Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 1. Stuttgart, 1898.Achtzehntes Kapitel: König Ludwig II. von Baiern. Friedrichsruh, 2. Juni 1876. Eure Majestät haben, wie Baron Werthern mir schreibt, die Die türkischen Angelegenheiten sehn bedrohlich aus und können Es gereicht mir zu aufrichtiger Freude, daß die in Ihren Von Herzen begrüße ich Sie in meinem Lande und gebe mich Möge der allen deutschen Fürsten gemeinsame Wunsch der Indem ich der Fürstin die Hand küsse und Ihnen, mein Achtzehntes Kapitel: König Ludwig II. von Baiern. Friedrichsruh, 2. Juni 1876. Eure Majeſtät haben, wie Baron Werthern mir ſchreibt, die Die türkiſchen Angelegenheiten ſehn bedrohlich aus und können Es gereicht mir zu aufrichtiger Freude, daß die in Ihren Von Herzen begrüße ich Sie in meinem Lande und gebe mich Möge der allen deutſchen Fürſten gemeinſame Wunſch der Indem ich der Fürſtin die Hand küſſe und Ihnen, mein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0385" n="358"/> <fw place="top" type="header">Achtzehntes Kapitel: König Ludwig <hi rendition="#aq">II</hi>. von Baiern.<lb/></fw> <p> <hi rendition="#right">Friedrichsruh, 2. Juni 1876.</hi> </p><lb/> <p>Eure Majeſtät haben, wie Baron Werthern mir ſchreibt, die<lb/> Gnade gehabt, mir auch in dieſem Jahre für den Beſuch von<lb/> Kiſſingen Equipage aus Allerhöchſtdero Marſtall zur Verfügung zu<lb/> ſtellen. Ich hoffe, daß es mir möglich ſein wird, dem Rathe der<lb/> Aerzte zu folgen und auch in dieſem Sommer die Heilung zu<lb/> ſuchen, wo ich ſie vor 2 Jahren, wie Eure Majeſtät deſſen in der<lb/> Allerhöchſten Ordre vom 29. April ſo huldreich gedenken, ge¬<lb/> funden habe.</p><lb/> <p>Die türkiſchen Angelegenheiten ſehn bedrohlich aus und können<lb/> dringliche diplomatiſche Arbeit erfordern: aber unter allen europäi¬<lb/> ſchen Mächten wird Deutſchland immer in der günſtigſten Lage<lb/> bleiben, um ſich aus den Wirren, mit welchen eine <hi rendition="#g">orientaliſche</hi><lb/> Frage den Frieden bedrohen kann, dauernd oder doch länger als<lb/> andre, fern halten zu können. Ich gebe daher die Hoffnung nicht<lb/> auf, daß es mir möglich ſein werde, Kiſſingen in einigen Wochen<lb/> zu beſuchen, und bitte Eure Majeſtät ehrfurchtsvoll, meinen aller¬<lb/> unterthänigſten Dank für Allerhöchſtdero huldreiche Fürſorge in<lb/> Gnaden entgegennehmen zu wollen.<lb/><hi rendition="#right">v. Bismarck.</hi></p><lb/> <p>Es gereicht mir zu aufrichtiger Freude, daß die in Ihren<lb/> werthen Zeilen vom 2. dieſes Monats ausgeſprochene Hoffnung,<lb/> Kiſſingen zu beſuchen, ſich nun erfüllt hat.</p><lb/> <p>Von Herzen begrüße ich Sie in meinem Lande und gebe mich<lb/> der frohen Zuverſicht hin, daß Ihre, dem Reiche theure Geſund¬<lb/> heit wiederholt durch eine Heilquelle Bayerns Kräftigung finden<lb/> werde.</p><lb/> <p>Möge der allen deutſchen Fürſten gemeinſame Wunſch der<lb/> Erhaltung des Friedens Verwirklichung finden und dadurch Ihnen,<lb/> mein lieber Fürſt, ergiebige Erholung von mühevoller Arbeit und<lb/> aufregender Sorge gegönnt ſein.</p><lb/> <p>Indem ich der Fürſtin die Hand küſſe und Ihnen, mein<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [358/0385]
Achtzehntes Kapitel: König Ludwig II. von Baiern.
Friedrichsruh, 2. Juni 1876.
Eure Majeſtät haben, wie Baron Werthern mir ſchreibt, die
Gnade gehabt, mir auch in dieſem Jahre für den Beſuch von
Kiſſingen Equipage aus Allerhöchſtdero Marſtall zur Verfügung zu
ſtellen. Ich hoffe, daß es mir möglich ſein wird, dem Rathe der
Aerzte zu folgen und auch in dieſem Sommer die Heilung zu
ſuchen, wo ich ſie vor 2 Jahren, wie Eure Majeſtät deſſen in der
Allerhöchſten Ordre vom 29. April ſo huldreich gedenken, ge¬
funden habe.
Die türkiſchen Angelegenheiten ſehn bedrohlich aus und können
dringliche diplomatiſche Arbeit erfordern: aber unter allen europäi¬
ſchen Mächten wird Deutſchland immer in der günſtigſten Lage
bleiben, um ſich aus den Wirren, mit welchen eine orientaliſche
Frage den Frieden bedrohen kann, dauernd oder doch länger als
andre, fern halten zu können. Ich gebe daher die Hoffnung nicht
auf, daß es mir möglich ſein werde, Kiſſingen in einigen Wochen
zu beſuchen, und bitte Eure Majeſtät ehrfurchtsvoll, meinen aller¬
unterthänigſten Dank für Allerhöchſtdero huldreiche Fürſorge in
Gnaden entgegennehmen zu wollen.
v. Bismarck.
Es gereicht mir zu aufrichtiger Freude, daß die in Ihren
werthen Zeilen vom 2. dieſes Monats ausgeſprochene Hoffnung,
Kiſſingen zu beſuchen, ſich nun erfüllt hat.
Von Herzen begrüße ich Sie in meinem Lande und gebe mich
der frohen Zuverſicht hin, daß Ihre, dem Reiche theure Geſund¬
heit wiederholt durch eine Heilquelle Bayerns Kräftigung finden
werde.
Möge der allen deutſchen Fürſten gemeinſame Wunſch der
Erhaltung des Friedens Verwirklichung finden und dadurch Ihnen,
mein lieber Fürſt, ergiebige Erholung von mühevoller Arbeit und
aufregender Sorge gegönnt ſein.
Indem ich der Fürſtin die Hand küſſe und Ihnen, mein
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