Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und Naturgeschichte gehörig. Übers. und hrsg. D. Joh. Gottfr. Gruber. Leipzig, 1800.

Bild:
<< vorherige Seite

Thieren, und also nicht mit dem fortdau-
erndem und gleichmäßigem Rythmus des
Athemholens warmblütiger Thiere zu ver-
gleichen.

Zwar scheinen alle, so lange sie wachen,
bisweilen Luft zu schöpfen, und zwar am
häufigsten von allen die Schildkröten,
da bekanntlich auch die Seeschildkröten nicht
lange unter dem Wasser bleiben, sondern
in kurzen Zwischenräumen auf die Oberflä-
che des Meeres kommen, und frische Luft
schöpfen. Eben so verhält es sich mit den
Wald- und Sumpfeidexen, welche,
wenn ich sie in einem etwas tiefem mit Was-
ser angefülltem Gefäße hielt, in ziemlich
kurzer Zeit in die Höhe schwimmen, und
Luft einziehen mußten.

Allein im Ganzen genommen können
die Amphibien weit länger des Athemhs-
lens entbehren, und ohne Schaden in ver-
dorbner Luft ausdauern, als die warmblü-
tigen Thiere.

Denn von den eben angeführten Schild-

Thieren, und also nicht mit dem fortdau-
erndem und gleichmäßigem Rythmus des
Athemholens warmblütiger Thiere zu ver-
gleichen.

Zwar scheinen alle, so lange sie wachen,
bisweilen Luft zu schöpfen, und zwar am
häufigsten von allen die Schildkröten,
da bekanntlich auch die Seeschildkröten nicht
lange unter dem Wasser bleiben, sondern
in kurzen Zwischenräumen auf die Oberflä-
che des Meeres kommen, und frische Luft
schöpfen. Eben so verhält es sich mit den
Wald- und Sumpfeidexen, welche,
wenn ich sie in einem etwas tiefem mit Was-
ser angefülltem Gefäße hielt, in ziemlich
kurzer Zeit in die Höhe schwimmen, und
Luft einziehen mußten.

Allein im Ganzen genommen können
die Amphibien weit länger des Athemhs-
lens entbehren, und ohne Schaden in ver-
dorbner Luft ausdauern, als die warmblü-
tigen Thiere.

Denn von den eben angeführten Schild-

<TEI>
  <text xml:id="blume000148">
    <body>
      <div type="part" n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0099" xml:id="pb087_0001" n="87"/>
Thieren, und also nicht mit dem fortdau-<lb/>
erndem und gleichmäßigem Rythmus des<lb/>
Athemholens warmblütiger Thiere zu ver-<lb/>
gleichen.</p>
          <p>Zwar scheinen alle, so lange sie wachen,<lb/>
bisweilen Luft zu schöpfen, und zwar am<lb/>
häufigsten von allen die <hi rendition="#g">Schildkröten</hi>,<lb/>
da bekanntlich auch die Seeschildkröten nicht<lb/>
lange unter dem Wasser bleiben, sondern<lb/>
in kurzen Zwischenräumen auf die Oberflä-<lb/>
che des Meeres kommen, und frische Luft<lb/>
schöpfen. Eben so verhält es sich mit den<lb/><hi rendition="#g">Wald-</hi> und <hi rendition="#g">Sumpfeidexen</hi>, welche,<lb/>
wenn ich sie in einem etwas tiefem mit Was-<lb/>
ser angefülltem Gefäße hielt, in ziemlich<lb/>
kurzer Zeit in die Höhe schwimmen, und<lb/>
Luft einziehen mußten.</p>
          <p>Allein im Ganzen genommen können<lb/>
die Amphibien weit länger des Athemhs-<lb/>
lens entbehren, und ohne Schaden in ver-<lb/>
dorbner Luft ausdauern, als die warmblü-<lb/>
tigen Thiere.</p>
          <p>Denn von den eben angeführten <hi rendition="#g">Schild</hi>-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0099] Thieren, und also nicht mit dem fortdau- erndem und gleichmäßigem Rythmus des Athemholens warmblütiger Thiere zu ver- gleichen. Zwar scheinen alle, so lange sie wachen, bisweilen Luft zu schöpfen, und zwar am häufigsten von allen die Schildkröten, da bekanntlich auch die Seeschildkröten nicht lange unter dem Wasser bleiben, sondern in kurzen Zwischenräumen auf die Oberflä- che des Meeres kommen, und frische Luft schöpfen. Eben so verhält es sich mit den Wald- und Sumpfeidexen, welche, wenn ich sie in einem etwas tiefem mit Was- ser angefülltem Gefäße hielt, in ziemlich kurzer Zeit in die Höhe schwimmen, und Luft einziehen mußten. Allein im Ganzen genommen können die Amphibien weit länger des Athemhs- lens entbehren, und ohne Schaden in ver- dorbner Luft ausdauern, als die warmblü- tigen Thiere. Denn von den eben angeführten Schild-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1800
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1800/99
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und Naturgeschichte gehörig. Übers. und hrsg. D. Joh. Gottfr. Gruber. Leipzig, 1800, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1800/99>, abgerufen am 12.05.2024.