Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite
Die HochGräflich-Vermählten.

Diese Bäume/ (sagte/ vom Floridan
hierüm befraget/ Sylvia die zweyte
Nymfe/) von uns an diß Gestade ge-
pflantzet/ sichen auf einer Nebenkluft un-
sers Hölen-Zimmers; und wir haben/
beydes Kluft und Bäume/ dem Ehr-
Andenken dieses Helden gewidmet. Sei-
ne hohe Tugenden und Verdienste/ ha-
ben schon langhero/ die Zungen der Sua-
da und Fama/ mude/ und ihn der Welt
verwunderbar/ gemacht. Der höchste
Senat des Reichs/ nennet Ihn einen
von seinen Edelsten Beysitzern. Das
allerhöchste Reichshaupt selber/ hat schon
zum öftern durch Ihn/ als seinen Mund/
zu ausländischen Gekrönten und andern
Hohen Häuptern geredet. So gar das
Glück und die Ehre/ sonsten der Tugend
Beneiderinnen/ sind ganz in Ihn verlie-
bet/ und überschütten Ihn mit ihren Ga-
ben. Unter andern Adelichen Ubungen/
spielet Er den Meister/ zu Pferd und auf
der Laute. In Höflichkeit/ ein Frau-
enzimmer zu unterhalten/ fordert Er
Lehrgeld von seines gleichen. Die Künst-

göttinnen/
Die HochGraͤflich-Vermaͤhlten.

Dieſe Baͤume/ (ſagte/ vom Floridan
hieruͤm befraget/ Sylvia die zweyte
Nymfe/) von uns an diß Geſtade ge-
pflantzet/ ſichen auf einer Nebenkluft un-
ſers Hoͤlen-Zimmers; und wir haben/
beydes Kluft und Baͤume/ dem Ehr-
Andenken dieſes Helden gewidmet. Sei-
ne hohe Tugenden und Verdienſte/ ha-
ben ſchon langhero/ die Zungen der Sua-
da und Fama/ můde/ und ihn der Welt
verwunderbar/ gemacht. Der hoͤchſte
Senat des Reichs/ nennet Ihn einen
von ſeinen Edelſten Beyſitzern. Das
allerhoͤchſte Reichshaupt ſelber/ hat ſchon
zum oͤftern durch Ihn/ als ſeinen Mund/
zu auslaͤndiſchen Gekroͤnten und andern
Hohen Haͤuptern geredet. So gar das
Gluͤck und die Ehre/ ſonſten der Tugend
Beneiderinnen/ ſind ganz in Ihn verlie-
bet/ und uͤberſchuͤtten Ihn mit ihren Ga-
ben. Unter andern Adelichen Ubungen/
ſpielet Er den Meiſter/ zu Pferd und auf
der Laute. In Hoͤflichkeit/ ein Frau-
enzimmer zu unterhalten/ fordert Er
Lehrgeld von ſeines gleichen. Die Kuͤnſt-

goͤttinnen/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0036" n="24"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Die HochGra&#x0364;flich-Verma&#x0364;hlten.</hi> </fw><lb/>
        <p>Die&#x017F;e Ba&#x0364;ume/ (&#x017F;agte/ vom Floridan<lb/>
hieru&#x0364;m befraget/ Sylvia die zweyte<lb/>
Nymfe/) von uns an diß Ge&#x017F;tade ge-<lb/>
pflantzet/ &#x017F;ichen auf einer Nebenkluft un-<lb/>
&#x017F;ers Ho&#x0364;len-Zimmers; und wir haben/<lb/>
beydes Kluft und Ba&#x0364;ume/ dem Ehr-<lb/>
Andenken die&#x017F;es Helden gewidmet. Sei-<lb/>
ne hohe Tugenden und Verdien&#x017F;te/ ha-<lb/>
ben &#x017F;chon langhero/ die Zungen der Sua-<lb/>
da und Fama/ m&#x016F;de/ und ihn der Welt<lb/>
verwunderbar/ gemacht. Der ho&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
Senat des Reichs/ nennet Ihn einen<lb/>
von &#x017F;einen Edel&#x017F;ten Bey&#x017F;itzern. Das<lb/>
allerho&#x0364;ch&#x017F;te Reichshaupt &#x017F;elber/ hat &#x017F;chon<lb/>
zum o&#x0364;ftern durch Ihn/ als &#x017F;einen Mund/<lb/>
zu ausla&#x0364;ndi&#x017F;chen Gekro&#x0364;nten und andern<lb/>
Hohen Ha&#x0364;uptern geredet. So gar das<lb/>
Glu&#x0364;ck und die Ehre/ &#x017F;on&#x017F;ten der Tugend<lb/>
Beneiderinnen/ &#x017F;ind ganz in Ihn verlie-<lb/>
bet/ und u&#x0364;ber&#x017F;chu&#x0364;tten Ihn mit ihren Ga-<lb/>
ben. Unter andern Adelichen Ubungen/<lb/>
&#x017F;pielet Er den Mei&#x017F;ter/ zu Pferd und auf<lb/>
der Laute. In Ho&#x0364;flichkeit/ ein Frau-<lb/>
enzimmer zu unterhalten/ fordert Er<lb/>
Lehrgeld von &#x017F;eines gleichen. Die Ku&#x0364;n&#x017F;t-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">go&#x0364;ttinnen/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0036] Die HochGraͤflich-Vermaͤhlten. Dieſe Baͤume/ (ſagte/ vom Floridan hieruͤm befraget/ Sylvia die zweyte Nymfe/) von uns an diß Geſtade ge- pflantzet/ ſichen auf einer Nebenkluft un- ſers Hoͤlen-Zimmers; und wir haben/ beydes Kluft und Baͤume/ dem Ehr- Andenken dieſes Helden gewidmet. Sei- ne hohe Tugenden und Verdienſte/ ha- ben ſchon langhero/ die Zungen der Sua- da und Fama/ můde/ und ihn der Welt verwunderbar/ gemacht. Der hoͤchſte Senat des Reichs/ nennet Ihn einen von ſeinen Edelſten Beyſitzern. Das allerhoͤchſte Reichshaupt ſelber/ hat ſchon zum oͤftern durch Ihn/ als ſeinen Mund/ zu auslaͤndiſchen Gekroͤnten und andern Hohen Haͤuptern geredet. So gar das Gluͤck und die Ehre/ ſonſten der Tugend Beneiderinnen/ ſind ganz in Ihn verlie- bet/ und uͤberſchuͤtten Ihn mit ihren Ga- ben. Unter andern Adelichen Ubungen/ ſpielet Er den Meiſter/ zu Pferd und auf der Laute. In Hoͤflichkeit/ ein Frau- enzimmer zu unterhalten/ fordert Er Lehrgeld von ſeines gleichen. Die Kuͤnſt- goͤttinnen/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/36
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/36>, abgerufen am 21.11.2024.