Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Bitt um Leibes Notturft/ wissen auch nicht/ wie lang sie es habenwerden. Man sihet ja täglich/ wie man- cher verdirbt und untergehet/ und kan man zu solchen/ mit dem Apostel Jacobo sagen: Jhr habt nicht/ darum daß ihr nicht bit- tet. (i) 8 Alles/ was sie haben/ sind Gottes 9 Wie übel würde es ein Weltherr ver- 10 Wir brauchen täglich/ der Gaben Got- (i) Jac. 4. v. 2.
Bitt um Leibes Notturft/ wiſſen auch nicht/ wie lang ſie es habenwerden. Man ſihet ja taͤglich/ wie man- cher verdirbt und untergehet/ und kan man zu ſolchen/ mit dem Apoſtel Jacobo ſagen: Jhr habt nicht/ darum daß ihr nicht bit- tet. (i) 8 Alles/ was ſie haben/ ſind Gottes 9 Wie uͤbel wuͤrde es ein Weltherꝛ ver- 10 Wir brauchen taͤglich/ der Gaben Got- (i) Jac. 4. v. 2.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0272" n="244"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Bitt um Leibes Notturft/</hi></fw><lb/> wiſſen auch nicht/ wie lang ſie es haben<lb/> werden. Man ſihet ja taͤglich/ wie man-<lb/> cher verdirbt und untergehet/ und kan man<lb/> zu ſolchen/ mit dem Apoſtel Jacobo ſagen:<lb/><hi rendition="#fr">Jhr habt nicht/ darum daß ihr nicht bit-<lb/> tet.</hi> <note place="foot" n="(i)">Jac. 4. v. 2.</note></p><lb/> <p>8 Alles/ was ſie haben/ ſind Gottes<lb/> Gaben. Aber niemand ehret ihn weniger/<lb/> als die am meiſten von ihm empfangen.<lb/> So pfleget er dan ſeine Gaben wieder zu<lb/> ſich zu nehmen/ und laͤſſet da/ die tolle Doh-<lb/> le/ arm und nacket ſtehen.</p><lb/> <p>9 Wie uͤbel wuͤrde es ein Weltherꝛ ver-<lb/> merken/ wañ jemand ſeine angebotne Ver-<lb/> hoͤr und Gnadmilde verſchmaͤhte/ und ihn<lb/> vergeblich warten ließe? Was wuͤrdet ihr<lb/> auch ſagen von einem Bettler/ den ein rei-<lb/> cher Mann zu ſich beruffen/ ihn zu beſchen-<lb/> ken/ und er wolte nicht einmal kommen?<lb/> Wuͤrdet ihr nicht urtheilen/ dieſer baur-<lb/> ſtolze Menſche ſei wehrt/ daß er ewig elend<lb/> und arm verbleibe! was ſol man dañ von<lb/> euch ſagen/ die ihr GOtt nicht aufdienen<lb/> wollet/ ohne den ihr doch gar nichtes ſeit<lb/> und haben koͤnnet? Der euch auch nicht<lb/> nur irdiſche/ ſondern auch himliſche Guͤter/<lb/> zu ſchenken anbietet.</p><lb/> <p>10 Wir brauchen taͤglich/ der Gaben<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Got-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [244/0272]
Bitt um Leibes Notturft/
wiſſen auch nicht/ wie lang ſie es haben
werden. Man ſihet ja taͤglich/ wie man-
cher verdirbt und untergehet/ und kan man
zu ſolchen/ mit dem Apoſtel Jacobo ſagen:
Jhr habt nicht/ darum daß ihr nicht bit-
tet. (i)
8 Alles/ was ſie haben/ ſind Gottes
Gaben. Aber niemand ehret ihn weniger/
als die am meiſten von ihm empfangen.
So pfleget er dan ſeine Gaben wieder zu
ſich zu nehmen/ und laͤſſet da/ die tolle Doh-
le/ arm und nacket ſtehen.
9 Wie uͤbel wuͤrde es ein Weltherꝛ ver-
merken/ wañ jemand ſeine angebotne Ver-
hoͤr und Gnadmilde verſchmaͤhte/ und ihn
vergeblich warten ließe? Was wuͤrdet ihr
auch ſagen von einem Bettler/ den ein rei-
cher Mann zu ſich beruffen/ ihn zu beſchen-
ken/ und er wolte nicht einmal kommen?
Wuͤrdet ihr nicht urtheilen/ dieſer baur-
ſtolze Menſche ſei wehrt/ daß er ewig elend
und arm verbleibe! was ſol man dañ von
euch ſagen/ die ihr GOtt nicht aufdienen
wollet/ ohne den ihr doch gar nichtes ſeit
und haben koͤnnet? Der euch auch nicht
nur irdiſche/ ſondern auch himliſche Guͤter/
zu ſchenken anbietet.
10 Wir brauchen taͤglich/ der Gaben
Got-
(i) Jac. 4. v. 2.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |