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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.

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O du, den ich über alle hinfälligen Gü-
ter des Lebens liebe; o du, dem ich allein
vertraue; du Freude meines Herzens von
meiner Iugend an! -- Soll ich es nicht
von deinem väterlichen Wohlwollen erwar-
ten, dass du mich auch dort in einem recht-
schaffenen Wandel erhalten, dass du mich
dort inniglich beseligen, dass du mich dort
überschwenglich beglücken werdest? Ia!
ich erwarte es mit Zuversicht. O du Welt-
richter! du wirst dich vor meinen Augen
verklären. Ich werde den Triumph der
Tugend sehn. Wann wird die glückliche
Stunde anbrechen? --

Meine Seligkeit wird mit meinem Er-
wachen beginnen. Die Verbrecher Gottes
werden ihr Elend mit dem Augenblicke
empfinden, da sie von ihrer Betäubung zu-
rückkommen werden. Wozu denn der Tag
eines allgemeinen Gerichts? -- Zu einer

O du, den ich über alle hinfälligen Gü-
ter des Lebens liebe; o du, dem ich allein
vertraue; du Freude meines Herzens von
meiner Iugend an! — Soll ich es nicht
von deinem väterlichen Wohlwollen erwar-
ten, daſs du mich auch dort in einem recht-
ſchaffenen Wandel erhalten, daſs du mich
dort inniglich beſeligen, daſs du mich dort
überſchwenglich beglücken werdeſt? Ia!
ich erwarte es mit Zuverſicht. O du Welt-
richter! du wirſt dich vor meinen Augen
verklären. Ich werde den Triumph der
Tugend ſehn. Wann wird die glückliche
Stunde anbrechen? —

Meine Seligkeit wird mit meinem Er-
wachen beginnen. Die Verbrecher Gottes
werden ihr Elend mit dem Augenblicke
empfinden, da ſie von ihrer Betäubung zu-
rückkommen werden. Wozu denn der Tag
eines allgemeinen Gerichts? — Zu einer

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[132/0138] O du, den ich über alle hinfälligen Gü- ter des Lebens liebe; o du, dem ich allein vertraue; du Freude meines Herzens von meiner Iugend an! — Soll ich es nicht von deinem väterlichen Wohlwollen erwar- ten, daſs du mich auch dort in einem recht- ſchaffenen Wandel erhalten, daſs du mich dort inniglich beſeligen, daſs du mich dort überſchwenglich beglücken werdeſt? Ia! ich erwarte es mit Zuverſicht. O du Welt- richter! du wirſt dich vor meinen Augen verklären. Ich werde den Triumph der Tugend ſehn. Wann wird die glückliche Stunde anbrechen? — Meine Seligkeit wird mit meinem Er- wachen beginnen. Die Verbrecher Gottes werden ihr Elend mit dem Augenblicke empfinden, da ſie von ihrer Betäubung zu- rückkommen werden. Wozu denn der Tag eines allgemeinen Gerichts? — Zu einer

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Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/138>, abgerufen am 21.11.2024.