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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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131.

Dargegen hatte man zwischen der Laubhütten und
dem Schlosse den Frieden auf eine gleichfals höltzerne/ und
wie Marmel vermahlte Seule/ und vor jhme gegen dem
Castell viel Feuerwerke/ gestellet/ welche dasselbe gleichsam
bestürmen und in Brand setzen solten. Er ware mit einem
Krantz von allerley Früchten gekrönet/ hielte in der linken
Hand einen Palmzweig/ in der rechten aber eine Lorbeer-
Kron. Bey seinen Füssen an dem öbersten Rand der Seu-
len waren geschrieben diese Worte:

Non. simplex. virtutis. opus.
Kriegen und dann Frieden machen/
das sind dopple Tugendsachen.

Unten auf den vier Flächen des Seulfusses ware gemahlet
der friedliche Wolstand/ nach den vier Jahrzeiten/ mit diesen
beygesetzten Deutschrifften:

Sic serere & vincire, Poli radiante favore,
Vina dar & fructus, Queis dulci in pace fruemur.

Wol gehäfft und ausgestreut/
von des Himmels Gunst erfreut/
machet/ daß man list und meyt
niest der Frucht und Friedensfreud.
132.

In besagtes Schloß nun/ welches sonsten zu Ver-
brennung eines den Gästen zu Ehren angelegten Feurwerks/
womit es theils selbsten inwendig besetzt/ theils auswendig
dauon gleichsam belägert ware/ aufgeführet worden/ wurde
die Discordie geschleppet/ und uber dessen Thor gesetzet/ da-
selbst sie die Worte/ so jhr jhren Untergang bevorstehend an-
kündigten/ geschrieben fande:

Quae. tot. busta. dedi. fio. miserabile. bustum.
Durch die so mancher Brand entstanden/
verbrenn jetzt selbst in Teutschen Landen.

So ward auch an des Thores Oberschw[e]lle/ und bey dem

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131.

Dargegen hatte man zwiſchen der Laubhuͤtten und
dem Schloſſe den Frieden auf eine gleichfals hoͤltzerne/ und
wie Marmel vermahlte Seule/ und vor jhme gegen dem
Caſtell viel Feuerwerke/ geſtellet/ welche daſſelbe gleichſam
beſtuͤrmen und in Brand ſetzen ſolten. Er ware mit einem
Krantz von allerley Fruͤchten gekroͤnet/ hielte in der linken
Hand einen Palmzweig/ in der rechten aber eine Lorbeer-
Kron. Bey ſeinen Fuͤſſen an dem oͤberſten Rand der Seu-
len waren geſchrieben dieſe Worte:

Non. simplex. virtutis. opus.
Kriegen und dann Frieden machen/
das ſind dopple Tugendſachen.

Unten auf den vier Flaͤchen des Seulfuſſes ware gemahlet
der friedliche Wolſtand/ nach den vier Jahrzeiten/ mit dieſen
beygeſetzten Deutſchrifften:

Sic ſerere & vincire, Poli radiante favore,
Vina dar & fructus, Queis dulci in pace fruemur.

Wol gehaͤfft und ausgeſtreut/
von des Himmels Gunſt erfreut/
machet/ daß man liſt und meyt
nieſt der Frucht und Friedensfreud.
132.

In beſagtes Schloß nun/ welches ſonſten zu Ver-
brennung eines den Gaͤſten zu Ehren angelegtẽ Feurwerks/
womit es theils ſelbſten inwendig beſetzt/ theils auswendig
dauon gleichſam belaͤgert ware/ aufgefuͤhret worden/ wurde
die Diſcordie geſchleppet/ und ůber deſſen Thor geſetzet/ da-
ſelbſt ſie die Worte/ ſo jhr jhren Untergang bevorſtehend an-
kuͤndigten/ geſchrieben fande:

Quæ. tot. busta. dedi. fio. miserabile. bustum.
Durch die ſo mancher Brand entſtanden/
verbrenn jetzt ſelbſt in Teutſchen Landen.

So ward auch an des Thores Oberſchw[e]lle/ und bey dem

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[130/0186] 131. Dargegen hatte man zwiſchen der Laubhuͤtten und dem Schloſſe den Frieden auf eine gleichfals hoͤltzerne/ und wie Marmel vermahlte Seule/ und vor jhme gegen dem Caſtell viel Feuerwerke/ geſtellet/ welche daſſelbe gleichſam beſtuͤrmen und in Brand ſetzen ſolten. Er ware mit einem Krantz von allerley Fruͤchten gekroͤnet/ hielte in der linken Hand einen Palmzweig/ in der rechten aber eine Lorbeer- Kron. Bey ſeinen Fuͤſſen an dem oͤberſten Rand der Seu- len waren geſchrieben dieſe Worte: Non. simplex. virtutis. opus. Kriegen und dann Frieden machen/ das ſind dopple Tugendſachen. Unten auf den vier Flaͤchen des Seulfuſſes ware gemahlet der friedliche Wolſtand/ nach den vier Jahrzeiten/ mit dieſen beygeſetzten Deutſchrifften: Sic ſerere & vincire, Poli radiante favore, Vina dar & fructus, Queis dulci in pace fruemur. Wol gehaͤfft und ausgeſtreut/ von des Himmels Gunſt erfreut/ machet/ daß man liſt und meyt nieſt der Frucht und Friedensfreud. 132. In beſagtes Schloß nun/ welches ſonſten zu Ver- brennung eines den Gaͤſten zu Ehren angelegtẽ Feurwerks/ womit es theils ſelbſten inwendig beſetzt/ theils auswendig dauon gleichſam belaͤgert ware/ aufgefuͤhret worden/ wurde die Diſcordie geſchleppet/ und ůber deſſen Thor geſetzet/ da- ſelbſt ſie die Worte/ ſo jhr jhren Untergang bevorſtehend an- kuͤndigten/ geſchrieben fande: Quæ. tot. busta. dedi. fio. miserabile. bustum. Durch die ſo mancher Brand entſtanden/ verbrenn jetzt ſelbſt in Teutſchen Landen. So ward auch an des Thores Oberſchwelle/ und bey dem Bild

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/186>, abgerufen am 25.11.2024.