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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

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Von dem Gebrauche dieses Instruments.

Der Gebrauch dieses Jovilabii gehet absonderlich dahin, wie man nicht
nur allein zu jeder vorgegebenen Zeit eines jeden jovialischen Neben-
planetens Longitudinem mediam und äquatam, dessen Latitudinem oder Di-
stantiam apparentem von der orbita Jovis nebst der Distantia apparenti
von dem Mittelpuncte an des Jovis richtig finden, sondern auch zugleich
die eigentliche Zeit, wann sich inskünftige die Conjunctiones verä und me-
diä eines jeden solchen Satellitis mit dem Jove ereignen, deren Immersio-
nes und Emersiones in des Jovis Schatten ergeben, auch der Schatten ei-
nes jeden Nebenmonds auf den Discum des Jovis fället, auf selbigen ac-
curat bestimmen könne, dieses alles hat der Herr Autor in seinem Anno
1716. in 410 edirten kleinen Tractat in 8. Aufgaben so deutlich vor Augen
gestellet, daß wir den curieusen Leser, um viele Weitläuftigkeit zu vermei-
den, weit besser auf diese gründliche Anweisung, zumahlen da solche mit
dem Instrument bey Gerhard Valcken in Amsterdam jederzeit gar leicht zu
bekommen, dann hier auf einen neuen Vortrag anweisen mögen. Eine an-
dere Vorstellung eines dem Jovilabio beykommenden Instrumentes, wel-
ches der berühmte Englische Astronomus, Hr. Johann Flamsteed Anno
1685. publique gemacht, findet man in den Actis Anglicanis in eben diesem
Jahr allda beschrieben.

Das zwölfte Capitel.
Von unterschiedlichen astronomischen Instrumenten,
welche mit Zuziehung der Kunst Machination durch Uhrräder,
so wol die erste als andere Bewegung der Sterne
auf verschiedene Art vorstellig
machen.

Nachdeme die Deutschen so glücklich gewesen, daß sie vor etlichen Se-
culis nebst andern herrlichen Erfindungen, auch die Uhrwerke, wel-
che Erfindung ihnen ebenfalls die Ausländer noch zugestehen, zu
dem allgemeinen Gebrauche gar nützlich an das Licht gebracht, so haben sie
auch hernach dergleichen Werke mit Rädern an verschiedene astronomische
Instrumente, um die Bewegungen der Sterne desto besser dabey zu exhi-
biren, gar geschickt appliciret: Unter diesen ist bey uns der vortrefliche Ma-
thematicus, Johannes Regiomontanus, der erste gewesen, der schon vor

Von dem Gebrauche dieſes Inſtruments.

Der Gebrauch dieſes Jovilabii gehet abſonderlich dahin, wie man nicht
nur allein zu jeder vorgegebenen Zeit eines jeden jovialiſchen Neben-
planetens Longitudinem mediam und äquatam, deſſen Latitudinem oder Di-
ſtantiam apparentem von der orbita Jovis nebſt der Diſtantia apparenti
von dem Mittelpuncte an des Jovis richtig finden, ſondern auch zugleich
die eigentliche Zeit, wann ſich inskünftige die Conjunctiones verä und me-
diä eines jeden ſolchen Satellitis mit dem Jove ereignen, deren Immerſio-
nes und Emerſiones in des Jovis Schatten ergeben, auch der Schatten ei-
nes jeden Nebenmonds auf den Diſcum des Jovis fället, auf ſelbigen ac-
curat beſtimmen könne, dieſes alles hat der Herr Autor in ſeinem Anno
1716. in 410 edirten kleinen Tractat in 8. Aufgaben ſo deutlich vor Augen
geſtellet, daß wir den curieuſen Leſer, um viele Weitläuftigkeit zu vermei-
den, weit beſſer auf dieſe gründliche Anweiſung, zumahlen da ſolche mit
dem Inſtrument bey Gerhard Valcken in Amſterdam jederzeit gar leicht zu
bekommen, dann hier auf einen neuen Vortrag anweiſen mögen. Eine an-
dere Vorſtellung eines dem Jovilabio beykommenden Inſtrumentes, wel-
ches der berühmte Engliſche Aſtronomus, Hr. Johann Flamſteed Anno
1685. publique gemacht, findet man in den Actis Anglicanis in eben dieſem
Jahr allda beſchrieben.

Das zwölfte Capitel.
Von unterſchiedlichen aſtronomiſchen Inſtrumenten,
welche mit Zuziehung der Kunſt Machination durch Uhrräder,
ſo wol die erſte als andere Bewegung der Sterne
auf verſchiedene Art vorſtellig
machen.

Nachdeme die Deutſchen ſo glücklich geweſen, daß ſie vor etlichen Se-
culis nebſt andern herrlichen Erfindungen, auch die Uhrwerke, wel-
che Erfindung ihnen ebenfalls die Ausländer noch zugeſtehen, zu
dem allgemeinen Gebrauche gar nützlich an das Licht gebracht, ſo haben ſie
auch hernach dergleichen Werke mit Rädern an verſchiedene aſtronomiſche
Inſtrumente, um die Bewegungen der Sterne deſto beſſer dabey zu exhi-
biren, gar geſchickt appliciret: Unter dieſen iſt bey uns der vortrefliche Ma-
thematicus, Johannes Regiomontanus, der erſte geweſen, der ſchon vor

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[107/0119] Von dem Gebrauche dieſes Inſtruments. Der Gebrauch dieſes Jovilabii gehet abſonderlich dahin, wie man nicht nur allein zu jeder vorgegebenen Zeit eines jeden jovialiſchen Neben- planetens Longitudinem mediam und äquatam, deſſen Latitudinem oder Di- ſtantiam apparentem von der orbita Jovis nebſt der Diſtantia apparenti von dem Mittelpuncte an des Jovis richtig finden, ſondern auch zugleich die eigentliche Zeit, wann ſich inskünftige die Conjunctiones verä und me- diä eines jeden ſolchen Satellitis mit dem Jove ereignen, deren Immerſio- nes und Emerſiones in des Jovis Schatten ergeben, auch der Schatten ei- nes jeden Nebenmonds auf den Diſcum des Jovis fället, auf ſelbigen ac- curat beſtimmen könne, dieſes alles hat der Herr Autor in ſeinem Anno 1716. in 410 edirten kleinen Tractat in 8. Aufgaben ſo deutlich vor Augen geſtellet, daß wir den curieuſen Leſer, um viele Weitläuftigkeit zu vermei- den, weit beſſer auf dieſe gründliche Anweiſung, zumahlen da ſolche mit dem Inſtrument bey Gerhard Valcken in Amſterdam jederzeit gar leicht zu bekommen, dann hier auf einen neuen Vortrag anweiſen mögen. Eine an- dere Vorſtellung eines dem Jovilabio beykommenden Inſtrumentes, wel- ches der berühmte Engliſche Aſtronomus, Hr. Johann Flamſteed Anno 1685. publique gemacht, findet man in den Actis Anglicanis in eben dieſem Jahr allda beſchrieben. Das zwölfte Capitel. Von unterſchiedlichen aſtronomiſchen Inſtrumenten, welche mit Zuziehung der Kunſt Machination durch Uhrräder, ſo wol die erſte als andere Bewegung der Sterne auf verſchiedene Art vorſtellig machen. Nachdeme die Deutſchen ſo glücklich geweſen, daß ſie vor etlichen Se- culis nebſt andern herrlichen Erfindungen, auch die Uhrwerke, wel- che Erfindung ihnen ebenfalls die Ausländer noch zugeſtehen, zu dem allgemeinen Gebrauche gar nützlich an das Licht gebracht, ſo haben ſie auch hernach dergleichen Werke mit Rädern an verſchiedene aſtronomiſche Inſtrumente, um die Bewegungen der Sterne deſto beſſer dabey zu exhi- biren, gar geſchickt appliciret: Unter dieſen iſt bey uns der vortrefliche Ma- thematicus, Johannes Regiomontanus, der erſte geweſen, der ſchon vor

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/119>, abgerufen am 24.11.2024.