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Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1790.

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unbekannt war, der viele seiner Bo-
then ausgeschickt hatte eben so ge-
schwind Unkraut auszustreuen als
ich guten Saamen säete, und eben
so bald wieder einzureisen als ich
aufbauete. So mochten wir etwa
4/5 unsrer Reise zurückgelegt haben,
als der Satan zuletzt die Oberhand
behielt. Einige seiner Abgesandten,
da sie sahen wie dieser arme Heide
an Frömmigkeit zunahm fragten
ihn, ob ich ihn nun bald bekehrt
hätte, lachten und spotteten sein,
das ich ihnen so viel ich konnte,
verwies: aber das machte doch dass
der Prinz nun zwischen beiden
Theilen schwankte. Einige von
den ächten Söhnen des Belials sag-
ten ihm gerade, er dürfe sich für
dem Teufel nicht fürchten denn es
gäbe keinen: und wenn er jemals
zu ihm kommen sollte, so möchte
er ihn doch auch zu ihnen schicken.
Und so vexirten sie den armen un-

unbekannt war, der viele seiner Bo-
then ausgeschickt hatte eben so ge-
schwind Unkraut auszustreuen als
ich guten Saamen säete, und eben
so bald wieder einzureisen als ich
aufbauete. So mochten wir etwa
4/5 unsrer Reise zurückgelegt haben,
als der Satan zuletzt die Oberhand
behielt. Einige seiner Abgesandten,
da sie sahen wie dieser arme Heide
an Frömmigkeit zunahm fragten
ihn, ob ich ihn nun bald bekehrt
hätte, lachten und spotteten sein,
das ich ihnen so viel ich konnte,
verwies: aber das machte doch dass
der Prinz nun zwischen beiden
Theilen schwankte. Einige von
den ächten Söhnen des Belials sag-
ten ihm gerade, er dürfe sich für
dem Teufel nicht fürchten denn es
gäbe keinen: und wenn er jemals
zu ihm kommen sollte, so möchte
er ihn doch auch zu ihnen schicken.
Und so vexirten sie den armen un-

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[115/0127] unbekannt war, der viele seiner Bo- then ausgeschickt hatte eben so ge- schwind Unkraut auszustreuen als ich guten Saamen säete, und eben so bald wieder einzureisen als ich aufbauete. So mochten wir etwa 4/5 unsrer Reise zurückgelegt haben, als der Satan zuletzt die Oberhand behielt. Einige seiner Abgesandten, da sie sahen wie dieser arme Heide an Frömmigkeit zunahm fragten ihn, ob ich ihn nun bald bekehrt hätte, lachten und spotteten sein, das ich ihnen so viel ich konnte, verwies: aber das machte doch dass der Prinz nun zwischen beiden Theilen schwankte. Einige von den ächten Söhnen des Belials sag- ten ihm gerade, er dürfe sich für dem Teufel nicht fürchten denn es gäbe keinen: und wenn er jemals zu ihm kommen sollte, so möchte er ihn doch auch zu ihnen schicken. Und so vexirten sie den armen un-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1790, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_beytraege0101_1790/127>, abgerufen am 21.11.2024.