Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.ganz anders. Da wurden alle Prozesse ver- Da seyd ihr, in der That, die glück- Ja Herr! das sind wir, und wir erken- ganz anders. Da wurden alle Prozeſse ver- Da ſeyd ihr, in der That, die glück- Ja Herr! das ſind wir, und wir erken- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0064" n="56"/> ganz anders. Da wurden alle Prozeſse ver-<lb/> glichen. Unſer Gerichtshalter hat nun<lb/> Langeweile und unſern Advokaten haben<lb/> wir gar abgedankt. Der Magiſter weiſs<lb/> um alle unſre Geſchäffte; er iſt unſer Rich-<lb/> ter und Advokat. Wenn uns etwas fehlt,<lb/> gehn wir zu ihm. Er leiht uns Geld, wenn<lb/> wir es brauchen und er es hat. Er iſt un-<lb/> ſer Apotheker und Wundarzt, und für ſei-<lb/> ne Arzneyen geben wir ihm einen Groſsen-<lb/> dank und ſie helfen doch.</p><lb/> <p>Da ſeyd ihr, in der That, die glück-<lb/> lichſten Leute, die nur jemals in einem<lb/> Dorfe zuſammengelebt haben!</p><lb/> <p>Ja Herr! das ſind wir, und wir erken-<lb/> nen es auch. Jch will die Gemeine ſehen,<lb/> die ihren Seelſorger mehr lieben und ehren<lb/> ſoll, als wir! Herr! für den Mann, der<lb/> ſich mit uns freut, wenn wir fröhlich ſind,<lb/> der uns ſeinen letzten Dreyer nicht verſagt,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0064]
ganz anders. Da wurden alle Prozeſse ver-
glichen. Unſer Gerichtshalter hat nun
Langeweile und unſern Advokaten haben
wir gar abgedankt. Der Magiſter weiſs
um alle unſre Geſchäffte; er iſt unſer Rich-
ter und Advokat. Wenn uns etwas fehlt,
gehn wir zu ihm. Er leiht uns Geld, wenn
wir es brauchen und er es hat. Er iſt un-
ſer Apotheker und Wundarzt, und für ſei-
ne Arzneyen geben wir ihm einen Groſsen-
dank und ſie helfen doch.
Da ſeyd ihr, in der That, die glück-
lichſten Leute, die nur jemals in einem
Dorfe zuſammengelebt haben!
Ja Herr! das ſind wir, und wir erken-
nen es auch. Jch will die Gemeine ſehen,
die ihren Seelſorger mehr lieben und ehren
ſoll, als wir! Herr! für den Mann, der
ſich mit uns freut, wenn wir fröhlich ſind,
der uns ſeinen letzten Dreyer nicht verſagt,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |