Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.er uns in einem Momente aufrichten. und Diess festgesetzt; bleibt es doch eben er uns in einem Momente aufrichten. und Dieſs feſtgeſetzt; bleibt es doch eben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0142" n="134"/> er uns in einem Momente aufrichten. und<lb/> wozu dieſs Aufrichten, wenn er uns gut er-<lb/> ſchaffen, wenn er für immer verhüten<lb/> konnte, daſs wir nicht fielen? Das konnte<lb/> er nicht; oder er muſste die Erde mit Ma-<lb/> ſchinen bevölkern, die, von ſeinen Händen<lb/> gelenkt, nur dieſe und jene Wirkung, zu<lb/> dieſer und der Zeit, und keine von allen aus<lb/> eigenthümlicher Kraft hervorbrächten. Man<lb/> iſt nicht recht glücklich, ohne vollkommen<lb/> frey zu ſeyn. Und wenn es Weſen giebt,<lb/> die über alle unſre Begriffe ſelig ſind, ſo<lb/> ſind ſie ſchlechterdings auch auf eine ſo vor-<lb/> zügliche Weiſe frey, als ſie es nur immer<lb/> ſeyn können.</p><lb/> <p>Dieſs feſtgeſetzt; bleibt es doch eben<lb/> ſo gewiſs, daſs unſer moraliſches Wohlſeyn<lb/> groſsentheils mit von den beſondern Ver-<lb/> hältniſsen abhange, darin es der höchſten<lb/> Weisheit und Güte uns gerathen zu laſsen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [134/0142]
er uns in einem Momente aufrichten. und
wozu dieſs Aufrichten, wenn er uns gut er-
ſchaffen, wenn er für immer verhüten
konnte, daſs wir nicht fielen? Das konnte
er nicht; oder er muſste die Erde mit Ma-
ſchinen bevölkern, die, von ſeinen Händen
gelenkt, nur dieſe und jene Wirkung, zu
dieſer und der Zeit, und keine von allen aus
eigenthümlicher Kraft hervorbrächten. Man
iſt nicht recht glücklich, ohne vollkommen
frey zu ſeyn. Und wenn es Weſen giebt,
die über alle unſre Begriffe ſelig ſind, ſo
ſind ſie ſchlechterdings auch auf eine ſo vor-
zügliche Weiſe frey, als ſie es nur immer
ſeyn können.
Dieſs feſtgeſetzt; bleibt es doch eben
ſo gewiſs, daſs unſer moraliſches Wohlſeyn
groſsentheils mit von den beſondern Ver-
hältniſsen abhange, darin es der höchſten
Weisheit und Güte uns gerathen zu laſsen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |