Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.**) **)
und dann eine andre von der Wölbung
der Stirne mitten über der Nase nach dem äussersten prominirenden Rande der Oberkiefer oder des Intermaxillar- Knochen, mitten unter der Nase. Letztre ist die eigentliche Facial-Linie, und der Winkel, den sie mit jener horizon- talen macht, bestimmt nach ihm die Verschiedenheiten der Thierschedel, so wie der Nationalphysiognomieen der mancherley Menschenrassen.In Rücksicht auf diese letztere An- wendung habe ich meine Erinnerungen dagegen schon in der dritten Ausg. der Schrift: de gener. hum. var. pag. 200 u. f. beygebracht. Und was ihren Gebrauch zu Unterscheidung der Thierschedel be- trifft, so gilt mutatis mutandis auch hier, was oben von der Daubentoni- schen Linie gesagt worden, dass nem- lich die bey weitem allergrösste und mannichfaltigste Menge der übrigens dem Kopfe nach so verschieden gebil- deten Quadrupeden (- wenigstens drey Viertheile von den ohngefähr sechshun- dert Gattungen derselben, die wir bis jetzt kennen -) dennoch eine und eben dieselbe Faciallinie haben. **) **)
und dann eine andre von der Wölbung
der Stirne mitten über der Nase nach dem äussersten prominirenden Rande der Oberkiefer oder des Intermaxillar- Knochen, mitten unter der Nase. Letztre ist die eigentliche Facial-Linie, und der Winkel, den sie mit jener horizon- talen macht, bestimmt nach ihm die Verschiedenheiten der Thierschedel, so wie der Nationalphysiognomieen der mancherley Menschenrassen.In Rücksicht auf diese letztere An- wendung habe ich meine Erinnerungen dagegen schon in der dritten Ausg. der Schrift: de gener. hum. var. pag. 200 u. f. beygebracht. Und was ihren Gebrauch zu Unterscheidung der Thierschedel be- trifft, so gilt mutatis mutandis auch hier, was oben von der Daubentoni- schen Linie gesagt worden, dass nem- lich die bey weitem allergrösste und mannichfaltigste Menge der übrigens dem Kopfe nach so verschieden gebil- deten Quadrupeden (– wenigstens drey Viertheile von den ohngefähr sechshun- dert Gattungen derselben, die wir bis jetzt kennen –) dennoch eine und eben dieselbe Faciallinie haben. <TEI> <text xml:id="blume_000103"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <note anchored="true" place="foot" n="**)"> <p><pb facs="#f0043" xml:id="pb021_0001" n="21"/> und dann eine andre von der Wölbung<lb/> der Stirne mitten über der Nase nach<lb/> dem äussersten prominirenden Rande<lb/> der Oberkiefer oder des Intermaxillar-<lb/> Knochen, mitten unter der Nase. Letztre<lb/> ist die eigentliche Facial-Linie, und<lb/> der Winkel, den sie mit jener horizon-<lb/> talen macht, bestimmt nach ihm die<lb/> Verschiedenheiten der Thierschedel, so<lb/> wie der Nationalphysiognomieen der<lb/> mancherley Menschenrassen.</p> <p>In Rücksicht auf diese letztere An-<lb/> wendung habe ich meine Erinnerungen<lb/> dagegen schon in der dritten Ausg. der<lb/> Schrift: <hi rendition="#i">de gener. hum. var.</hi> pag. 200 u. f.<lb/> beygebracht. Und was ihren Gebrauch<lb/> zu Unterscheidung der Thierschedel be-<lb/> trifft, so gilt <hi rendition="#i">mutatis mutandis</hi> auch<lb/> hier, was oben von der Daubentoni-<lb/> schen Linie gesagt worden, dass nem-<lb/> lich die bey weitem allergrösste und<lb/> mannichfaltigste Menge der übrigens<lb/> dem Kopfe nach so verschieden gebil-<lb/> deten Quadrupeden (– wenigstens drey<lb/> Viertheile von den ohngefähr sechshun-<lb/> dert Gattungen derselben, die wir bis<lb/> jetzt kennen –) dennoch eine und eben<lb/> dieselbe Faciallinie haben.</p> <p> </p> </note> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0043]
**)
**) und dann eine andre von der Wölbung
der Stirne mitten über der Nase nach
dem äussersten prominirenden Rande
der Oberkiefer oder des Intermaxillar-
Knochen, mitten unter der Nase. Letztre
ist die eigentliche Facial-Linie, und
der Winkel, den sie mit jener horizon-
talen macht, bestimmt nach ihm die
Verschiedenheiten der Thierschedel, so
wie der Nationalphysiognomieen der
mancherley Menschenrassen.
In Rücksicht auf diese letztere An-
wendung habe ich meine Erinnerungen
dagegen schon in der dritten Ausg. der
Schrift: de gener. hum. var. pag. 200 u. f.
beygebracht. Und was ihren Gebrauch
zu Unterscheidung der Thierschedel be-
trifft, so gilt mutatis mutandis auch
hier, was oben von der Daubentoni-
schen Linie gesagt worden, dass nem-
lich die bey weitem allergrösste und
mannichfaltigste Menge der übrigens
dem Kopfe nach so verschieden gebil-
deten Quadrupeden (– wenigstens drey
Viertheile von den ohngefähr sechshun-
dert Gattungen derselben, die wir bis
jetzt kennen –) dennoch eine und eben
dieselbe Faciallinie haben.
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