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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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Vagusto/ und dem Hertzogen von Filama/ benebenst auch
allen Friedensabgesandten/ unsterbliches Lob nach zusagen/
und jhnen also den verdienten Lohn zuzueignen.

129.

Dieses beschehen/ wolte sie auch ein Beyspiel der
Bestraffung sehen lassen/ wandte sich derhalben zu der auf
der Erden ligenden Zweytracht/ zoge sie bey den Haaren
vor sich/ verfluchete sie mit vielen Schelt- und Schmach-
worten/ hiebe jhr endlich mit dem Schwerd ein par Schlan-
gen vom Schedel/ dem Frieden aber name sie den Oliven-
Krantz vom Haubte/ wuge beydes auf jhrer Waage gegen-
einander ab/ und als sich die Schlangen der Zwytracht zu
leicht befunden/ verdammete sie dieselbe in das Reich Pluto-
nis
zu ewigen Flammen/ weil sie da heraus die Flamme des
Krieges in das Teutonische Reich gebracht. Worauf also-
bald drey Höllengeister erschienen/ und sie/ nach dem sie eine
weil üm sie herüm gebrüllet und gesprungen/ in das gegenü-
bergesetzte Feuerwerkschloß trugen und schleppeten.

130.

Dieses Schloß ware ein höltzern gevierdtes Ge-
bäude/ mit Leinwat bekleidet/ auch mit Mauerfarb/ unter-
schiedlichen Fenstern und Schießlöchern/ vermahlet/ daß es
also recht einem Castell oder Vestung hause gleich sahe. Es
hatte vier Thürme an den Ecken/ und auf dem Mittelge-
bäude einen/ die alle mit Flanquen oder Stücklöchern verse-
hen/ auch mit Fahnen und güldnen Knöpffen besteckt waren.
Dieses ward genennt das Castell Martis/ (dessen Bild un-
ter dem Thor/ in einer wütenden Postur oder Stellung/ mit
Schild und Schwerd sich sehen liesse/) welcher gleichsam auf
diesem Platz wieder den Frieden zu Feld lage; wie dann das
Schloß mit Stücken/ Feuerröhren/ und Haspelschranken
auf allen seiten ümschützet/ auch von einer Besatzung etlicher
geharnischter Männer/ so mit Rundtartschen/ Wurfspies-
sen/ und dergleichen Gewehren versehen verwachet/ und
ümtreten wurde.

131.
S

Vaguſto/ und dem Hertzogen von Filama/ benebenſt auch
allen Friedensabgeſandten/ unſterbliches Lob nach zuſagen/
und jhnen alſo den verdienten Lohn zuzueignen.

129.

Dieſes beſchehen/ wolte ſie auch ein Beyſpiel der
Beſtraffung ſehen laſſen/ wandte ſich derhalben zu der auf
der Erden ligenden Zweytracht/ zoge ſie bey den Haaren
vor ſich/ verfluchete ſie mit vielen Schelt- und Schmach-
worten/ hiebe jhr endlich mit dem Schwerd ein par Schlan-
gen vom Schedel/ dem Frieden aber name ſie den Oliven-
Krantz vom Haubte/ wuge beydes auf jhrer Waage gegen-
einander ab/ und als ſich die Schlangen der Zwytracht zu
leicht befunden/ verdammete ſie dieſelbe in das Reich Pluto-
nis
zu ewigen Flammen/ weil ſie da heraus die Flamme des
Krieges in das Teutoniſche Reich gebracht. Worauf alſo-
bald drey Hoͤllengeiſter erſchienen/ und ſie/ nach dem ſie eine
weil üm ſie heruͤm gebruͤllet und geſprungen/ in das gegenuͤ-
bergeſetzte Feuerwerkſchloß trugen und ſchleppeten.

130.

Dieſes Schloß ware ein hoͤltzern gevierdtes Ge-
baͤude/ mit Leinwat bekleidet/ auch mit Mauerfarb/ unter-
ſchiedlichen Fenſtern und Schießloͤchern/ vermahlet/ daß es
alſo recht einem Caſtell oder Veſtung hauſe gleich ſahe. Es
hatte vier Thuͤrme an den Ecken/ und auf dem Mittelge-
baͤude einen/ die alle mit Flanquen oder Stuͤckloͤchern verſe-
hen/ auch mit Fahnen und guͤldnẽ Knoͤpffen beſteckt waren.
Dieſes ward genennt das Caſtell Martis/ (deſſen Bild un-
ter dem Thor/ in einer wuͤtenden Poſtur oder Stellung/ mit
Schild und Schwerd ſich ſehen lieſſe/) welcher gleichſam auf
dieſem Platz wieder den Frieden zu Feld lage; wie dann das
Schloß mit Stuͤcken/ Feuerroͤhren/ und Haſpelſchranken
auf allen ſeiten ümſchuͤtzet/ auch von einer Beſatzung etlicher
geharniſchter Maͤnner/ ſo mit Rundtartſchen/ Wurfſpieſ-
ſen/ und dergleichen Gewehren verſehen verwachet/ und
uͤmtreten wurde.

131.
S
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[129/0185] Vaguſto/ und dem Hertzogen von Filama/ benebenſt auch allen Friedensabgeſandten/ unſterbliches Lob nach zuſagen/ und jhnen alſo den verdienten Lohn zuzueignen. 129. Dieſes beſchehen/ wolte ſie auch ein Beyſpiel der Beſtraffung ſehen laſſen/ wandte ſich derhalben zu der auf der Erden ligenden Zweytracht/ zoge ſie bey den Haaren vor ſich/ verfluchete ſie mit vielen Schelt- und Schmach- worten/ hiebe jhr endlich mit dem Schwerd ein par Schlan- gen vom Schedel/ dem Frieden aber name ſie den Oliven- Krantz vom Haubte/ wuge beydes auf jhrer Waage gegen- einander ab/ und als ſich die Schlangen der Zwytracht zu leicht befunden/ verdammete ſie dieſelbe in das Reich Pluto- nis zu ewigen Flammen/ weil ſie da heraus die Flamme des Krieges in das Teutoniſche Reich gebracht. Worauf alſo- bald drey Hoͤllengeiſter erſchienen/ und ſie/ nach dem ſie eine weil üm ſie heruͤm gebruͤllet und geſprungen/ in das gegenuͤ- bergeſetzte Feuerwerkſchloß trugen und ſchleppeten. 130. Dieſes Schloß ware ein hoͤltzern gevierdtes Ge- baͤude/ mit Leinwat bekleidet/ auch mit Mauerfarb/ unter- ſchiedlichen Fenſtern und Schießloͤchern/ vermahlet/ daß es alſo recht einem Caſtell oder Veſtung hauſe gleich ſahe. Es hatte vier Thuͤrme an den Ecken/ und auf dem Mittelge- baͤude einen/ die alle mit Flanquen oder Stuͤckloͤchern verſe- hen/ auch mit Fahnen und guͤldnẽ Knoͤpffen beſteckt waren. Dieſes ward genennt das Caſtell Martis/ (deſſen Bild un- ter dem Thor/ in einer wuͤtenden Poſtur oder Stellung/ mit Schild und Schwerd ſich ſehen lieſſe/) welcher gleichſam auf dieſem Platz wieder den Frieden zu Feld lage; wie dann das Schloß mit Stuͤcken/ Feuerroͤhren/ und Haſpelſchranken auf allen ſeiten ümſchuͤtzet/ auch von einer Beſatzung etlicher geharniſchter Maͤnner/ ſo mit Rundtartſchen/ Wurfſpieſ- ſen/ und dergleichen Gewehren verſehen verwachet/ und uͤmtreten wurde. 131. S

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/185>, abgerufen am 26.11.2024.