des Eyweisses und Ausbildung der Schale dient theils die papillose innere Haut der Eyergänge, theils auch die beyden drüsenartigen Wülste, die gerade in den Sommermonathen, während welcher diese Knorpelfische ihre Eyer legen, am vordern Ende der Eyergänge, gegen das infundibulum hin, zu sehen sind*).
Beym Karpen, so wie vermuthlich bey den allermehresten eyerlegenden Grätenfischen, ist der Bau weit einfacher. Die beyden Rogen liegen nämlich, so wie die Milch der Männchen (§. 327.), zu beyden Seiten der Gedärme, Leber und Schwimmblase bis zum After; be- stehen bloss aus einer zarten Haut, wel- che die durchgehends gleich grossen und äusserst zahlreichen Eyer (beym Karpen über 200,000) einschliesst; und endigen
*) Diese temporären Organe hat schon Ari- stoteles gekannt und Brüste genannt. Vergl. auch Rondeletde piscib. mari- nis p. 380. Collins vol. II. tab. 43. und Monro und Tilesius a. a. O.
des Eyweisses und Ausbildung der Schale dient theils die papillose innere Haut der Eyergänge, theils auch die beyden drüsenartigen Wülste, die gerade in den Sommermonathen, während welcher diese Knorpelfische ihre Eyer legen, am vordern Ende der Eyergänge, gegen das infundibulum hin, zu sehen sind*).
Beym Karpen, so wie vermuthlich bey den allermehresten eyerlegenden Grätenfischen, ist der Bau weit einfacher. Die beyden Rogen liegen nämlich, so wie die Milch der Männchen (§. 327.), zu beyden Seiten der Gedärme, Leber und Schwimmblase bis zum After; be- stehen bloss aus einer zarten Haut, wel- che die durchgehends gleich grossen und äusserst zahlreichen Eyer (beym Karpen über 200,000) einschliesst; und endigen
*) Diese temporären Organe hat schon Ari- stoteles gekannt und Brüste genannt. Vergl. auch Rondeletde piscib. mari- nis p. 380. Collins vol. II. tab. 43. und Monro und Tilesius a. a. O.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0516"xml:id="pb496_0001"n="496"/>
des Eyweisses und Ausbildung der Schale<lb/>
dient theils die papillose innere Haut<lb/>
der Eyergänge, theils auch die beyden<lb/>
drüsenartigen Wülste, die gerade in den<lb/>
Sommermonathen, während welcher<lb/>
diese Knorpelfische ihre Eyer legen, am<lb/>
vordern Ende der Eyergänge, gegen das<lb/>
infundibulum hin, zu sehen sind<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Diese temporären Organe hat schon <hirendition="#k">Ari-<lb/>
stoteles</hi> gekannt und <hirendition="#i">Brüste</hi> genannt.<lb/>
Vergl. auch R<hirendition="#k">ondelet</hi><hirendition="#i">de piscib. mari-<lb/>
nis</hi> p. 380. <hirendition="#k">Collins</hi> vol. II. tab. 43.<lb/>
und <hirendition="#k">Monro</hi> und <hirendition="#k">Tilesius</hi> a. a. O.</p></note>.</p><p>Beym Karpen, so wie vermuthlich<lb/>
bey den allermehresten eyerlegenden<lb/>
Grätenfischen, ist der Bau weit einfacher.<lb/>
Die beyden Rogen liegen nämlich, so<lb/>
wie die Milch der Männchen (§. 327.),<lb/>
zu beyden Seiten der Gedärme, Leber<lb/>
und Schwimmblase bis zum After; be-<lb/>
stehen bloss aus einer zarten Haut, wel-<lb/>
che die durchgehends gleich grossen und<lb/>
äusserst zahlreichen Eyer (beym Karpen<lb/>
über 200,000) einschliesst; und endigen<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[496/0516]
des Eyweisses und Ausbildung der Schale
dient theils die papillose innere Haut
der Eyergänge, theils auch die beyden
drüsenartigen Wülste, die gerade in den
Sommermonathen, während welcher
diese Knorpelfische ihre Eyer legen, am
vordern Ende der Eyergänge, gegen das
infundibulum hin, zu sehen sind *).
Beym Karpen, so wie vermuthlich
bey den allermehresten eyerlegenden
Grätenfischen, ist der Bau weit einfacher.
Die beyden Rogen liegen nämlich, so
wie die Milch der Männchen (§. 327.),
zu beyden Seiten der Gedärme, Leber
und Schwimmblase bis zum After; be-
stehen bloss aus einer zarten Haut, wel-
che die durchgehends gleich grossen und
äusserst zahlreichen Eyer (beym Karpen
über 200,000) einschliesst; und endigen
*) Diese temporären Organe hat schon Ari-
stoteles gekannt und Brüste genannt.
Vergl. auch Rondelet de piscib. mari-
nis p. 380. Collins vol. II. tab. 43.
und Monro und Tilesius a. a. O.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/516>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.