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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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Diese beiden condyli sind ein paar rund-
liche aber flachgedruckte Köpfe, die auf einem
engern Halse aufstehen, und in die Breite von
außen nach innen und zugleich in etwas nach
hinten gerichtet sind, so daß sie nicht in gleicher
Linie neben einander, sondern von vorn nach
hinten stumpf convergirend laufen*).

§. 170.

Ueber die Art wie diese Knöpfe mit dem
Schlafbeine eingelenckt seyen, besonders ob sie

*) Von der verschiednen Bildung dieser condylorum
bey den Thieren hängt die eben so verschiedne
Beweglichkeit ihrer Kinnladen ab. Rundliche
Knöpfe machen eine Art arthrodia (Th. I. §. 106.)
und gestatten folglich eine vielseitige Bewegung. -
Sehr breit in die Quere laufende hingegen bilden
gleichsam einen ginglymus (Th. I. §. 105.) mithin
eine weit eingeschränktere, bestimmtere, einseiti-
gere Einlenkung. - Jenes ist der Fall bey vielen
Grasfressenden Thieren, besonders beym Elephan-
ten etc. - Dieses hingegen bey den Raubthie-
ren; auch beym Marder, Iltis u. s. w.Bey den Wallfischen und andern cetaceis stehen
die condyli gar nicht in die Höhe, sondern liegen
ganz flach nach hinten.Am allersonderbarsten habe ich diese Einlen-
kung am Crocodil gefunden, da sie viele Aenlich-
keit mit der Articulation des Oberarms und der
Ellenbogenröhre beym Menschen hat: die condyli
nemlich sind fast wie das ohre Ende der vlna aus-
geschweift, und passen in ein convexes Gewinde
des Schedels ein, das ebenfalls der trochlea am
untern Ende des humerus änelt.

Diese beiden condyli sind ein paar rund-
liche aber flachgedruckte Köpfe, die auf einem
engern Halse aufstehen, und in die Breite von
außen nach innen und zugleich in etwas nach
hinten gerichtet sind, so daß sie nicht in gleicher
Linie neben einander, sondern von vorn nach
hinten stumpf convergirend laufen*).

§. 170.

Ueber die Art wie diese Knöpfe mit dem
Schlafbeine eingelenckt seyen, besonders ob sie

*) Von der verschiednen Bildung dieser condylorum
bey den Thieren hängt die eben so verschiedne
Beweglichkeit ihrer Kinnladen ab. Rundliche
Knöpfe machen eine Art arthrodia (Th. I. §. 106.)
und gestatten folglich eine vielseitige Bewegung. –
Sehr breit in die Quere laufende hingegen bilden
gleichsam einen ginglymus (Th. I. §. 105.) mithin
eine weit eingeschränktere, bestimmtere, einseiti-
gere Einlenkung. – Jenes ist der Fall bey vielen
Grasfressenden Thieren, besonders beym Elephan-
ten ꝛc. – Dieses hingegen bey den Raubthie-
ren; auch beym Marder, Iltis u. s. w.Bey den Wallfischen und andern cetaceis stehen
die condyli gar nicht in die Höhe, sondern liegen
ganz flach nach hinten.Am allersonderbarsten habe ich diese Einlen-
kung am Crocodil gefunden, da sie viele Aenlich-
keit mit der Articulation des Oberarms und der
Ellenbogenröhre beym Menschen hat: die condyli
nemlich sind fast wie das ohre Ende der vlna aus-
geschweift, und passen in ein convexes Gewinde
des Schedels ein, das ebenfalls der trochlea am
untern Ende des humerus änelt.
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[238/0270] Diese beiden condyli sind ein paar rund- liche aber flachgedruckte Köpfe, die auf einem engern Halse aufstehen, und in die Breite von außen nach innen und zugleich in etwas nach hinten gerichtet sind, so daß sie nicht in gleicher Linie neben einander, sondern von vorn nach hinten stumpf convergirend laufen *). §. 170. Ueber die Art wie diese Knöpfe mit dem Schlafbeine eingelenckt seyen, besonders ob sie *) Von der verschiednen Bildung dieser condylorum bey den Thieren hängt die eben so verschiedne Beweglichkeit ihrer Kinnladen ab. Rundliche Knöpfe machen eine Art arthrodia (Th. I. §. 106.) und gestatten folglich eine vielseitige Bewegung. – Sehr breit in die Quere laufende hingegen bilden gleichsam einen ginglymus (Th. I. §. 105.) mithin eine weit eingeschränktere, bestimmtere, einseiti- gere Einlenkung. – Jenes ist der Fall bey vielen Grasfressenden Thieren, besonders beym Elephan- ten ꝛc. – Dieses hingegen bey den Raubthie- ren; auch beym Marder, Iltis u. s. w. Bey den Wallfischen und andern cetaceis stehen die condyli gar nicht in die Höhe, sondern liegen ganz flach nach hinten. Am allersonderbarsten habe ich diese Einlen- kung am Crocodil gefunden, da sie viele Aenlich- keit mit der Articulation des Oberarms und der Ellenbogenröhre beym Menschen hat: die condyli nemlich sind fast wie das ohre Ende der vlna aus- geschweift, und passen in ein convexes Gewinde des Schedels ein, das ebenfalls der trochlea am untern Ende des humerus änelt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/270>, abgerufen am 25.11.2024.