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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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gen das Zeit der Zweytracht gelägert/ sich auf diese Seule
und gleichsam ins Mittel gestellet/ und mit dem Feuer/ das
er von der Liebe empfangen/ das Werk/ das jene wider jhn
und die Eintracht angeleget/ wider sie selber richtete/ und
gleichsam jhre eigene Pfeile/ sie zu verderben/ jhnen zu rück
sendete. Massen er dann in kurtzem an der Schnur ein Raket
aus seinem Siegskrantz losgesandt/ durch welches es augen-
blicklich/ nebenst seinen Aussenwerken in Brand geriethe.
Das Castell wehrete sich dapfer/ warf in die anderthalbtau-
send Raketen heraus/ ließ viel Schwärmer/ Kugeln/ Kegel/
und Schläge aus/ willens den Friede von seiner Seule
zu stürtzen. Auf jedem Thurm lieffe ein grosses Feuerrad
herüm/ mit starken Raketen spielend. Es ware aber/ gleich-
sam durch Hinderlist deß Friedens/ alles Holtzwerk an dem
Thor und Mittelgebäude durchboret/ und über zweytausend
eiserne Schläge darein verborgen/ welche nach dem das
Feur zu jhnen kame/ mit erschröcklichem Prasseln/ Krachen/
und Platzen Thor und Thurm zersprengten.

149.

Es gabe den Augen und Ohren eine angenehme
Lust/ weil nicht allein wegen deß grausamen und unaufhör-
lichen Platzens es schient/ als ob viel hundert Mann in und
ausser dem Castell Feuer gäben/ sondern auch die Flamme
und der Rauch deß liechterloh-brennenden Mittelthurms
sich biß an die Wolken waltzete. Hinder dem Castell stiegen
immer Raketen/ zu fünfzig/ und zu hundert/ und auf der rech-
ten Seiten wurden vierhundert eiserne Rohr dreymal loß-
gebrannt. Es half aber alles nichts/ wie dapfer sich auch
Mars und die Zweytracht wehreten/ so musten sie doch zu
letzt/ nach dem sie selber unzähliche Schläge und Schwer-
mer ausgeworffen/ im Staub und Aschen ligend/ jhre Ver-
bannung und Untergang der gantzen Welt zeigen: da hin-
gegen der Friede/ in dem er auf seiner Seule unter soviel tau-
send auf und üm jhn herümfliegenden Feuern zu männig-

lichs
T 3

gen das Zeit der Zweytracht gelaͤgert/ ſich auf dieſe Seule
und gleichſam ins Mittel geſtellet/ und mit dem Feuer/ das
er von der Liebe empfangen/ das Werk/ das jene wider jhn
und die Eintracht angeleget/ wider ſie ſelber richtete/ und
gleichſam jhre eigene Pfeile/ ſie zu verderben/ jhnen zu ruͤck
ſendete. Maſſen er dann in kurtzem an der Schnur ein Raket
aus ſeinem Siegskrantz losgeſandt/ durch welches es augen-
blicklich/ nebenſt ſeinen Auſſenwerken in Brand geriethe.
Das Caſtell wehrete ſich dapfer/ warf in die anderthalbtau-
ſend Raketen heraus/ ließ viel Schwaͤrmer/ Kugeln/ Kegel/
und Schlaͤge aus/ willens den Friede von ſeiner Seule
zu ſtuͤrtzen. Auf jedem Thurm lieffe ein groſſes Feuerrad
heruͤm/ mit ſtarken Raketen ſpielend. Es ware aber/ gleich-
ſam durch Hinderliſt deß Friedens/ alles Holtzwerk an dem
Thor und Mittelgebaͤude durchboret/ und uͤber zweytauſend
eiſerne Schlaͤge darein verborgen/ welche nach dem das
Feur zu jhnen kame/ mit erſchroͤcklichem Praſſeln/ Krachen/
und Platzen Thor und Thurm zerſprengten.

149.

Es gabe den Augen und Ohren eine angenehme
Luſt/ weil nicht allein wegen deß grauſamen und unaufhoͤr-
lichen Platzens es ſchient/ als ob viel hundert Mann in und
auſſer dem Caſtell Feuer gaͤben/ ſondern auch die Flamme
und der Rauch deß liechterloh-brennenden Mittelthurms
ſich biß an die Wolken waltzete. Hinder dem Caſtell ſtiegen
immer Raketen/ zu fünfzig/ und zu hundert/ und auf der rech-
ten Seiten wurden vierhundert eiſerne Rohr dreymal loß-
gebrannt. Es half aber alles nichts/ wie dapfer ſich auch
Mars und die Zweytracht wehreten/ ſo muſten ſie doch zu
letzt/ nach dem ſie ſelber unzaͤhliche Schlaͤge und Schwer-
mer ausgeworffen/ im Staub und Aſchen ligend/ jhre Ver-
bannung und Untergang der gantzen Welt zeigen: da hin-
gegen der Friede/ in dem er auf ſeiner Seule unter ſoviel tau-
ſend auf und uͤm jhn herümfliegenden Feuern zu maͤnnig-

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T 3
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[141/0197] gen das Zeit der Zweytracht gelaͤgert/ ſich auf dieſe Seule und gleichſam ins Mittel geſtellet/ und mit dem Feuer/ das er von der Liebe empfangen/ das Werk/ das jene wider jhn und die Eintracht angeleget/ wider ſie ſelber richtete/ und gleichſam jhre eigene Pfeile/ ſie zu verderben/ jhnen zu ruͤck ſendete. Maſſen er dann in kurtzem an der Schnur ein Raket aus ſeinem Siegskrantz losgeſandt/ durch welches es augen- blicklich/ nebenſt ſeinen Auſſenwerken in Brand geriethe. Das Caſtell wehrete ſich dapfer/ warf in die anderthalbtau- ſend Raketen heraus/ ließ viel Schwaͤrmer/ Kugeln/ Kegel/ und Schlaͤge aus/ willens den Friede von ſeiner Seule zu ſtuͤrtzen. Auf jedem Thurm lieffe ein groſſes Feuerrad heruͤm/ mit ſtarken Raketen ſpielend. Es ware aber/ gleich- ſam durch Hinderliſt deß Friedens/ alles Holtzwerk an dem Thor und Mittelgebaͤude durchboret/ und uͤber zweytauſend eiſerne Schlaͤge darein verborgen/ welche nach dem das Feur zu jhnen kame/ mit erſchroͤcklichem Praſſeln/ Krachen/ und Platzen Thor und Thurm zerſprengten. 149. Es gabe den Augen und Ohren eine angenehme Luſt/ weil nicht allein wegen deß grauſamen und unaufhoͤr- lichen Platzens es ſchient/ als ob viel hundert Mann in und auſſer dem Caſtell Feuer gaͤben/ ſondern auch die Flamme und der Rauch deß liechterloh-brennenden Mittelthurms ſich biß an die Wolken waltzete. Hinder dem Caſtell ſtiegen immer Raketen/ zu fünfzig/ und zu hundert/ und auf der rech- ten Seiten wurden vierhundert eiſerne Rohr dreymal loß- gebrannt. Es half aber alles nichts/ wie dapfer ſich auch Mars und die Zweytracht wehreten/ ſo muſten ſie doch zu letzt/ nach dem ſie ſelber unzaͤhliche Schlaͤge und Schwer- mer ausgeworffen/ im Staub und Aſchen ligend/ jhre Ver- bannung und Untergang der gantzen Welt zeigen: da hin- gegen der Friede/ in dem er auf ſeiner Seule unter ſoviel tau- ſend auf und uͤm jhn herümfliegenden Feuern zu maͤnnig- lichs T 3

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/197>, abgerufen am 24.11.2024.