Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.allein es war eher einer Exuviae ähnlich/ als einen Unflath oder Koth. V. Nachdem das Würmgen groß genug/ verwandelt es sich in ein Püpgen/ dem Würmern fast gleich/ doch was bräuner von Farbe/ (welches selten vorkömmt /) dieses Püpgen bleibt nicht lange in diesem Stande/ sondern es wird in kurtzer Zeit ein schwartz Fliegichen mit zwey aus etlichen Gliedergen bestehenden Hörnergen daraus. Ich habe solche selbst in denen Gall-Aepffeln gefunden/ ehe es noch heraus gekrochen war/ da sie denn mit ihren Kopff und Hinterleib zusammen gekehrt lagen. An etlichen waren die zwey Flügel noch zusammen gelegt/ in etlichen aus gespannet/ die Hörnergen und Füßgen aber artlich in einander gewickelt. VI. Die Gall-Aepffel haben ihren gewissen Platz/ denn sie wachsen allezeit zwischen einer Nerve/ an der untersten Seite des Blattes; und hat man nie gesehen daß ein Gall-Apffel zwischen zwey Nerven/ in dem Weichen des Blattes gestanden. Ingleichen bezeuget die Erfahrung/ daß diese Aepffel allemahl auf der untern/ niemahls aber auf der obern glatten Seite hervorkommen; das Gegentheil aber spühret man an denen Blättern des Buch-Baumes und allein es war eher einer Exuviae ähnlich/ als einen Unflath oder Koth. V. Nachdem das Würmgen groß genug/ verwandelt es sich in ein Püpgen/ dem Würmern fast gleich/ doch was bräuner von Farbe/ (welches selten vorköm̃t /) dieses Püpgen bleibt nicht lange in diesem Stande/ sondern es wird in kurtzer Zeit ein schwartz Fliegichen mit zwey aus etlichen Gliedergen bestehenden Hörnergen daraus. Ich habe solche selbst in denen Gall-Aepffeln gefunden/ ehe es noch heraus gekrochen war/ da sie denn mit ihren Kopff und Hinterleib zusammen gekehrt lagen. An etlichen waren die zwey Flügel noch zusammen gelegt/ in etlichen aus gespannet/ die Hörnergen und Füßgen aber artlich in einander gewickelt. VI. Die Gall-Aepffel haben ihren gewissen Platz/ denn sie wachsen allezeit zwischen einer Nerve/ an der untersten Seite des Blattes; und hat man nie gesehen daß ein Gall-Apffel zwischen zwey Nerven/ in dem Weichen des Blattes gestanden. Ingleichen bezeuget die Erfahrung/ daß diese Aepffel allemahl auf der untern/ niemahls aber auf der obern glatten Seite hervorkommen; das Gegentheil aber spühret man an denen Blättern des Buch-Baumes und <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0162" n="140"/> allein es war eher einer Exuviae ähnlich/ als einen Unflath oder Koth.</p> <p>V. Nachdem das Würmgen groß genug/ verwandelt es sich in ein Püpgen/ dem Würmern fast gleich/ doch was bräuner von Farbe/ (welches selten vorköm̃t /) dieses Püpgen bleibt nicht lange in diesem Stande/ sondern es wird in kurtzer Zeit ein schwartz Fliegichen mit zwey aus etlichen Gliedergen bestehenden Hörnergen daraus. Ich habe solche selbst in denen Gall-Aepffeln gefunden/ ehe es noch heraus gekrochen war/ da sie denn mit ihren Kopff und Hinterleib zusammen gekehrt lagen. An etlichen waren die zwey Flügel noch zusammen gelegt/ in etlichen aus gespannet/ die Hörnergen und Füßgen aber artlich in einander gewickelt.</p> <p>VI. Die Gall-Aepffel haben ihren gewissen Platz/ denn sie wachsen allezeit zwischen einer Nerve/ an der untersten Seite des Blattes; und hat man nie gesehen daß ein Gall-Apffel zwischen zwey Nerven/ in dem Weichen des Blattes gestanden. Ingleichen bezeuget die Erfahrung/ daß diese Aepffel allemahl auf der untern/ niemahls aber auf der obern glatten Seite hervorkommen; das Gegentheil aber spühret man an denen Blättern des Buch-Baumes und </p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0162]
allein es war eher einer Exuviae ähnlich/ als einen Unflath oder Koth.
V. Nachdem das Würmgen groß genug/ verwandelt es sich in ein Püpgen/ dem Würmern fast gleich/ doch was bräuner von Farbe/ (welches selten vorköm̃t /) dieses Püpgen bleibt nicht lange in diesem Stande/ sondern es wird in kurtzer Zeit ein schwartz Fliegichen mit zwey aus etlichen Gliedergen bestehenden Hörnergen daraus. Ich habe solche selbst in denen Gall-Aepffeln gefunden/ ehe es noch heraus gekrochen war/ da sie denn mit ihren Kopff und Hinterleib zusammen gekehrt lagen. An etlichen waren die zwey Flügel noch zusammen gelegt/ in etlichen aus gespannet/ die Hörnergen und Füßgen aber artlich in einander gewickelt.
VI. Die Gall-Aepffel haben ihren gewissen Platz/ denn sie wachsen allezeit zwischen einer Nerve/ an der untersten Seite des Blattes; und hat man nie gesehen daß ein Gall-Apffel zwischen zwey Nerven/ in dem Weichen des Blattes gestanden. Ingleichen bezeuget die Erfahrung/ daß diese Aepffel allemahl auf der untern/ niemahls aber auf der obern glatten Seite hervorkommen; das Gegentheil aber spühret man an denen Blättern des Buch-Baumes und
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