Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.geln braucht, darzu nehmen, und nur von aussen herum selbiges mit einem Dieser letzten Methode kommet des Herrn Hartsokers, die er in den Bey dieser Gelegenheit lehret auch Herr de la Hire, nach Anweisung Obberührte Beschwerlichkeit, die sich, je grösser die Sehröhren sind, sich geln braucht, darzu nehmen, und nur von auſſen herum ſelbiges mit einem Dieſer letzten Methode kommet des Herrn Hartſokers, die er in den Bey dieſer Gelegenheit lehret auch Herr de la Hire, nach Anweiſung Obberührte Beſchwerlichkeit, die ſich, je gröſſer die Sehröhren ſind, ſich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0142" n="130"/> geln braucht, darzu nehmen, und nur von auſſen herum ſelbiges mit einem<lb/> dünnen Blech einfaſſen. </p> <p>Dieſer letzten Methode kommet des Herrn Hartſokers, die er in den<lb/> Miſcellaneis Berolinenſibus, p. 262. angegeben, gar genau bey, von welcher<lb/> ein mehrers allda zu finden. </p> <p>Bey dieſer Gelegenheit lehret auch Herr de la Hire, nach Anweiſung<lb/> der franzöſiſchen Memoiren, p. 12. des 1715. Jahrs, wie ein Objectivglas<lb/> zu einem groſſen Sehrohr, nach ſeiner Erfindung gegen alle Seiten zu, gar<lb/> bequem beweglich ſeyn könne: Man nimmt ein Stuck Holz von einer mit-<lb/> telmäßigen Gröſſe, in der Form eines Parallelepipedi, nach der Vorſtel-<lb/> lung der 5ten Figur in der XII. Tabelle bey E und F, ſchraubet oben dar-<lb/> auf in der Mitte zwey runde Stänglein G H und I K veſt, um ſolche auf<lb/> zween eiſerne Hacken, die oben an einer offenen Wand, oder von einem<lb/> Geſtell von unten hinauf angerichtet werden, bey O und P zu ſtellen. Fer-<lb/> ner bohret man durch die Mitte dieſes Parallepipedi ein groſſes Loch, macht<lb/> die runde Stange L M vermöge zweyer Ringe bey L, darinnen beweglich,<lb/> an dieſer aber oberhalb L eine viereckichte Fläche A B C D vor das Objectiv-<lb/> glaß V. ſolchergeſtalten veſt, daß die Seite CD der beſagten Fläche mit eben der<lb/> Stange perpendicular, und zugleich von dem Parallelipipedo bey ihrer Be-<lb/> wegung nur um einen Zoll entfernet zu ſtehen komme. Endlich richtet man auch<lb/> an die Seite C D der beſagten Fläche, und zwar zu äuſſerſt, zwo kleine Regeln<lb/> C N und D N von gleicher Länge an, die bey N juſt gegen die Mitte über von S<lb/> aus, der Helfte von C D, zuſammen treffen, ſo daß die von N auf S gezoge-<lb/> ne Linie ganz perpendicular auf C D fallen muß, alsdann ſchraubet man un-<lb/> ter M bey R einen ſtarken eiſernen Knopf an, wobey man dann mit dem aus-<lb/> geſpannten Faden das Objectivglaß nach der Richtung jederzeit perpendicu-<lb/> lar gegen jede Gegend zu, gar leicht wird ſtellen können. </p> <note place="left">Fig. 5.</note> <p>Obberührte Beſchwerlichkeit, die ſich, je gröſſer die Sehröhren ſind, ſich<lb/> deſto mehr ereignet, hat auch ſchon lang vor dem Herrn de la Hire ein ande-<lb/> rer geſchickter Mann, Mr. Boffat, vermöge einiger metallenen Spiegeln durch<lb/> die Zuruckprallung zu heben getrachtet, da er nemlich das Sehrohr aus<lb/> Blech ſamt den Gläſern, ſo groß es auch hat ſeyn können, gleichwie ſie erſt-<lb/> lich in ſeinem Tractat des ſo betitelten Teleſcopii Catadioptrici & Diacatoptrici,<lb/> und hernach Mr, Perrault in dem Recueil des pluſieurs Machines de nouvelle In-<lb/> vention mit mehrern gezeiget, gegen eine gewiſſe Gegend, z. E. gegen den<lb/> Pol zugewendet, ſelbigen in einerley Lage beveſtiget jederzeit gelaſſen, als-<lb/> dann aber an ſtatt, daß man ſonſten jenen gegen das verlangte Object in den<lb/> Himmel gerichtet, zween flache Spiegel aus Metall, die bey den beyden En-<lb/> den des Sehrohrs auf alle Seiten beweglich geweſen, dirigiret, daß der eine </p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0142]
geln braucht, darzu nehmen, und nur von auſſen herum ſelbiges mit einem
dünnen Blech einfaſſen.
Dieſer letzten Methode kommet des Herrn Hartſokers, die er in den
Miſcellaneis Berolinenſibus, p. 262. angegeben, gar genau bey, von welcher
ein mehrers allda zu finden.
Bey dieſer Gelegenheit lehret auch Herr de la Hire, nach Anweiſung
der franzöſiſchen Memoiren, p. 12. des 1715. Jahrs, wie ein Objectivglas
zu einem groſſen Sehrohr, nach ſeiner Erfindung gegen alle Seiten zu, gar
bequem beweglich ſeyn könne: Man nimmt ein Stuck Holz von einer mit-
telmäßigen Gröſſe, in der Form eines Parallelepipedi, nach der Vorſtel-
lung der 5ten Figur in der XII. Tabelle bey E und F, ſchraubet oben dar-
auf in der Mitte zwey runde Stänglein G H und I K veſt, um ſolche auf
zween eiſerne Hacken, die oben an einer offenen Wand, oder von einem
Geſtell von unten hinauf angerichtet werden, bey O und P zu ſtellen. Fer-
ner bohret man durch die Mitte dieſes Parallepipedi ein groſſes Loch, macht
die runde Stange L M vermöge zweyer Ringe bey L, darinnen beweglich,
an dieſer aber oberhalb L eine viereckichte Fläche A B C D vor das Objectiv-
glaß V. ſolchergeſtalten veſt, daß die Seite CD der beſagten Fläche mit eben der
Stange perpendicular, und zugleich von dem Parallelipipedo bey ihrer Be-
wegung nur um einen Zoll entfernet zu ſtehen komme. Endlich richtet man auch
an die Seite C D der beſagten Fläche, und zwar zu äuſſerſt, zwo kleine Regeln
C N und D N von gleicher Länge an, die bey N juſt gegen die Mitte über von S
aus, der Helfte von C D, zuſammen treffen, ſo daß die von N auf S gezoge-
ne Linie ganz perpendicular auf C D fallen muß, alsdann ſchraubet man un-
ter M bey R einen ſtarken eiſernen Knopf an, wobey man dann mit dem aus-
geſpannten Faden das Objectivglaß nach der Richtung jederzeit perpendicu-
lar gegen jede Gegend zu, gar leicht wird ſtellen können.
Obberührte Beſchwerlichkeit, die ſich, je gröſſer die Sehröhren ſind, ſich
deſto mehr ereignet, hat auch ſchon lang vor dem Herrn de la Hire ein ande-
rer geſchickter Mann, Mr. Boffat, vermöge einiger metallenen Spiegeln durch
die Zuruckprallung zu heben getrachtet, da er nemlich das Sehrohr aus
Blech ſamt den Gläſern, ſo groß es auch hat ſeyn können, gleichwie ſie erſt-
lich in ſeinem Tractat des ſo betitelten Teleſcopii Catadioptrici & Diacatoptrici,
und hernach Mr, Perrault in dem Recueil des pluſieurs Machines de nouvelle In-
vention mit mehrern gezeiget, gegen eine gewiſſe Gegend, z. E. gegen den
Pol zugewendet, ſelbigen in einerley Lage beveſtiget jederzeit gelaſſen, als-
dann aber an ſtatt, daß man ſonſten jenen gegen das verlangte Object in den
Himmel gerichtet, zween flache Spiegel aus Metall, die bey den beyden En-
den des Sehrohrs auf alle Seiten beweglich geweſen, dirigiret, daß der eine
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