Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.Blättern behangen blieben/ aber es schiene daß diese Thiergen ihren Unrath auf dem Rücken tragen/ denn sie verbergen sich darein; ob es ist/ ihre Blöße vor Kälte und Hitze zu bedecken / (denn da ich sie in ein Büchsgen gethan/ und in der Tasche meines Rockes getragen hatte/ war ein groß Theil dieses Kothes abgegangen/ indem sie nun was wärmer sassen /) oder ob es war/ von den andern Thiergen nicht beleidiget zu werden/ daß weiß ich nicht. II. Das Thiergen war eine Species von Würmern/ mit einen schwartzen Köpffgen / das Leibgen röthlich mit einer schwärtzlichen Linie von dem Schwantze biß nach dem Kopffe lauffend; sonst war der Leib von hinten biß vorn voll schwartzer Ringe. Hinten war der Schwantz stumpff/ lauffende in ein spitzig Schwäntzgen / an dem Halse waren an ieder Seite drey schwartze Füßgen: Sonst hatte es unterschiedene stumpffe/ die so in Leib gezogen waren/ daß man sie nicht zehlen konte. Ich habe sie/ nach Hause kommend/ unter ein Glaß gestellet/ umb zu sehen/ was daraus solte vorkommen. Sie waren sehr langweilig im Fortkriechen / und assen mäßig. III. Nachdem ich diesen Thiergen einen halben Tag zu fressen gegeben/ und von etli- Blättern behangen blieben/ aber es schiene daß diese Thiergen ihren Unrath auf dem Rücken tragen/ denn sie verbergen sich darein; ob es ist/ ihre Blöße vor Kälte und Hitze zu bedecken / (denn da ich sie in ein Büchsgen gethan/ und in der Tasche meines Rockes getragen hatte/ war ein groß Theil dieses Kothes abgegangen/ indem sie nun was wärmer sassen /) oder ob es war/ von den andern Thiergen nicht beleidiget zu werden/ daß weiß ich nicht. II. Das Thiergen war eine Species von Würmern/ mit einen schwartzen Köpffgen / das Leibgen röthlich mit einer schwärtzlichen Linie von dem Schwantze biß nach dem Kopffe lauffend; sonst war der Leib von hinten biß vorn voll schwartzer Ringe. Hinten war der Schwantz stumpff/ lauffende in ein spitzig Schwäntzgen / an dem Halse waren an ieder Seite drey schwartze Füßgen: Sonst hatte es unterschiedene stumpffe/ die so in Leib gezogen waren/ daß man sie nicht zehlen konte. Ich habe sie/ nach Hause kommend/ unter ein Glaß gestellet/ umb zu sehen/ was daraus solte vorkommen. Sie waren sehr langweilig im Fortkriechen / und assen mäßig. III. Nachdem ich diesen Thiergen einen halben Tag zu fressen gegeben/ und von etli- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0093" n="71"/> Blättern behangen blieben/ aber es schiene daß diese Thiergen ihren Unrath auf dem Rücken tragen/ denn sie verbergen sich darein; ob es ist/ ihre Blöße vor Kälte und Hitze zu bedecken / (denn da ich sie in ein Büchsgen gethan/ und in der Tasche meines Rockes getragen hatte/ war ein groß Theil dieses Kothes abgegangen/ indem sie nun was wärmer sassen /) oder ob es war/ von den andern Thiergen nicht beleidiget zu werden/ daß weiß ich nicht.</p> <p>II. Das Thiergen war eine Species von Würmern/ mit einen schwartzen Köpffgen / das Leibgen röthlich mit einer schwärtzlichen Linie von dem Schwantze biß nach dem Kopffe lauffend; sonst war der Leib von hinten biß vorn voll schwartzer Ringe. Hinten war der Schwantz stumpff/ lauffende in ein spitzig Schwäntzgen / an dem Halse waren an ieder Seite drey schwartze Füßgen: Sonst hatte es unterschiedene stumpffe/ die so in Leib gezogen waren/ daß man sie nicht zehlen konte. Ich habe sie/ nach Hause kommend/ unter ein Glaß gestellet/ umb zu sehen/ was daraus solte vorkommen. Sie waren sehr langweilig im Fortkriechen / und assen mäßig.</p> <p>III. Nachdem ich diesen Thiergen einen halben Tag zu fressen gegeben/ und von etli- </p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0093]
Blättern behangen blieben/ aber es schiene daß diese Thiergen ihren Unrath auf dem Rücken tragen/ denn sie verbergen sich darein; ob es ist/ ihre Blöße vor Kälte und Hitze zu bedecken / (denn da ich sie in ein Büchsgen gethan/ und in der Tasche meines Rockes getragen hatte/ war ein groß Theil dieses Kothes abgegangen/ indem sie nun was wärmer sassen /) oder ob es war/ von den andern Thiergen nicht beleidiget zu werden/ daß weiß ich nicht.
II. Das Thiergen war eine Species von Würmern/ mit einen schwartzen Köpffgen / das Leibgen röthlich mit einer schwärtzlichen Linie von dem Schwantze biß nach dem Kopffe lauffend; sonst war der Leib von hinten biß vorn voll schwartzer Ringe. Hinten war der Schwantz stumpff/ lauffende in ein spitzig Schwäntzgen / an dem Halse waren an ieder Seite drey schwartze Füßgen: Sonst hatte es unterschiedene stumpffe/ die so in Leib gezogen waren/ daß man sie nicht zehlen konte. Ich habe sie/ nach Hause kommend/ unter ein Glaß gestellet/ umb zu sehen/ was daraus solte vorkommen. Sie waren sehr langweilig im Fortkriechen / und assen mäßig.
III. Nachdem ich diesen Thiergen einen halben Tag zu fressen gegeben/ und von etli-
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