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Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.

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chen zuvor die vermeinte Unreinigkeit fast vergangen/ so sahe ich daß sie solchen vermeinten Koth wiederumb auf dem Leibe hatten: Aber solche was genauer besehende/ befand ich daß die Oberhaut dieser Thiergen durch einen dunckel-grünen Safft gantz runtzlicht erhoben war/ eben als ob es Bläßgen mit dicken Saffte wären / welches sich eben so praesentirte/ als ob diese Thiergen sich in Dreck geweltzet/ man mag ihnen darumb wohl den Nahmen Dreck-Wurm geben; wiewohl ich ihn den Lilien-Wurm nennen will. Weil ich ihn anders nicht gesehen/ denn unten an den Blättern der Lilien. Diese Ablegung der Exuviarum geschahe etliche mahl. Aber sie sind endlich/ weil ich sie zu warm gesetzet/ vertrocknet und gestorben.

IV. Den 19. Mäy brachte der erfahrne Wund-Artzt Francoris Willaart, mir einige andere aus seinen Garten/ mich fragende/ was es wären/ so sagte ich ihme / was ich davon wüste/ und habe sie in ein Büchsgen gesetzt mit was Lilien-Blättern/ so sind einige den 25. dieses zur Veränderung kommen / machende ein artig röthlich Pupgen/ welches an seinen obersten Theil gleich als mit einer Flor-Kappen und Nacht-Mantel

chen zuvor die vermeinte Unreinigkeit fast vergangen/ so sahe ich daß sie solchen vermeinten Koth wiederumb auf dem Leibe hatten: Aber solche was genauer besehende/ befand ich daß die Oberhaut dieser Thiergen durch einen dunckel-grünen Safft gantz runtzlicht erhoben war/ eben als ob es Bläßgen mit dicken Saffte wären / welches sich eben so praesentirte/ als ob diese Thiergen sich in Dreck geweltzet/ man mag ihnen darumb wohl den Nahmen Dreck-Wurm geben; wiewohl ich ihn den Lilien-Wurm nennen will. Weil ich ihn anders nicht gesehen/ denn unten an den Blättern der Lilien. Diese Ablegung der Exuviarum geschahe etliche mahl. Aber sie sind endlich/ weil ich sie zu warm gesetzet/ vertrocknet und gestorben.

IV. Den 19. Mäy brachte der erfahrne Wund-Artzt Francoris Willaart, mir einige andere aus seinen Garten/ mich fragende/ was es wären/ so sagte ich ihme / was ich davon wüste/ und habe sie in ein Büchsgen gesetzt mit was Lilien-Blättern/ so sind einige den 25. dieses zur Veränderung kommen / machende ein artig röthlich Pupgen/ welches an seinen obersten Theil gleich als mit einer Flor-Kappen und Nacht-Mantel

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[72/0094] chen zuvor die vermeinte Unreinigkeit fast vergangen/ so sahe ich daß sie solchen vermeinten Koth wiederumb auf dem Leibe hatten: Aber solche was genauer besehende/ befand ich daß die Oberhaut dieser Thiergen durch einen dunckel-grünen Safft gantz runtzlicht erhoben war/ eben als ob es Bläßgen mit dicken Saffte wären / welches sich eben so praesentirte/ als ob diese Thiergen sich in Dreck geweltzet/ man mag ihnen darumb wohl den Nahmen Dreck-Wurm geben; wiewohl ich ihn den Lilien-Wurm nennen will. Weil ich ihn anders nicht gesehen/ denn unten an den Blättern der Lilien. Diese Ablegung der Exuviarum geschahe etliche mahl. Aber sie sind endlich/ weil ich sie zu warm gesetzet/ vertrocknet und gestorben. IV. Den 19. Mäy brachte der erfahrne Wund-Artzt Francoris Willaart, mir einige andere aus seinen Garten/ mich fragende/ was es wären/ so sagte ich ihme / was ich davon wüste/ und habe sie in ein Büchsgen gesetzt mit was Lilien-Blättern/ so sind einige den 25. dieses zur Veränderung kommen / machende ein artig röthlich Pupgen/ welches an seinen obersten Theil gleich als mit einer Flor-Kappen und Nacht-Mantel

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Zitationshilfe: Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/94>, abgerufen am 23.11.2024.