Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.kan/ das iemahls ein Mensch/ Pferd/ Esel/ sc. aus Fäulung geworden/ also wenig/ sage ich/ kan man uns darstellen/ daß Würmer aus der Fäulung werden können. Ich weiß wohl daß Carthesius solches sehr Ingeniös pflegt vor zustellen/ allein wenn ich die Sache untersuche/ kan derselbe mir keines weges eine genüge thun. II. Denn die Experientz und curiöse Untersuchung/ hat mich gelchret/ daß aus Fäulung nichts vorkömmt/ so das Leben hat. Wir haben roh Fleisch genommen/ wie es aus einen Hunde geschnitten war/ den Ich zu anatomiren unterhanden hatte / und fast noch lebete: Dieses Stück Fleisch liessen wir in einen Zucker-Glaße stehen/ welches mit Blase wohl verwahret war/ auff eben selbige Zeit füllete ich noch zwey Gläser mit der gleichen Fleisch/ deren eines ließ ich offen stehen/ daß andere band ich mit einen klaren Tuche zu. Nach einiger Zeit fand ich daß Fleisch in allen verfaulet/ daß so offen gestanden hatte/ war voll Würmer/ aber in denen welche mit der Blase und Tuch verschlossen gewesen / waren keine Würmer. Warumb ich daß eine mit dem Tuche verbunden? geschahe / damit die Lufft frey aus- und eingienge/ meinnende ob die Erzeigung der Würmer kan/ das iemahls ein Mensch/ Pferd/ Esel/ sc. aus Fäulung geworden/ also wenig/ sage ich/ kan man uns darstellen/ daß Würmer aus der Fäulung werden können. Ich weiß wohl daß Carthesius solches sehr Ingeniös pflegt vor zustellen/ allein wenn ich die Sache untersuche/ kan derselbe mir keines weges eine genüge thun. II. Denn die Experientz und curiöse Untersuchung/ hat mich gelchret/ daß aus Fäulung nichts vorkömmt/ so das Leben hat. Wir haben roh Fleisch genommen/ wie es aus einen Hunde geschnitten war/ den Ich zu anatomiren unterhanden hatte / und fast noch lebete: Dieses Stück Fleisch liessen wir in einen Zucker-Glaße stehen/ welches mit Blase wohl verwahret war/ auff eben selbige Zeit füllete ich noch zwey Gläser mit der gleichen Fleisch/ deren eines ließ ich offen stehen/ daß andere band ich mit einen klaren Tuche zu. Nach einiger Zeit fand ich daß Fleisch in allen verfaulet/ daß so offen gestanden hatte/ war voll Würmer/ aber in denen welche mit der Blase und Tuch verschlossen gewesen / waren keine Würmer. Warumb ich daß eine mit dem Tuche verbunden? geschahe / damit die Lufft frey aus- und eingienge/ meinnende ob die Erzeigung der Würmer <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0024" n="2"/> kan/ das iemahls ein Mensch/ Pferd/ Esel/ sc. aus Fäulung geworden/ also wenig/ sage ich/ kan man uns darstellen/ daß Würmer aus der Fäulung werden können. Ich weiß wohl daß Carthesius solches sehr Ingeniös pflegt vor zustellen/ allein wenn ich die Sache untersuche/ kan derselbe mir keines weges eine genüge thun.</p> <p>II. Denn die Experientz und curiöse Untersuchung/ hat mich gelchret/ daß aus Fäulung nichts vorkömmt/ so das Leben hat. Wir haben roh Fleisch genommen/ wie es aus einen Hunde geschnitten war/ den Ich zu anatomiren unterhanden hatte / und fast noch lebete: Dieses Stück Fleisch liessen wir in einen Zucker-Glaße stehen/ welches mit Blase wohl verwahret war/ auff eben selbige Zeit füllete ich noch zwey Gläser mit der gleichen Fleisch/ deren eines ließ ich offen stehen/ daß andere band ich mit einen klaren Tuche zu. Nach einiger Zeit fand ich daß Fleisch in allen verfaulet/ daß so offen gestanden hatte/ war voll Würmer/ aber in denen welche mit der Blase und Tuch verschlossen gewesen / waren keine Würmer. Warumb ich daß eine mit dem Tuche verbunden? geschahe / damit die Lufft frey aus- und eingienge/ meinnende ob die Erzeigung der Würmer </p> </div> </body> </text> </TEI> [2/0024]
kan/ das iemahls ein Mensch/ Pferd/ Esel/ sc. aus Fäulung geworden/ also wenig/ sage ich/ kan man uns darstellen/ daß Würmer aus der Fäulung werden können. Ich weiß wohl daß Carthesius solches sehr Ingeniös pflegt vor zustellen/ allein wenn ich die Sache untersuche/ kan derselbe mir keines weges eine genüge thun.
II. Denn die Experientz und curiöse Untersuchung/ hat mich gelchret/ daß aus Fäulung nichts vorkömmt/ so das Leben hat. Wir haben roh Fleisch genommen/ wie es aus einen Hunde geschnitten war/ den Ich zu anatomiren unterhanden hatte / und fast noch lebete: Dieses Stück Fleisch liessen wir in einen Zucker-Glaße stehen/ welches mit Blase wohl verwahret war/ auff eben selbige Zeit füllete ich noch zwey Gläser mit der gleichen Fleisch/ deren eines ließ ich offen stehen/ daß andere band ich mit einen klaren Tuche zu. Nach einiger Zeit fand ich daß Fleisch in allen verfaulet/ daß so offen gestanden hatte/ war voll Würmer/ aber in denen welche mit der Blase und Tuch verschlossen gewesen / waren keine Würmer. Warumb ich daß eine mit dem Tuche verbunden? geschahe / damit die Lufft frey aus- und eingienge/ meinnende ob die Erzeigung der Würmer
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