lung, wie die 4. Figue der XVI. Tabelle zeiget, also richten, daß deren beyde Spitzen a und b in dem Mittelpuncte, und, nachdem der Ring in dem gemei- nen Brennpunct des Sehrohrs angeordnet worden, in dem Mittelpunct des Sehrohrs, wann beyde in einer Gleichheit hin[] wärts geschraubet werden, zusammen treffen, so nun diese Schrauben auf solche Art aneinander stehen, schraubet man selbige in einer Gleichheit wieder auseinander, misset, vermö- ge einer accuraten Perpendikeluhr, bey einem jeden ihren Umgang, nach der Zeit den Lauf eines nahe an dem Aequator sich befindenden Sterns, den man durch das vestgestellte Sehrohr von einer Spitze der Schraube, bis zur andern inzwischen observiret, und reduciret die gefundene kleine Zeithei- le, wie oben schon gelehret worde, in die kleine Theile des Aequators, so wird man bey jeder solcher Oefnung die gehörige Winkel richtig finden, die man endlich zum fernern Gebrauche in einer Tabelle zusammen ordnen kann, so kann man alsdann, wenn die Umgänge der Schrauben auch die Theile von jenem wol bekannt sind, die gehörige Winkel dabey gar richtig bestim- men. Von diesem Instrument findet man ein mehrers in denen Miscellanois Berolinensibus p. 202. 203.
Tab. XVI. Fig. 4.
Letztens haben wir auch noch von elnem Mikrometer zu melden, wel- ches Herrn Profess. Theod. Balthasaris in Christianerlang neuer Erfindung zu- erkannt, und in seiner Anno 1710. herausgegebenen Micrometria grünolich beschrieben wird, solches ist ebenfalls zu dem Gebrauch gar dienlich, bey de- me auch viel nützliches allda beygefüget zu finden ist.
Diesen obigen Instumenten können wir wegen der gar genauen Ueber einstimmung noch einige andere, und zwar diejenige allhier mit beyfügen, die man, um die Grössen der Finfternissen, sowol bey der Sonne, als dem Monde, richtig zu bestimmen, darzu hauptsächlich zu gebrauchen, und ins- gemein die Reticula, wegen ihrer Figur, also zu benennen pfleget, von sol- chen ist zum ersten das de la Hirische vorzustellen, wie man es noch beffer, als es sonsten beschrieben worden, nutzen könne, gleichwie das folgende mit mehrern davon zeigen wird.
Von dem de la Hirischen (Reticulo) Netze.
Nachdeme die Astronomen feit der Zeit, da Mr. Auzout sein Mikrometer zu Stande gebracht, sich der Mikrometer bis zum Anfang dieses Jahrhun- derts, und zwar bey 40. Jahren hin auch zu denen Finsternissen bedienet hat Hr. de la Hire ein besonderes Instrument hierzu bereitet, und es ein Netz (Rete) oder (Reticulum) genennet, wovon in der mathematischen Werkschule p. 246.
lung, wie die 4. Figue der XVI. Tabelle zeiget, alſo richten, daß deren beyde Spitzen a und b in dem Mittelpuncte, und, nachdem der Ring in dem gemei- nen Brennpunct des Sehrohrs angeordnet worden, in dem Mittelpunct des Sehrohrs, wann beyde in einer Gleichheit hin[] wärts geſchraubet werden, zuſammen treffen, ſo nun dieſe Schrauben auf ſolche Art aneinander ſtehen, ſchraubet man ſelbige in einer Gleichheit wieder auseinander, miſſet, vermö- ge einer accuraten Perpendikeluhr, bey einem jeden ihren Umgang, nach der Zeit den Lauf eines nahe an dem Aequator ſich befindenden Sterns, den man durch das veſtgeſtellte Sehrohr von einer Spitze der Schraube, bis zur andern inzwiſchen obſerviret, und reduciret die gefundene kleine Zeithei- le, wie oben ſchon gelehret worde, in die kleine Theile des Aequators, ſo wird man bey jeder ſolcher Oefnung die gehörige Winkel richtig finden, die man endlich zum fernern Gebrauche in einer Tabelle zuſammen ordnen kann, ſo kann man alsdann, wenn die Umgänge der Schrauben auch die Theile von jenem wol bekannt ſind, die gehörige Winkel dabey gar richtig beſtim- men. Von dieſem Inſtrument findet man ein mehrers in denen Miſcellanois Berolinenſibus p. 202. 203.
Tab. XVI. Fig. 4.
Letztens haben wir auch noch von elnem Mikrometer zu melden, wel- ches Herrn Profeſſ. Theod. Balthaſaris in Chriſtianerlang neuer Erfindung zu- erkannt, und in ſeiner Anno 1710. herausgegebenen Micrometria grünolich beſchrieben wird, ſolches iſt ebenfalls zu dem Gebrauch gar dienlich, bey de- me auch viel nützliches allda beygefüget zu finden iſt.
Dieſen obigen Inſtumenten können wir wegen der gar genauen Ueber einſtimmung noch einige andere, und zwar diejenige allhier mit beyfügen, die man, um die Gröſſen der Finfterniſſen, ſowol bey der Sonne, als dem Monde, richtig zu beſtimmen, darzu hauptſächlich zu gebrauchen, und ins- gemein die Reticula, wegen ihrer Figur, alſo zu benennen pfleget, von ſol- chen iſt zum erſten das de la Hiriſche vorzuſtellen, wie man es noch beffer, als es ſonſten beſchrieben worden, nutzen könne, gleichwie das folgende mit mehrern davon zeigen wird.
Von dem de la Hiriſchen (Reticulo) Netze.
Nachdeme die Aſtronomen feit der Zeit, da Mr. Auzout ſein Mikrometer zu Stande gebracht, ſich der Mikrometer bis zum Anfang dieſes Jahrhun- derts, und zwar bey 40. Jahren hin auch zu denen Finſterniſſen bedienet hat Hr. de la Hire ein beſonderes Inſtrument hierzu bereitet, und es ein Netz (Rete) oder (Reticulum) genennet, wovon in der mathematiſchen Werkſchule p. 246.
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Sehrohrs, wann beyde in einer Gleichheit hin_ wärts geſchraubet werden,
zuſammen treffen, ſo nun dieſe Schrauben auf ſolche Art aneinander ſtehen,
ſchraubet man ſelbige in einer Gleichheit wieder auseinander, miſſet, vermö-
ge einer accuraten Perpendikeluhr, bey einem jeden ihren Umgang, nach der
Zeit den Lauf eines nahe an dem Aequator ſich befindenden Sterns, den
man durch das veſtgeſtellte Sehrohr von einer Spitze der Schraube, bis
zur andern inzwiſchen obſerviret, und reduciret die gefundene kleine Zeithei-
le, wie oben ſchon gelehret worde, in die kleine Theile des Aequators, ſo
wird man bey jeder ſolcher Oefnung die gehörige Winkel richtig finden, die
man endlich zum fernern Gebrauche in einer Tabelle zuſammen ordnen kann,
ſo kann man alsdann, wenn die Umgänge der Schrauben auch die Theile
von jenem wol bekannt ſind, die gehörige Winkel dabey gar richtig beſtim-
men. Von dieſem Inſtrument findet man ein mehrers in denen Miſcellanois
Berolinenſibus p. 202. 203.
Letztens haben wir auch noch von elnem Mikrometer zu melden, wel-
ches Herrn Profeſſ. Theod. Balthaſaris in Chriſtianerlang neuer Erfindung zu-
erkannt, und in ſeiner Anno 1710. herausgegebenen Micrometria grünolich
beſchrieben wird, ſolches iſt ebenfalls zu dem Gebrauch gar dienlich, bey de-
me auch viel nützliches allda beygefüget zu finden iſt.
Dieſen obigen Inſtumenten können wir wegen der gar genauen Ueber
einſtimmung noch einige andere, und zwar diejenige allhier mit beyfügen, die
man, um die Gröſſen der Finfterniſſen, ſowol bey der Sonne, als dem
Monde, richtig zu beſtimmen, darzu hauptſächlich zu gebrauchen, und ins-
gemein die Reticula, wegen ihrer Figur, alſo zu benennen pfleget, von ſol-
chen iſt zum erſten das de la Hiriſche vorzuſtellen, wie man es noch beffer,
als es ſonſten beſchrieben worden, nutzen könne, gleichwie das folgende mit
mehrern davon zeigen wird.
Von dem de la Hiriſchen (Reticulo) Netze.
Nachdeme die Aſtronomen feit der Zeit, da Mr. Auzout ſein Mikrometer zu
Stande gebracht, ſich der Mikrometer bis zum Anfang dieſes Jahrhun-
derts, und zwar bey 40. Jahren hin auch zu denen Finſterniſſen bedienet hat
Hr. de la Hire ein beſonderes Inſtrument hierzu bereitet, und es ein Netz (Rete)
oder (Reticulum) genennet, wovon in der mathematiſchen Werkſchule p. 246.
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/157>, abgerufen am 27.07.2024.
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