Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.schaft bey sich hatte, gar nicht rauchte. Spielen Sie Tarock, Herr Magister? -- Ia! meine gnädige Frau! auch L'hom- ſchaft bey ſich hatte, gar nicht rauchte. Spielen Sie Tarock, Herr Magiſter? — Ia! meine gnädige Frau! auch L’hom- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0038" n="32"/> ſchaft bey ſich hatte, gar nicht rauchte.<lb/> An den Tagen da die Frau von Z<hi rendition="#sup">***</hi> einen<lb/> Schmaus gab, enthielt er ſich der Iagd,<lb/> ſetzte eine friſchgepuderte Perücke auf, er-<lb/> ſchien in einem betreßten Rocke und in<lb/> ſeidenen Strümpfen. Er gab es zu, daſs<lb/> ſtatt der bisherigen deutſchen, franzöſiſche<lb/> Karten bey ihm eingeführt werden durf-<lb/> ten. Er erlernte ſelbſt einige Spiele und<lb/> brachte es im Tarock zu der Vollkommen-<lb/> heit, daſs er die Points unter allen Um-<lb/> ſtänden ganz richtig zuſammenzählen<lb/> konnte.</p><lb/> <p>Spielen Sie Tarock, Herr Magiſter? —<lb/> fragte die Frau von L<hi rendition="#sup">**</hi> mit einem Lä-<lb/> cheln, welches Verwunderung bedeutete.</p><lb/> <p>Ia! meine gnädige Frau! auch L’hom-<lb/> bre wenn ſie wollen. Wir benachbarten<lb/> Prediger leben unter einander in dem be-<lb/> ſten Vernehmen und unterlaßen nicht uns<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0038]
ſchaft bey ſich hatte, gar nicht rauchte.
An den Tagen da die Frau von Z*** einen
Schmaus gab, enthielt er ſich der Iagd,
ſetzte eine friſchgepuderte Perücke auf, er-
ſchien in einem betreßten Rocke und in
ſeidenen Strümpfen. Er gab es zu, daſs
ſtatt der bisherigen deutſchen, franzöſiſche
Karten bey ihm eingeführt werden durf-
ten. Er erlernte ſelbſt einige Spiele und
brachte es im Tarock zu der Vollkommen-
heit, daſs er die Points unter allen Um-
ſtänden ganz richtig zuſammenzählen
konnte.
Spielen Sie Tarock, Herr Magiſter? —
fragte die Frau von L** mit einem Lä-
cheln, welches Verwunderung bedeutete.
Ia! meine gnädige Frau! auch L’hom-
bre wenn ſie wollen. Wir benachbarten
Prediger leben unter einander in dem be-
ſten Vernehmen und unterlaßen nicht uns
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