Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1791.telten Keimen einer Gattung von Hingegen hat es hoffentlich nichts telten Keimen einer Gattung von Hingegen hat es hoffentlich nichts <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000056"> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0118" xml:id="pb114_0001" n="114"/> telten Keimen einer Gattung von<lb/> Thieren, z. B. von Schweinen, die<lb/> monstrosen gerade dann erst an die<lb/> Reihe der Entwickelung kämen,<lb/> wenn der Mensch sich diese Thie-<lb/> re unterjocht haben würde; und<lb/> dass diese Keime zu Misgeburten<lb/> dann auch gerade blos den unter-<lb/> jochten und nicht den zu gleicher<lb/> Zeit wild lebenden Individuis zur<lb/> Entwickelung anheim fallen müssten.</p> <p>Hingegen hat es hoffentlich nichts<lb/> widersinniges anzunehmen, dass<lb/> nach der Unterjochung der Haus-<lb/> thiere, wodurch ihr ganzes Natu-<lb type="inWord"/> rel gleichsam umgeschaffen worden,<lb/> ihre ganze körperliche Oekonomie<lb/> so viele Veränderung erlitten; dass<lb/> dann auch ihr Bildungstrieb etwas<lb/> von seiner sonstigen Bestimmtheit<lb/> verloren hat, und dass folglich die-<lb/> se Thiere, so wie sie dadurch in<lb/> zahllose <hi rendition="#i">Spielarten</hi> degeneriren, so<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0118]
telten Keimen einer Gattung von
Thieren, z. B. von Schweinen, die
monstrosen gerade dann erst an die
Reihe der Entwickelung kämen,
wenn der Mensch sich diese Thie-
re unterjocht haben würde; und
dass diese Keime zu Misgeburten
dann auch gerade blos den unter-
jochten und nicht den zu gleicher
Zeit wild lebenden Individuis zur
Entwickelung anheim fallen müssten.
Hingegen hat es hoffentlich nichts
widersinniges anzunehmen, dass
nach der Unterjochung der Haus-
thiere, wodurch ihr ganzes Natu-
rel gleichsam umgeschaffen worden,
ihre ganze körperliche Oekonomie
so viele Veränderung erlitten; dass
dann auch ihr Bildungstrieb etwas
von seiner sonstigen Bestimmtheit
verloren hat, und dass folglich die-
se Thiere, so wie sie dadurch in
zahllose Spielarten degeneriren, so
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