und zur bequemen Einrichtung eines neuen Schulhauses mit beygetragen. Da- her war hier in allen Stücken etwas vor- zügliches. Herr Treumann wohnte ganz bequem. Er hatte seine eigne Schulstu- be, die geräumig und helle und mit aller nöthigen Geräthschaft überflüßig versorgt war. -- Ich wünschte, dass das so man- che Stadtleute, so manche vornehme Pa- tronen größerer Anstalten sehen möchten, die bey wirksamern Mitteln, bey mehre- rer Gewalt und bey weit ansehnlichern Fonds, es doch ganz gleichgültig ansehen können, dass verdiente Lehrer, bey ihren ohnehin so undankbaren Geschäfften, in den öffentlichen Schulgebäuden selbst noch gegen Wind und Wetter, gegen Schmutz und Unrath, gegen böse Dünste und hun- dert Unbequemlichkeiten mehr kämpfen müßen. -- Doch wer wird dadurch ge-
und zur bequemen Einrichtung eines neuen Schulhauſes mit beygetragen. Da- her war hier in allen Stücken etwas vor- zügliches. Herr Treumann wohnte ganz bequem. Er hatte ſeine eigne Schulſtu- be, die geräumig und helle und mit aller nöthigen Geräthſchaft überflüßig verſorgt war. — Ich wünſchte, daſs das ſo man- che Stadtleute, ſo manche vornehme Pa- tronen größerer Anſtalten ſehen möchten, die bey wirkſamern Mitteln, bey mehre- rer Gewalt und bey weit anſehnlichern Fonds, es doch ganz gleichgültig anſehen können, daſs verdiente Lehrer, bey ihren ohnehin ſo undankbaren Geſchäfften, in den öffentlichen Schulgebäuden ſelbſt noch gegen Wind und Wetter, gegen Schmutz und Unrath, gegen böſe Dünſte und hun- dert Unbequemlichkeiten mehr kämpfen müßen. — Doch wer wird dadurch ge-
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und zur bequemen Einrichtung eines
neuen Schulhauſes mit beygetragen. Da-
her war hier in allen Stücken etwas vor-
zügliches. Herr Treumann wohnte ganz
bequem. Er hatte ſeine eigne Schulſtu-
be, die geräumig und helle und mit aller
nöthigen Geräthſchaft überflüßig verſorgt
war. — Ich wünſchte, daſs das ſo man-
che Stadtleute, ſo manche vornehme Pa-
tronen größerer Anſtalten ſehen möchten,
die bey wirkſamern Mitteln, bey mehre-
rer Gewalt und bey weit anſehnlichern
Fonds, es doch ganz gleichgültig anſehen
können, daſs verdiente Lehrer, bey ihren
ohnehin ſo undankbaren Geſchäfften, in
den öffentlichen Schulgebäuden ſelbſt noch
gegen Wind und Wetter, gegen Schmutz
und Unrath, gegen böſe Dünſte und hun-
dert Unbequemlichkeiten mehr kämpfen
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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/198>, abgerufen am 26.06.2024.
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