Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.gen leitet*). Hier wird das ruminirte *) So hats schon der alte Severino in seiner reichhaltigen Zootomia Democri- tea eingesehen: "a penula et ollula **) Ich habe schon anderwärts das Ge-
ständniss geäussert; dass mir die allge- meine, auf alle wiederkauende Thiere passende Endursache der Rumination und der Hauptnutzen, den diese so wun- derbar zusammengesetzte Function für ihre Oeconomic haben muss, noch un- bekannt ist. Was insgemein dafür an- genommen wird, ist sämmtlich unbe- friedigend. Den alten Aristotelischen und Galenischen Wahn als sey es zum Ersatz der Vorderzähne, deren gen leitet*). Hier wird das ruminirte *) So hats schon der alte Severino in seiner reichhaltigen Zootomia Democri- tea eingesehen: „a penula et ollula **) Ich habe schon anderwärts das Ge-
ständniss geäussert; dass mir die allge- meine, auf alle wiederkauende Thiere passende Endursache der Rumination und der Hauptnutzen, den diese so wun- derbar zusammengesetzte Function für ihre Oeconomic haben muss, noch un- bekannt ist. Was insgemein dafür an- genommen wird, ist sämmtlich unbe- friedigend. Den alten Aristotelischen und Galenischen Wahn als sey es zum Ersatz der Vorderzähne, deren <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000101"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0158" xml:id="pb138_0001" n="138"/> gen leitet<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So hats schon der alte <hi rendition="#k">Severino</hi> in<lb/> seiner reichhaltigen <hi rendition="#i">Zootomia Democri-<lb/> tea</hi> eingesehen: <q>„<hi rendition="#i">a penula et ollula<lb/> media reuomitur ad os, hinc ruminatum<lb/> ad conelaue descendit, et hinc postremo<lb/> ad ventriculum proprie dietum.</hi>“</q></p></note>. Hier wird das ruminirte<lb/> bey seinem vermuthlich nur kurzen Auf-<lb/> enthalt, zwischen den Blättern dessel-<lb/> ben noch mehr zur Verdauung vorbe-<lb/> reitet, und diese dann vollends im vier-<lb/> ten oder eigentlich sogenannten Magen<lb/> beendigt<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Ich habe schon anderwärts das Ge-<lb/> ständniss geäussert; dass mir die allge-<lb/> meine, auf alle wiederkauende Thiere<lb/> passende Endursache der Rumination<lb/> und der Hauptnutzen, den diese so wun-<lb/> derbar zusammengesetzte Function für<lb/> ihre Oeconomic haben muss, noch un-<lb/> bekannt ist. Was insgemein dafür an-<lb/> genommen wird, ist sämmtlich unbe-<lb/> friedigend. Den alten Aristotelischen<lb/> und Galenischen Wahn als sey es<lb/> zum Ersatz der Vorderzähne, deren<lb/></p></note></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0158]
gen leitet *). Hier wird das ruminirte
bey seinem vermuthlich nur kurzen Auf-
enthalt, zwischen den Blättern dessel-
ben noch mehr zur Verdauung vorbe-
reitet, und diese dann vollends im vier-
ten oder eigentlich sogenannten Magen
beendigt **)
*) So hats schon der alte Severino in
seiner reichhaltigen Zootomia Democri-
tea eingesehen: „a penula et ollula
media reuomitur ad os, hinc ruminatum
ad conelaue descendit, et hinc postremo
ad ventriculum proprie dietum.“
**) Ich habe schon anderwärts das Ge-
ständniss geäussert; dass mir die allge-
meine, auf alle wiederkauende Thiere
passende Endursache der Rumination
und der Hauptnutzen, den diese so wun-
derbar zusammengesetzte Function für
ihre Oeconomic haben muss, noch un-
bekannt ist. Was insgemein dafür an-
genommen wird, ist sämmtlich unbe-
friedigend. Den alten Aristotelischen
und Galenischen Wahn als sey es
zum Ersatz der Vorderzähne, deren
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