Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 1. Stuttgart, 1898.Fünftes Kapitel: Wochenblattspartei. Krimkrieg. teuffel, den er persönlich haßt, und wenn er Sachsen und Baiernfür sich hat, so wird er auf Widerspruch Preußens nach dem Bundesbeschluß noch weniger rechnen als vorher. Wäre es solchen Eventualitäten nicht bei weitem vorzuziehn, Der Eindruck, daß wir in den Formen wie in der Sache von 1) Fortsetzung s. in Horst Kohl, Bismarcks Briefe an den General Leo
pold v. Gerlach S. 281 f. Fünftes Kapitel: Wochenblattspartei. Krimkrieg. teuffel, den er perſönlich haßt, und wenn er Sachſen und Baiernfür ſich hat, ſo wird er auf Widerſpruch Preußens nach dem Bundesbeſchluß noch weniger rechnen als vorher. Wäre es ſolchen Eventualitäten nicht bei weitem vorzuziehn, Der Eindruck, daß wir in den Formen wie in der Sache von 1) Fortſetzung ſ. in Horſt Kohl, Bismarcks Briefe an den General Leo
pold v. Gerlach S. 281 f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0147" n="120"/><fw place="top" type="header">Fünftes Kapitel: Wochenblattspartei. Krimkrieg.<lb/></fw> teuffel, den er perſönlich haßt, und wenn er Sachſen und Baiern<lb/> für ſich hat, ſo wird er auf Widerſpruch Preußens <hi rendition="#g">nach</hi> dem<lb/> Bundesbeſchluß noch weniger rechnen als vorher.</p><lb/> <p>Wäre es ſolchen Eventualitäten nicht bei weitem vorzuziehn,<lb/> daß wir als europäiſche Macht direct mit Frankreich und England<lb/> über unſern Beitritt unterhandelt hätten, als daß wir es wie einer,<lb/> der nicht <hi rendition="#aq">sui juris</hi> iſt, unter Oeſtreichs Vormundſchaft thun und<lb/> nur noch als Pfeil in Buol's Köcher auf der Conferenz in Rech¬<lb/> nung kommen? <note place="foot" n="1)"><lb/> Fortſetzung ſ. in Horſt <hi rendition="#g">Kohl</hi>, Bismarcks Briefe an den General Leo<lb/> pold v. Gerlach S. 281 f.</note>... v. B.“</p><lb/> <p>Der Eindruck, daß wir in den Formen wie in der Sache von<lb/> Oeſtreich geringſchätzig behandelt wurden, wie er ſich in vorſtehen¬<lb/> dem Schreiben ausſpricht, und daß wir uns dieſe geringſchätzige<lb/> Behandlung nicht gefallen laſſen dürften, iſt nicht ohne Folgen<lb/> geblieben für die ſpätere Geſtaltung der preußiſch-öſtreichiſchen Be¬<lb/> ziehungen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0147]
Fünftes Kapitel: Wochenblattspartei. Krimkrieg.
teuffel, den er perſönlich haßt, und wenn er Sachſen und Baiern
für ſich hat, ſo wird er auf Widerſpruch Preußens nach dem
Bundesbeſchluß noch weniger rechnen als vorher.
Wäre es ſolchen Eventualitäten nicht bei weitem vorzuziehn,
daß wir als europäiſche Macht direct mit Frankreich und England
über unſern Beitritt unterhandelt hätten, als daß wir es wie einer,
der nicht sui juris iſt, unter Oeſtreichs Vormundſchaft thun und
nur noch als Pfeil in Buol's Köcher auf der Conferenz in Rech¬
nung kommen? 1)... v. B.“
Der Eindruck, daß wir in den Formen wie in der Sache von
Oeſtreich geringſchätzig behandelt wurden, wie er ſich in vorſtehen¬
dem Schreiben ausſpricht, und daß wir uns dieſe geringſchätzige
Behandlung nicht gefallen laſſen dürften, iſt nicht ohne Folgen
geblieben für die ſpätere Geſtaltung der preußiſch-öſtreichiſchen Be¬
ziehungen.
1)
Fortſetzung ſ. in Horſt Kohl, Bismarcks Briefe an den General Leo
pold v. Gerlach S. 281 f.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |