Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Fürbitt-Andacht. gern erhöret: weil es aus der Liebe abge-het. GOtt hat alle Dinge dem Menschen/ und einen Menschen dem andern/ zu Dienst erschaffen. Allen Menschen können wir ja nicht dienen/ weil wir sie nicht alle gegen- wärtig haben: aber für alle Menschen können wir bitten/ und sie GOtt empfeh- len/ der sie alle kennet. Wir können auch allen und jeden Menschen keinen größern Dienst erweisen/ als wann wir ihnen Got- tes Huld erbitten helfen. 6 Es hat unser himlischer Fürbitter 7 GOtt erhöret uns auch lieber/ wann Also T ii
Fuͤrbitt-Andacht. gern erhoͤret: weil es aus der Liebe abge-het. GOtt hat alle Dinge dem Menſchen/ und einen Menſchen dem andern/ zu Dienſt erſchaffen. Allen Menſchen koͤnnen wir ja nicht dienen/ weil wir ſie nicht alle gegen- waͤrtig haben: aber fuͤr alle Menſchen koͤnnen wir bitten/ und ſie GOtt empfeh- len/ der ſie alle kennet. Wir koͤnnen auch allen und jeden Menſchen keinen groͤßern Dienſt erweiſen/ als wann wir ihnen Got- tes Huld erbitten helfen. 6 Es hat unſer himliſcher Fuͤrbitter 7 GOtt erhoͤret uns auch lieber/ wañ Alſo T ii
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Fuͤrbitt-Andacht.
gern erhoͤret: weil es aus der Liebe abge-
het. GOtt hat alle Dinge dem Menſchen/
und einen Menſchen dem andern/ zu Dienſt
erſchaffen. Allen Menſchen koͤnnen wir
ja nicht dienen/ weil wir ſie nicht alle gegen-
waͤrtig haben: aber fuͤr alle Menſchen
koͤnnen wir bitten/ und ſie GOtt empfeh-
len/ der ſie alle kennet. Wir koͤnnen auch
allen und jeden Menſchen keinen groͤßern
Dienſt erweiſen/ als wann wir ihnen Got-
tes Huld erbitten helfen.
6 Es hat unſer himliſcher Fuͤrbitter
uns eine Gebet-Form gelehret: darinnen
jeder/ nicht ſeinen/ ſondern unſern himli-
ſchen Vatter anruffet/ und nicht fuͤr ſich al-
lein/ ſondern fuͤr uns/ fuͤr alle Menſchen
bittet; wie dann das Woͤrtlein Unſer und
uns darinnen zehenm al enthalten iſt. Dar-
um ſolten wir billig/ worum wir auch im-
mer zu bitten haben/ allemal andere mit
einſchlieſſen: weil auch allezeit Menſchen
ſeyn werden/ die dieſer Gabe/ worum wir
GOtt bitten/ beduͤrftig und von GOtt er-
waͤrtig ſind.
7 GOtt erhoͤret uns auch lieber/ wañ
wir fuͤr andere/ als wann wir fuͤr uns ſel-
ber/ bitten: dann ſolches Gebet gefaͤlt ihm
ſonders wol/ wie beruͤhrt/ weil es aus der
Liebe gehet/ und kein Eigennutz dabey iſt.
Alſo
T ii
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