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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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Hertzog lachete hierob/ liesse sie wider vorbtscheiden/ und in-
dessen eine viereckchite Silbermuntze prägen/ welche auf be-
stimmten Tag unter diese Steckenreuter reichlich ausge-
theilet/ und damit auch der kleinen aufbluhenden Jugend
ein ewiges Andenken in das Gedächtniß gleichsam einge-
präget wurde/ bey deme sie sich dieser Friedensfeyrlichkeiten
bis in jhr spates und letztes Alter erinnern mögen.

[Abbildung]
153

Nach Verfliessung alles dessen/ und nach dem die-
se theure Friedensversammlung nochmals von der Nymfe
Noris auf der Burg mit einer ansehnlichen Friedenköste
begästet und bewirtet worden/ ware Printz Vagusto der er
ste/ der seinen Abzug name/ weil man in Deusien zu Krönung
jhrer Königin grosse Bereitschafft machete. Ehe jhme der
Hertzog von Filama folgete/ wolte jhm die Nymfe Noris
noch eine Lust machen. Es ist ein schöner Baumplatz hart
an der Stadt/ auf einer Seiten mit Gärten belegen/ und
auf der andern von dem Fluß Tesping beflossen. Den Ort
überschatten viel hohe Linden/ Reihmässig gesetzet/ unter
welchen drey kühle Springbrunnen mit lieblichem Lispeln
die Ohren belustigen/ und mit jhrem sussen Wasser den
Durst löschen. Man nennet jhn die Allerwiesen/ weil er al-
len der Stadt Inwohnern gemein/ und zu Sommerszei-
zeiten jedermans Spazier-Spiel-un Lustplan ist. Man
hatte vor Jahren/ ehe der Krieg seine Schantzen dahin ge-
setzet/ ein jährliches Armbrustschiessen daselbst gehalten.

Diese

Hertzog lachete hierob/ lieſſe ſie wider vorbtſcheiden/ und in-
deſſen eine viereckchite Silbermůntze praͤgen/ welche auf be-
ſtimmten Tag unter dieſe Steckenreuter reichlich ausge-
theilet/ und damit auch der kleinen aufblůhenden Jugend
ein ewiges Andenken in das Gedaͤchtniß gleichſam einge-
praͤget wurde/ bey deme ſie ſich dieſer Friedensfeyrlichkeiten
bis in jhr ſpates und letztes Alter erinnern moͤgen.

[Abbildung]
153

Nach Verflieſſung alles deſſen/ und nach dem die-
ſe theure Friedensverſammlung nochmals von der Nymfe
Noris auf der Burg mit einer anſehnlichen Friedenkoͤſte
begaͤſtet und bewirtet worden/ ware Printz Vaguſto der er
ſte/ der ſeinen Abzug name/ weil man in Deuſien zu Kroͤnung
jhrer Koͤnigin groſſe Bereitſchafft machete. Ehe jhme der
Hertzog von Filama folgete/ wolte jhm die Nymfe Noris
noch eine Luſt machen. Es iſt ein ſchoͤner Baumplatz hart
an der Stadt/ auf einer Seiten mit Gaͤrten belegen/ und
auf der andern von dem Fluß Teſping befloſſen. Den Ort
überſchatten viel hohe Linden/ Reihmaͤſſig geſetzet/ unter
welchen drey kühle Springbrunnen mit lieblichem Liſpeln
die Ohren beluſtigen/ und mit jhrem ſůſſen Waſſer den
Durſt loͤſchen. Man nennet jhn die Allerwieſen/ weil er al-
len der Stadt Inwohnern gemein/ und zu Sommerszei-
zeiten jedermans Spazier-Spiel-un Luſtplan iſt. Man
hatte vor Jahren/ ehe der Krieg ſeine Schantzen dahin ge-
ſetzet/ ein jaͤhrliches Armbruſtſchieſſen daſelbſt gehalten.

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[146/0202] Hertzog lachete hierob/ lieſſe ſie wider vorbtſcheiden/ und in- deſſen eine viereckchite Silbermůntze praͤgen/ welche auf be- ſtimmten Tag unter dieſe Steckenreuter reichlich ausge- theilet/ und damit auch der kleinen aufblůhenden Jugend ein ewiges Andenken in das Gedaͤchtniß gleichſam einge- praͤget wurde/ bey deme ſie ſich dieſer Friedensfeyrlichkeiten bis in jhr ſpates und letztes Alter erinnern moͤgen. [Abbildung] 153 Nach Verflieſſung alles deſſen/ und nach dem die- ſe theure Friedensverſammlung nochmals von der Nymfe Noris auf der Burg mit einer anſehnlichen Friedenkoͤſte begaͤſtet und bewirtet worden/ ware Printz Vaguſto der er ſte/ der ſeinen Abzug name/ weil man in Deuſien zu Kroͤnung jhrer Koͤnigin groſſe Bereitſchafft machete. Ehe jhme der Hertzog von Filama folgete/ wolte jhm die Nymfe Noris noch eine Luſt machen. Es iſt ein ſchoͤner Baumplatz hart an der Stadt/ auf einer Seiten mit Gaͤrten belegen/ und auf der andern von dem Fluß Teſping befloſſen. Den Ort überſchatten viel hohe Linden/ Reihmaͤſſig geſetzet/ unter welchen drey kühle Springbrunnen mit lieblichem Liſpeln die Ohren beluſtigen/ und mit jhrem ſůſſen Waſſer den Durſt loͤſchen. Man nennet jhn die Allerwieſen/ weil er al- len der Stadt Inwohnern gemein/ und zu Sommerszei- zeiten jedermans Spazier-Spiel-un Luſtplan iſt. Man hatte vor Jahren/ ehe der Krieg ſeine Schantzen dahin ge- ſetzet/ ein jaͤhrliches Armbruſtſchieſſen daſelbſt gehalten. Dieſe

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/202>, abgerufen am 24.11.2024.