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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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dem frischen Bruche stralicht, mit matten Glanze,
wie ein sehr fester Zeolith: übrigens ziemlich
kreiticht-weiß, und völlig undurchsichtig.

§. 175.

Die substantia vitrea, oder der Schmelz,
die Glasur, das Emaille der Zähne (exter-
num inuolucrum malpigh
.), ist bey weiten
der allerhärteste*), und wie es scheint, zu-
gleich der allermindst-organisirte**) von allen
festen Theilen des menschlichen Körpers. Er
bekleidet die sogenannte Krone des Zahns, und
unterscheidet sich sehr sichtlich von der Knochen-
artigen Substanz, sowol durch das ungleich
festere Porcellanartige Ansehn, als durch die
mehr milchweisse Farbe***)

*) Wenn gleich nicht so, daß sie am Stahl Feuer
schlagen wie Th. Bartholin und Gagliardi be-
haupten, s. des erstern histor. anatomicar. rarior.
cent. II. obs. 24. und des letztern anat. ossium pag. 62.
**) Im verdünnten Salpetergeist und änlichen minera-
lischen Säuren schwindet der Schmelz der Zähne
nach und nach völlig, ohne wie andre Knochen
eine Grundlage von Zellgewebe zu hinterlassen. -
S. Herissant in den oben (Th. I. S. 11. N. **))
genannten Abhandlungen. - Auch Hrn. Prof.
Kemme Zweifel und Erinnerungen wider die
Lehre von der Ernährung der festen Theile. Halle,
1778. 8. S. 76. u. f.
***) Hr. Prof. Camper und der Englische Arzt D.
Simmons haben die ungewönlich milchblaue Farbe
der Zähne als ein Zeichen der Lungensucht ange-

dem frischen Bruche stralicht, mit matten Glanze,
wie ein sehr fester Zeolith: übrigens ziemlich
kreiticht-weiß, und völlig undurchsichtig.

§. 175.

Die substantia vitrea, oder der Schmelz,
die Glasur, das Emaille der Zähne (exter-
num inuolucrum malpigh
.), ist bey weiten
der allerhärteste*), und wie es scheint, zu-
gleich der allermindst-organisirte**) von allen
festen Theilen des menschlichen Körpers. Er
bekleidet die sogenannte Krone des Zahns, und
unterscheidet sich sehr sichtlich von der Knochen-
artigen Substanz, sowol durch das ungleich
festere Porcellanartige Ansehn, als durch die
mehr milchweisse Farbe***)

*) Wenn gleich nicht so, daß sie am Stahl Feuer
schlagen wie Th. Bartholin und Gagliardi be-
haupten, s. des erstern histor. anatomicar. rarior.
cent. II. obs. 24. und des letztern anat. ossium pag. 62.
**) Im verdünnten Salpetergeist und änlichen minera-
lischen Säuren schwindet der Schmelz der Zähne
nach und nach völlig, ohne wie andre Knochen
eine Grundlage von Zellgewebe zu hinterlassen. –
S. Herissant in den oben (Th. I. S. 11. N. **))
genannten Abhandlungen. – Auch Hrn. Prof.
Kemme Zweifel und Erinnerungen wider die
Lehre von der Ernährung der festen Theile. Halle,
1778. 8. S. 76. u. f.
***) Hr. Prof. Camper und der Englische Arzt D.
Simmons haben die ungewönlich milchblaue Farbe
der Zähne als ein Zeichen der Lungensucht ange-
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[243/0275] dem frischen Bruche stralicht, mit matten Glanze, wie ein sehr fester Zeolith: übrigens ziemlich kreiticht-weiß, und völlig undurchsichtig. §. 175. Die substantia vitrea, oder der Schmelz, die Glasur, das Emaille der Zähne (exter- num inuolucrum malpigh.), ist bey weiten der allerhärteste *), und wie es scheint, zu- gleich der allermindst-organisirte **) von allen festen Theilen des menschlichen Körpers. Er bekleidet die sogenannte Krone des Zahns, und unterscheidet sich sehr sichtlich von der Knochen- artigen Substanz, sowol durch das ungleich festere Porcellanartige Ansehn, als durch die mehr milchweisse Farbe ***) *) Wenn gleich nicht so, daß sie am Stahl Feuer schlagen wie Th. Bartholin und Gagliardi be- haupten, s. des erstern histor. anatomicar. rarior. cent. II. obs. 24. und des letztern anat. ossium pag. 62. **) Im verdünnten Salpetergeist und änlichen minera- lischen Säuren schwindet der Schmelz der Zähne nach und nach völlig, ohne wie andre Knochen eine Grundlage von Zellgewebe zu hinterlassen. – S. Herissant in den oben (Th. I. S. 11. N. **)) genannten Abhandlungen. – Auch Hrn. Prof. Kemme Zweifel und Erinnerungen wider die Lehre von der Ernährung der festen Theile. Halle, 1778. 8. S. 76. u. f. ***) Hr. Prof. Camper und der Englische Arzt D. Simmons haben die ungewönlich milchblaue Farbe der Zähne als ein Zeichen der Lungensucht ange-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/275>, abgerufen am 25.11.2024.