schon hierüber in dem Werke, das von dieser Materie handelt, eine Erklä- rung gegeben haben.
Nur dieses ist noch mit wenigen zu berühren, daß man die kleine beweg- liche Kugeln universal machen könne, dafern man nur einen Quadranten un- ten daran richtet, damit der Fuß nach der Polhöhe des Orts sich schieben lasse; welches dann gar leicht zu verstehen ist.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines Halb- cylinders, welcher concav and conver, das ist, ein-und auswärts gebogen ist.
Diese Uhr wird von unterschiedlichen Grössen gemacht; die kleinen wer- den aus Kupfer, (Messing,) und die grossen aus Stein oder Holz versertiget: bey dieser Uhr ist dieses senderbar und curieus, daß solche die Stunden ohne Zeiger andeutet. Ihre Accuratesse bestehet darinnen, daß sie wohl in der Rundung ausgearbeitet, und sowol inuen als aussen glatt seyen, hat man also vor allen sich dahin zu befleißigen, daß solche regulair werde.
Tabula XXVI. Fig. 3.
Diese Uhr wird aufgerichtet, und an ihrem Fuß vest angemacht, und zwar eben so incliniret, wie die Weltaxe über dem Horizont ist, anbey auch gerade gegen Mittag zugewendet, dahero dann die Stundenlinie und die Ecke oder Schärse, welche zu einem Zeiger dienen, alle mit der Weltaxe parallel sind. Der ganze convexe Colinder wird in 24. gleiche Theile, oder 2. mal 12. Stunden, durch die Parallellinien eingetheilet. Der hole Halbcylin- der, der einen Halbzirkel ausmacht, wird in 6. gleiche Theile getheilet, welche von 6. Uhr des Morgens, biß auf 6. Uhr des Abends gebrauchet werden kön- nen. Indeme die Sonne die Helste des convexen Cylinders erleuchtet, gleich- wie solche die Helste einer Kugel erleuchtet, so zeiget selbiger die Stunde aus Mangel des Lichtes, das ist, durch eine Linie, welche das Licht terminiret, und von dem Schatten scheidet.
In dem holen Cylinder wird die Stunde durch eine äussere Schärse, welche als eine Axe dienet, angedeutet, also daß zu früh, wann die Sonne in dem Zirkel der 6ten Stunde gekommen ist, die äussere Schärfe welche gegen Morgen zu stehet, ihren Schatten auf die gegenüberstehende Schärse wirft, und allda 6. Uhr anzeiget, und je mehr die Sonne sich über dem Horizont erhebet, desto tieser gehet der Schatten hinunter, und bemerket dadurch die Zeit. Die Frühstunden sind gegen die Höhe zu im Cylinder, und die Nach- mittagsstunden gegen die Tiefe bezeichnet. Wann die Sonne in den Mit- tagszirkel gekommen, scheinet dieselbe von vorne gerad auf die Uhr, da sich alsdann kein Schatten ereignet. Wann die Sonne gegen die Abendseite absteiget, wirfft die äussere Schärfe, die auf eben der Seite stehet, ihren Schatten auf die gegenüberstehende Seite, und steiget allda die Stunden des Nachmittags auf dem untern Theil des Cylinders biß auf 6. Uhr des Abends. So man die halbe und Viertelstunden darauf haben will, dars
ſchon hierüber in dem Werke, das von dieſer Materie handelt, eine Erklä- rung gegeben haben.
Nur dieſes iſt noch mit wenigen zu berühren, daß man die kleine beweg- liche Kugeln univerſal machen könne, dafern man nur einen Quadranten un- ten daran richtet, damit der Fuß nach der Polhöhe des Orts ſich ſchieben laſſe; welches dann gar leicht zu verſtehen iſt.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines Halb- cylinders, welcher concav and conver, das iſt, ein-und auswärts gebogen iſt.
Dieſe Uhr wird von unterſchiedlichen Gröſſen gemacht; die kleinen wer- den aus Kupfer, (Meſſing,) und die groſſen aus Stein oder Holz verſertiget: bey dieſer Uhr iſt dieſes ſenderbar und curieus, daß ſolche die Stunden ohne Zeiger andeutet. Ihre Accurateſſe beſtehet darinnen, daß ſie wohl in der Rundung ausgearbeitet, und ſowol inuen als auſſen glatt ſeyen, hat man alſo vor allen ſich dahin zu befleißigen, daß ſolche regulair werde.
Tabula XXVI. Fig. 3.
Dieſe Uhr wird aufgerichtet, und an ihrem Fuß veſt angemacht, und zwar eben ſo incliniret, wie die Weltaxe über dem Horizont iſt, anbey auch gerade gegen Mittag zugewendet, dahero dann die Stundenlinie und die Ecke oder Schärſe, welche zu einem Zeiger dienen, alle mit der Weltaxe parallel ſind. Der ganze convexe Colinder wird in 24. gleiche Theile, oder 2. mal 12. Stunden, durch die Parallellinien eingetheilet. Der hole Halbcylin- der, der einen Halbzirkel ausmacht, wird in 6. gleiche Theile getheilet, welche von 6. Uhr des Morgens, biß auf 6. Uhr des Abends gebrauchet werden kön- nen. Indeme die Sonne die Helſte des convexen Cylinders erleuchtet, gleich- wie ſolche die Helſte einer Kugel erleuchtet, ſo zeiget ſelbiger die Stunde aus Mangel des Lichtes, das iſt, durch eine Linie, welche das Licht terminiret, und von dem Schatten ſcheidet.
In dem holen Cylinder wird die Stunde durch eine äuſſere Schärſe, welche als eine Axe dienet, angedeutet, alſo daß zu früh, wann die Sonne in dem Zirkel der 6ten Stunde gekommen iſt, die äuſſere Schärfe welche gegen Morgen zu ſtehet, ihren Schatten auf die gegenüberſtehende Schärſe wirft, und allda 6. Uhr anzeiget, und je mehr die Sonne ſich über dem Horizont erhebet, deſto tieſer gehet der Schatten hinunter, und bemerket dadurch die Zeit. Die Frühſtunden ſind gegen die Höhe zu im Cylinder, und die Nach- mittagsſtunden gegen die Tiefe bezeichnet. Wann die Sonne in den Mit- tagszirkel gekommen, ſcheinet dieſelbe von vorne gerad auf die Uhr, da ſich alsdann kein Schatten ereignet. Wann die Sonne gegen die Abendſeite abſteiget, wirfft die äuſſere Schärfe, die auf eben der Seite ſtehet, ihren Schatten auf die gegenüberſtehende Seite, und ſteiget allda die Stunden des Nachmittags auf dem untern Theil des Cylinders biß auf 6. Uhr des Abends. So man die halbe und Viertelſtunden darauf haben will, darſ
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ſchon hierüber in dem Werke, das von dieſer Materie handelt, eine Erklä-
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Nur dieſes iſt noch mit wenigen zu berühren, daß man die kleine beweg-
liche Kugeln univerſal machen könne, dafern man nur einen Quadranten un-
ten daran richtet, damit der Fuß nach der Polhöhe des Orts ſich ſchieben
laſſe; welches dann gar leicht zu verſtehen iſt.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines Halb-
cylinders, welcher concav and conver, das iſt, ein-und
auswärts gebogen iſt.
Dieſe Uhr wird von unterſchiedlichen Gröſſen gemacht; die kleinen wer-
den aus Kupfer, (Meſſing,) und die groſſen aus Stein oder Holz verſertiget:
bey dieſer Uhr iſt dieſes ſenderbar und curieus, daß ſolche die Stunden ohne
Zeiger andeutet. Ihre Accurateſſe beſtehet darinnen, daß ſie wohl in der
Rundung ausgearbeitet, und ſowol inuen als auſſen glatt ſeyen, hat man alſo
vor allen ſich dahin zu befleißigen, daß ſolche regulair werde.
Dieſe Uhr wird aufgerichtet, und an ihrem Fuß veſt angemacht, und
zwar eben ſo incliniret, wie die Weltaxe über dem Horizont iſt, anbey auch
gerade gegen Mittag zugewendet, dahero dann die Stundenlinie und die Ecke
oder Schärſe, welche zu einem Zeiger dienen, alle mit der Weltaxe parallel
ſind. Der ganze convexe Colinder wird in 24. gleiche Theile, oder 2. mal
12. Stunden, durch die Parallellinien eingetheilet. Der hole Halbcylin-
der, der einen Halbzirkel ausmacht, wird in 6. gleiche Theile getheilet, welche
von 6. Uhr des Morgens, biß auf 6. Uhr des Abends gebrauchet werden kön-
nen. Indeme die Sonne die Helſte des convexen Cylinders erleuchtet, gleich-
wie ſolche die Helſte einer Kugel erleuchtet, ſo zeiget ſelbiger die Stunde aus
Mangel des Lichtes, das iſt, durch eine Linie, welche das Licht terminiret, und
von dem Schatten ſcheidet.
In dem holen Cylinder wird die Stunde durch eine äuſſere Schärſe,
welche als eine Axe dienet, angedeutet, alſo daß zu früh, wann die Sonne in
dem Zirkel der 6ten Stunde gekommen iſt, die äuſſere Schärfe welche gegen
Morgen zu ſtehet, ihren Schatten auf die gegenüberſtehende Schärſe wirft,
und allda 6. Uhr anzeiget, und je mehr die Sonne ſich über dem Horizont
erhebet, deſto tieſer gehet der Schatten hinunter, und bemerket dadurch die
Zeit. Die Frühſtunden ſind gegen die Höhe zu im Cylinder, und die Nach-
mittagsſtunden gegen die Tiefe bezeichnet. Wann die Sonne in den Mit-
tagszirkel gekommen, ſcheinet dieſelbe von vorne gerad auf die Uhr, da ſich
alsdann kein Schatten ereignet. Wann die Sonne gegen die Abendſeite
abſteiget, wirfft die äuſſere Schärfe, die auf eben der Seite ſtehet, ihren
Schatten auf die gegenüberſtehende Seite, und ſteiget allda die Stunden
des Nachmittags auf dem untern Theil des Cylinders biß auf 6. Uhr des
Abends. So man die halbe und Viertelſtunden darauf haben will, darſ
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/407>, abgerufen am 22.11.2024.
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