Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.Inzwischen scheint kein Zweifel, dass §. 231. Anders verhält es sich hingegen bey *) Bey einem zweyzehigen Ameisenbär,
den ich zergliedert, war die Zunge dritthalb Zoll lang und am dicken Wur- zelende doch nur von der Stärke eines Taubenkiels, meist cylindrisch, doch längs der obern Seite mit einer kaum merklichen feinen Furche. Hinten an der Wurzel fanden sich zwey sehr feine foramina coeca. Das Zungenbein ro- bust, doch nicht sonderlich gross, auch ziemlich einfach, hufeisenförmig. Hin- gegen die dazu gehörigen Muskeln, die geniohyoidei, der mylohyoideus, zumahl aber der genioglossus von ausnehmen- der Grösse und Stärke. Inzwischen scheint kein Zweifel, dass §. 231. Anders verhält es sich hingegen bey *) Bey einem zweyzehigen Ameisenbär,
den ich zergliedert, war die Zunge dritthalb Zoll lang und am dicken Wur- zelende doch nur von der Stärke eines Taubenkiels, meist cylindrisch, doch längs der obern Seite mit einer kaum merklichen feinen Furche. Hinten an der Wurzel fanden sich zwey sehr feine foramina coeca. Das Zungenbein ro- bust, doch nicht sonderlich gross, auch ziemlich einfach, hufeisenförmig. Hin- gegen die dazu gehörigen Muskeln, die geniohyoidei, der mylohyoideus, zumahl aber der genioglossus von ausnehmen- der Grösse und Stärke. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0361" xml:id="pb341_0001" n="341"/> Inzwischen scheint kein Zweifel, dass<lb/> doch auch allen diesen Thieren ihre<lb/> Zunge, wenigstens an den vordem Rän-<lb/> dern, ebenfalls zum Schmecken diene.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 231.</head><lb/> <p>Anders verhält es sich hingegen bey<lb/> denjenigen zahnlosen Säugethieren, die<lb/> wie die Ameisenbären<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Bey einem zweyzehigen Ameisenbär,<lb/> den ich zergliedert, war die Zunge<lb/> dritthalb Zoll lang und am dicken Wur-<lb/> zelende doch nur von der Stärke eines<lb/> Taubenkiels, meist cylindrisch, doch<lb/> längs der obern Seite mit einer kaum<lb/> merklichen feinen Furche. Hinten an<lb/> der Wurzel fanden sich zwey sehr feine<lb/><hi rendition="#i">foramina coeca.</hi> Das Zungenbein ro-<lb/> bust, doch nicht sonderlich gross, auch<lb/> ziemlich einfach, hufeisenförmig. Hin-<lb/> gegen die dazu gehörigen Muskeln, die<lb/><hi rendition="#i">geniohyoidei</hi>, der <hi rendition="#i">mylohyoideus,</hi> zumahl<lb/> aber der <hi rendition="#i">genioglossus</hi> von ausnehmen-<lb/> der Grösse und Stärke.</p><p><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></p><p> </p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [341/0361]
Inzwischen scheint kein Zweifel, dass
doch auch allen diesen Thieren ihre
Zunge, wenigstens an den vordem Rän-
dern, ebenfalls zum Schmecken diene.
§. 231.
Anders verhält es sich hingegen bey
denjenigen zahnlosen Säugethieren, die
wie die Ameisenbären *)
*) Bey einem zweyzehigen Ameisenbär,
den ich zergliedert, war die Zunge
dritthalb Zoll lang und am dicken Wur-
zelende doch nur von der Stärke eines
Taubenkiels, meist cylindrisch, doch
längs der obern Seite mit einer kaum
merklichen feinen Furche. Hinten an
der Wurzel fanden sich zwey sehr feine
foramina coeca. Das Zungenbein ro-
bust, doch nicht sonderlich gross, auch
ziemlich einfach, hufeisenförmig. Hin-
gegen die dazu gehörigen Muskeln, die
geniohyoidei, der mylohyoideus, zumahl
aber der genioglossus von ausnehmen-
der Grösse und Stärke.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/361>, abgerufen am 26.06.2024. |