feyerlichen Erklärung für alle, und für ei- nen jeden insonderheit, dass ihm wiederfah- re und in alle Ewigkeit wiederfahren wer- de, was er mit seinen Handlungen verdient hat. Nicht genug, dass uns die höchste Ge- rechtigkeit richten; nicht genug, dass die weiseste Güte, in dem vollkommensten Ver- hältniße, angenehme, oder unangenehme Folgen mit unsern Thaten verbinden wird: wir sollen ihr Verfahren uns selbst auch ent- wickeln, wir sollen die Moralität desselben begreiffen wir sollen selbst mit Ueberzeu- gung einsehen können, dass unser Richter so mit uns umgehen mußte, wenn er sich anders seiner höchsten Gerichtsbarkeit über uns gemäß bezeigen wollte. -- Welche Feyerlichkeit! größer als sie sich jemals auf dieser irdischen Kugel zugetragen hat, wann nun alle Völker der Erde, die ganze zahllose Nachkommenschaft Adams sich um
feyerlichen Erklärung für alle, und für ei- nen jeden inſonderheit, daſs ihm wiederfah- re und in alle Ewigkeit wiederfahren wer- de, was er mit ſeinen Handlungen verdient hat. Nicht genug, daſs uns die höchſte Ge- rechtigkeit richten; nicht genug, daſs die weiſeſte Güte, in dem vollkommenſten Ver- hältniße, angenehme, oder unangenehme Folgen mit unſern Thaten verbinden wird: wir ſollen ihr Verfahren uns ſelbſt auch ent- wickeln, wir ſollen die Moralität deſſelben begreiffen wir ſollen ſelbſt mit Ueberzeu- gung einſehen können, daſs unſer Richter ſo mit uns umgehen mußte, wenn er ſich anders ſeiner höchſten Gerichtsbarkeit über uns gemäß bezeigen wollte. — Welche Feyerlichkeit! größer als ſie ſich jemals auf dieſer irdiſchen Kugel zugetragen hat, wann nun alle Völker der Erde, die ganze zahlloſe Nachkommenſchaft Adams ſich um
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0139"n="133"/>
feyerlichen Erklärung für alle, und für ei-<lb/>
nen jeden inſonderheit, daſs ihm wiederfah-<lb/>
re und in alle Ewigkeit wiederfahren wer-<lb/>
de, was er mit ſeinen Handlungen verdient<lb/>
hat. Nicht genug, daſs uns die höchſte Ge-<lb/>
rechtigkeit richten; nicht genug, daſs die<lb/>
weiſeſte Güte, in dem vollkommenſten Ver-<lb/>
hältniße, angenehme, oder unangenehme<lb/>
Folgen mit unſern Thaten verbinden wird:<lb/>
wir ſollen ihr Verfahren uns ſelbſt auch ent-<lb/>
wickeln, wir ſollen die Moralität deſſelben<lb/>
begreiffen wir ſollen ſelbſt mit Ueberzeu-<lb/>
gung einſehen können, daſs unſer Richter<lb/>ſo mit uns umgehen mußte, wenn er ſich<lb/>
anders ſeiner höchſten Gerichtsbarkeit über<lb/>
uns gemäß bezeigen wollte. — Welche<lb/>
Feyerlichkeit! größer als ſie ſich jemals<lb/>
auf dieſer irdiſchen Kugel zugetragen hat,<lb/>
wann nun alle Völker der Erde, die ganze<lb/>
zahlloſe Nachkommenſchaft Adams ſich um<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[133/0139]
feyerlichen Erklärung für alle, und für ei-
nen jeden inſonderheit, daſs ihm wiederfah-
re und in alle Ewigkeit wiederfahren wer-
de, was er mit ſeinen Handlungen verdient
hat. Nicht genug, daſs uns die höchſte Ge-
rechtigkeit richten; nicht genug, daſs die
weiſeſte Güte, in dem vollkommenſten Ver-
hältniße, angenehme, oder unangenehme
Folgen mit unſern Thaten verbinden wird:
wir ſollen ihr Verfahren uns ſelbſt auch ent-
wickeln, wir ſollen die Moralität deſſelben
begreiffen wir ſollen ſelbſt mit Ueberzeu-
gung einſehen können, daſs unſer Richter
ſo mit uns umgehen mußte, wenn er ſich
anders ſeiner höchſten Gerichtsbarkeit über
uns gemäß bezeigen wollte. — Welche
Feyerlichkeit! größer als ſie ſich jemals
auf dieſer irdiſchen Kugel zugetragen hat,
wann nun alle Völker der Erde, die ganze
zahlloſe Nachkommenſchaft Adams ſich um
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/139>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.