehet.
tagslinie, das iſt, Nord und Süd vorſtellen; die andere Seite A C aber, welche einen geraden Winkel mit der Mittagslinie macht, wird die Linie Oſt und Weſt vorſtellig machen, alle andere Linien, die parallel mit der Seite A B laufen, ſind Meridiani, und alle diejenige, die parallel mit der Seite A C lau- fen, ſind die Linien Oſt und Weſt.
Dieſer Quadrant wird erſtlich in 8. gleiche Theile durch 7. aus dem Mittelpunct A gezogene Radios eingetheilet, damit man die 8. Quart der Winde von einem jeden Viertel des Compaßes oder des Horizonts vorſtellig machen könne; ein jedes von dieſen Quarten der Winde gibt 11. Grad, 15. Minuten, gleichwie wir ſchon oben geſagt haben, als von dem Seecompaß gehandelt worden.
Die Circumferenz BC wird auch in 90. Grade, und jeder Grad wie- derum von 12. zu 12. Minuten vermittelſt der Transverſallinien, welche von Grad zu Grad gezogen, und der 6. concentriſche Zirkeln, die zwiſchen zween äuſſerſten enthalten ſind, eingetheilet. Man machet überdiß im Mittelpuncte einen Faden, nemlich AL veſt, mit welchem, nachdeme er auf einen ſolchen Grad, den man verlanget, im Quadranten geſtellet worden, der Horizont nach Belieben eingetheilet werden kann.
Die 20te Kupfertabelle giebet das Uebrige von der Zubereitung dieſes Inſtruments ſchon genugſam zu verſtehen.
Vom Gebrauche des Reductionsquadrantens.
Man formiret auf dem Reductionsquadranten ſolche Triangel, die de- nen bey der Schiffahrt gebräuchlichen gleich kommen, die Seiten dieſer Triangel werden nach den gleichen Weiten, die zwiſchen den Quadranten und den Linien N und S, E und O enthalten ſind, abgemeſſen.
Man hat dieſe Zirkel und diefe Linien, indeme man ſolche von 5. zu 5. mit ſtärkern Strichen, als die andere bemerket, unterſchieden, alſo daß, ſo eine jede Weite vor eine Meile genommen wird, 5. Meilen von einer ſtar- ken Linie biß zur andern ſeyn werden. So man aber ebenfalls eine jede Wei- te vor 4. Meilen gelten läſſet, werden von einem ſtarken Strich biß zum an- dern 20. Meilen ſeyn, welche einen Seegrad ausmachen.
Wir wollen, zum Exempel ſetzen, daß wir gegen N. O. . N zu, 150. Meilen gefahren, welche Gegend das 3. Quart des Winds iſt, ſo von Nor- den einen Winkel von 33. Graden und 45. Minuten machet. Sind uns alſo ſchon zwey Stücke bekannt, nemlich der Rhombus des Windes, und die Meilen der Weiten, vermittelſt deren man auf dem Reductionsquadranten ei- nen mit demjenigen in der Schiffahrt gleichförmigen Triangel, formiren kann, um dadurch das übrige annoch uns Unbekannte zu finden; welches dann auf folgende Manier geſchiehet.
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[308/0330]
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welche einen geraden Winkel mit der Mittagslinie macht, wird die Linie Oſt
und Weſt vorſtellig machen, alle andere Linien, die parallel mit der Seite A B
laufen, ſind Meridiani, und alle diejenige, die parallel mit der Seite A C lau-
fen, ſind die Linien Oſt und Weſt.
Dieſer Quadrant wird erſtlich in 8. gleiche Theile durch 7. aus dem
Mittelpunct A gezogene Radios eingetheilet, damit man die 8. Quart der
Winde von einem jeden Viertel des Compaßes oder des Horizonts vorſtellig
machen könne; ein jedes von dieſen Quarten der Winde gibt 11. Grad, 15.
Minuten, gleichwie wir ſchon oben geſagt haben, als von dem Seecompaß
gehandelt worden.
Die Circumferenz BC wird auch in 90. Grade, und jeder Grad wie-
derum von 12. zu 12. Minuten vermittelſt der Transverſallinien, welche von
Grad zu Grad gezogen, und der 6. concentriſche Zirkeln, die zwiſchen zween
äuſſerſten enthalten ſind, eingetheilet. Man machet überdiß im Mittelpuncte
einen Faden, nemlich AL veſt, mit welchem, nachdeme er auf einen ſolchen
Grad, den man verlanget, im Quadranten geſtellet worden, der Horizont
nach Belieben eingetheilet werden kann.
Die 20te Kupfertabelle giebet das Uebrige von der Zubereitung dieſes
Inſtruments ſchon genugſam zu verſtehen.
Vom Gebrauche des Reductionsquadrantens.
Man formiret auf dem Reductionsquadranten ſolche Triangel, die de-
nen bey der Schiffahrt gebräuchlichen gleich kommen, die Seiten dieſer
Triangel werden nach den gleichen Weiten, die zwiſchen den Quadranten
und den Linien N und S, E und O enthalten ſind, abgemeſſen.
Man hat dieſe Zirkel und diefe Linien, indeme man ſolche von 5. zu 5.
mit ſtärkern Strichen, als die andere bemerket, unterſchieden, alſo daß, ſo
eine jede Weite vor eine Meile genommen wird, 5. Meilen von einer ſtar-
ken Linie biß zur andern ſeyn werden. So man aber ebenfalls eine jede Wei-
te vor 4. Meilen gelten läſſet, werden von einem ſtarken Strich biß zum an-
dern 20. Meilen ſeyn, welche einen Seegrad ausmachen.
Wir wollen, zum Exempel ſetzen, daß wir gegen N. O. [FORMEL]. N zu, 150.
Meilen gefahren, welche Gegend das 3. Quart des Winds iſt, ſo von Nor-
den einen Winkel von 33. Graden und 45. Minuten machet. Sind uns
alſo ſchon zwey Stücke bekannt, nemlich der Rhombus des Windes, und die
Meilen der Weiten, vermittelſt deren man auf dem Reductionsquadranten ei-
nen mit demjenigen in der Schiffahrt gleichförmigen Triangel, formiren kann,
um dadurch das übrige annoch uns Unbekannte zu finden; welches dann
auf folgende Manier geſchiehet.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/330>, abgerufen am 22.11.2024.
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