Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.nichts hatte/ so sind sie vertrocknet und endlich gestorben. Nach diesen ist mir wieder ein Reißgen mit solchen Ringeln zugestellt worden/ und habe gemercket/ daß immer vier und vier beyeinander liegen/ und dieses glaube ich daher/ daß der Schmetterling rund umb das Aestgen gehet/ und seinen Schwantz von einer Seite zur andern beweget/ und also folgbarlich von einer Ecke zu der andern vier Eyergen leget / so dann weiter fortkreucht/ und wieder viere auf einer Reihe leget; Und dieses thut der Schmetterling so lange/ biß er alle seine Eyergen ausgeleget hat / oder so er gestövet wird/ wieder auf ein ander Aestgen fliegt und darauf leget. Diese vier Reihen Eyergen liegen dicht aneinander/ umb das Aestgen Schlangenweise gewunden/ und sind so feste aneinander verbunden/ und hart angedorret/ daß man sie kaum mit einen Messer von den Aestgen kan loß schneiden. Durch das Vergrösserungs-Glaß schienen es mir lauter Eyergen zu seyn / welche nahe beysammen in eine klebrige Materie gesetzt waren/ auf die Weise als man die Edel-Gesteine in Gold zu fassen pfleget. Die Eyergen selber waren weiß/ gleichten fast den Hüner-Eyern; Die Spitze/ die außerhalb der leimigten Materie ragete/ sage ich/ war weiß / nichts hatte/ so sind sie vertrocknet und endlich gestorben. Nach diesen ist mir wieder ein Reißgen mit solchen Ringeln zugestellt worden/ und habe gemercket/ daß immer vier und vier beyeinander liegen/ uñ dieses glaube ich daher/ daß der Schmetterling rund umb das Aestgen gehet/ und seinen Schwantz von einer Seite zur andern beweget/ und also folgbarlich von einer Ecke zu der andern vier Eyergen leget / so dann weiter fortkreucht/ und wieder viere auf einer Reihe leget; Und dieses thut der Schmetterling so lange/ biß er alle seine Eyergen ausgeleget hat / oder so er gestövet wird/ wieder auf ein ander Aestgen fliegt und darauf leget. Diese vier Reihen Eyergen liegen dicht aneinander/ umb das Aestgen Schlangenweise gewunden/ und sind so feste aneinander verbunden/ und hart angedorret/ daß man sie kaum mit einen Messer von den Aestgen kan loß schneiden. Durch das Vergrösserungs-Glaß schienen es mir lauter Eyergen zu seyn / welche nahe beysammen in eine klebrige Materie gesetzt waren/ auf die Weise als man die Edel-Gesteine in Gold zu fassen pfleget. Die Eyergen selber waren weiß/ gleichten fast den Hüner-Eyern; Die Spitze/ die außerhalb der leimigten Materie ragete/ sage ich/ war weiß / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0061" n="39"/> nichts hatte/ so sind sie vertrocknet und endlich gestorben. Nach diesen ist mir wieder ein Reißgen mit solchen Ringeln zugestellt worden/ und habe gemercket/ daß immer vier und vier beyeinander liegen/ uñ dieses glaube ich daher/ daß der Schmetterling rund umb das Aestgen gehet/ und seinen Schwantz von einer Seite zur andern beweget/ und also folgbarlich von einer Ecke zu der andern vier Eyergen leget / so dann weiter fortkreucht/ und wieder viere auf einer Reihe leget; Und dieses thut der Schmetterling so lange/ biß er alle seine Eyergen ausgeleget hat / oder so er gestövet wird/ wieder auf ein ander Aestgen fliegt und darauf leget. Diese vier Reihen Eyergen liegen dicht aneinander/ umb das Aestgen Schlangenweise gewunden/ und sind so feste aneinander verbunden/ und hart angedorret/ daß man sie kaum mit einen Messer von den Aestgen kan loß schneiden. Durch das Vergrösserungs-Glaß schienen es mir lauter Eyergen zu seyn / welche nahe beysammen in eine klebrige Materie gesetzt waren/ auf die Weise als man die Edel-Gesteine in Gold zu fassen pfleget. Die Eyergen selber waren weiß/ gleichten fast den Hüner-Eyern; Die Spitze/ die außerhalb der leimigten Materie ragete/ sage ich/ war weiß / </p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0061]
nichts hatte/ so sind sie vertrocknet und endlich gestorben. Nach diesen ist mir wieder ein Reißgen mit solchen Ringeln zugestellt worden/ und habe gemercket/ daß immer vier und vier beyeinander liegen/ uñ dieses glaube ich daher/ daß der Schmetterling rund umb das Aestgen gehet/ und seinen Schwantz von einer Seite zur andern beweget/ und also folgbarlich von einer Ecke zu der andern vier Eyergen leget / so dann weiter fortkreucht/ und wieder viere auf einer Reihe leget; Und dieses thut der Schmetterling so lange/ biß er alle seine Eyergen ausgeleget hat / oder so er gestövet wird/ wieder auf ein ander Aestgen fliegt und darauf leget. Diese vier Reihen Eyergen liegen dicht aneinander/ umb das Aestgen Schlangenweise gewunden/ und sind so feste aneinander verbunden/ und hart angedorret/ daß man sie kaum mit einen Messer von den Aestgen kan loß schneiden. Durch das Vergrösserungs-Glaß schienen es mir lauter Eyergen zu seyn / welche nahe beysammen in eine klebrige Materie gesetzt waren/ auf die Weise als man die Edel-Gesteine in Gold zu fassen pfleget. Die Eyergen selber waren weiß/ gleichten fast den Hüner-Eyern; Die Spitze/ die außerhalb der leimigten Materie ragete/ sage ich/ war weiß /
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