Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.****). Auch trägt sie so we- ****)
3tes St. S. 406 und f.) mit den Lungen in Ver- bindung. - Endlich ist aber auch die Diploe der Hirnschaale bey vielen Vögeln, zumal bey den Papageyen etc. überaus dick, schwammicht, und doch ebenfalls völlig markleer, und diese wird so wie der Schnabel und der Unterkiefer durch die Eustachische Röhre mit Luft gefüllt.Alle diese markleeren Luftknochen zeichnen sich auf den ersten Blick durch ihre Leichtigkeit, Weiße und Sprödigkeit von den mit Mark versehnen Kno- chen aus. Meist sind sie auch halbdurchsichtig.Ihr Nutze zur Erleichterung des Flugs erhellt schon daraus, daß hochfliegende Vögel wie z. B. der Adler, mit sehr vielen dergleichen Luftkno- chen versehen sind, bey den nicht fliegenden hin- gegen, wie beym Straus etc. die Schulterknochen auch nicht hohl sind u. s. w.Eine entfernte Aehnlichkeit mit diesen Luftkno- chen der Vögel zeigt sich übrigens doch selbst auch beym Menschen am Zitzenförmigen Fortsatz (pro- cessus mastoideus) des Schlafbeins, dessen Zellen mit der Paukenhöle und der Eustachischen Röhre in Verbindung stehen. *) Denn wenn das Mark zerstört worden, so ergie-
sen die Gefäße, die sich sonst hinein vertheilten, nunmehro Knochenfast, und zwar ergiest sich der- be wenn die ausgeleerte Markröhre mit Charpie etc. ausgestopft wird, desto starker in den äussern Callus, der die alte Röhre nun wie ein Futteral umgiebt; wird sie aber leer gelassen, so erzeugt sich auch in ihrem innern ein neuer Knochenkern. Das leztre war mir damals als ich den gedachten Aufsatz a. angef. O. einrückte noch nicht gelungen. Seitdem aber habe ich es ofter bestätigt gesehn. ****). Auch trägt sie so we- ****)
3tes St. S. 406 und f.) mit den Lungen in Ver- bindung. – Endlich ist aber auch die Diploë der Hirnschaale bey vielen Vögeln, zumal bey den Papageyen ꝛc. überaus dick, schwammicht, und doch ebenfalls völlig markleer, und diese wird so wie der Schnabel und der Unterkiefer durch die Eustachische Röhre mit Luft gefüllt.Alle diese markleeren Luftknochen zeichnen sich auf den ersten Blick durch ihre Leichtigkeit, Weiße und Sprödigkeit von den mit Mark versehnen Kno- chen aus. Meist sind sie auch halbdurchsichtig.Ihr Nutze zur Erleichterung des Flugs erhellt schon daraus, daß hochfliegende Vögel wie z. B. der Adler, mit sehr vielen dergleichen Luftkno- chen versehen sind, bey den nicht fliegenden hin- gegen, wie beym Straus ꝛc. die Schulterknochen auch nicht hohl sind u. s. w.Eine entfernte Aehnlichkeit mit diesen Luftkno- chen der Vögel zeigt sich übrigens doch selbst auch beym Menschen am Zitzenförmigen Fortsatz (pro- cessus mastoideus) des Schlafbeins, dessen Zellen mit der Paukenhöle und der Eustachischen Röhre in Verbindung stehen. *) Denn wenn das Mark zerstört worden, so ergie-
sen die Gefäße, die sich sonst hinein vertheilten, nunmehro Knochenfast, und zwar ergiest sich der- be wenn die ausgeleerte Markröhre mit Charpie ꝛc. ausgestopft wird, desto starker in den äussern Callus, der die alte Röhre nun wie ein Futteral umgiebt; wird sie aber leer gelassen, so erzeugt sich auch in ihrem innern ein neuer Knochenkern. Das leztre war mir damals als ich den gedachten Aufsatz a. angef. O. einrückte noch nicht gelungen. Seitdem aber habe ich es ofter bestätigt gesehn. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="****)"><p><pb facs="#f0094" xml:id="pb062_0001" n="62"/> 3tes St. S. 406 und f.) mit den Lungen in Ver-<lb/> bindung. – Endlich ist aber auch die Diploë der<lb/> Hirnschaale bey vielen Vögeln, zumal bey den<lb/> Papageyen ꝛc. überaus dick, schwammicht, und<lb/> doch ebenfalls völlig markleer, und diese wird so<lb/> wie der Schnabel und der Unterkiefer durch die<lb/> Eustachische Röhre mit Luft gefüllt.</p><p>Alle diese markleeren Luftknochen zeichnen sich<lb/> auf den ersten Blick durch ihre Leichtigkeit, Weiße<lb/> und Sprödigkeit von den mit Mark versehnen Kno-<lb/> chen aus. Meist sind sie auch halbdurchsichtig.</p><p>Ihr Nutze zur Erleichterung des Flugs erhellt<lb/> schon daraus, daß hochfliegende Vögel wie z. B.<lb/> der Adler, mit sehr vielen dergleichen Luftkno-<lb/> chen versehen sind, bey den nicht fliegenden hin-<lb/> gegen, wie beym Straus ꝛc. die Schulterknochen<lb/> auch nicht hohl sind u. s. w.</p><p>Eine entfernte Aehnlichkeit mit diesen Luftkno-<lb/> chen der Vögel zeigt sich übrigens doch selbst auch<lb/> beym Menschen am Zitzenförmigen Fortsatz (<hi rendition="#aq">pro-<lb/> cessus mastoideus</hi>) des Schlafbeins, dessen Zellen<lb/> mit der Paukenhöle und der Eustachischen Röhre<lb/> in Verbindung stehen.</p></note>. Auch trägt sie so we-<lb/> nig zur Erzeugung des Callus bey, das viel-<lb/> mehr nach Herrn Troja's und meinen eignen<lb/> Versuchen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Denn wenn das Mark zerstört worden, so ergie-<lb/> sen die Gefäße, die sich sonst hinein vertheilten,<lb/> nunmehro Knochenfast, und zwar ergiest sich der-<lb/> be wenn die ausgeleerte Markröhre mit Charpie ꝛc.<lb/> ausgestopft wird, desto starker in den äussern<lb/> Callus, der die alte Röhre nun wie ein Futteral<lb/> umgiebt; wird sie aber leer gelassen, so erzeugt<lb/> sich auch in ihrem innern ein neuer Knochenkern.<lb/> Das leztre war mir damals als ich den gedachten<lb/> Aufsatz a. angef. O. einrückte noch nicht gelungen.<lb/> Seitdem aber habe ich es ofter bestätigt gesehn.</p></note> dieselbe durch Zerstörung des<lb/> Markes sehr merklich befördert wird. Auch<lb/> der von Havers dem Marke zugeschriebene<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0094]
****). Auch trägt sie so we-
nig zur Erzeugung des Callus bey, das viel-
mehr nach Herrn Troja's und meinen eignen
Versuchen *) dieselbe durch Zerstörung des
Markes sehr merklich befördert wird. Auch
der von Havers dem Marke zugeschriebene
****) 3tes St. S. 406 und f.) mit den Lungen in Ver-
bindung. – Endlich ist aber auch die Diploë der
Hirnschaale bey vielen Vögeln, zumal bey den
Papageyen ꝛc. überaus dick, schwammicht, und
doch ebenfalls völlig markleer, und diese wird so
wie der Schnabel und der Unterkiefer durch die
Eustachische Röhre mit Luft gefüllt.
Alle diese markleeren Luftknochen zeichnen sich
auf den ersten Blick durch ihre Leichtigkeit, Weiße
und Sprödigkeit von den mit Mark versehnen Kno-
chen aus. Meist sind sie auch halbdurchsichtig.
Ihr Nutze zur Erleichterung des Flugs erhellt
schon daraus, daß hochfliegende Vögel wie z. B.
der Adler, mit sehr vielen dergleichen Luftkno-
chen versehen sind, bey den nicht fliegenden hin-
gegen, wie beym Straus ꝛc. die Schulterknochen
auch nicht hohl sind u. s. w.
Eine entfernte Aehnlichkeit mit diesen Luftkno-
chen der Vögel zeigt sich übrigens doch selbst auch
beym Menschen am Zitzenförmigen Fortsatz (pro-
cessus mastoideus) des Schlafbeins, dessen Zellen
mit der Paukenhöle und der Eustachischen Röhre
in Verbindung stehen.
*) Denn wenn das Mark zerstört worden, so ergie-
sen die Gefäße, die sich sonst hinein vertheilten,
nunmehro Knochenfast, und zwar ergiest sich der-
be wenn die ausgeleerte Markröhre mit Charpie ꝛc.
ausgestopft wird, desto starker in den äussern
Callus, der die alte Röhre nun wie ein Futteral
umgiebt; wird sie aber leer gelassen, so erzeugt
sich auch in ihrem innern ein neuer Knochenkern.
Das leztre war mir damals als ich den gedachten
Aufsatz a. angef. O. einrückte noch nicht gelungen.
Seitdem aber habe ich es ofter bestätigt gesehn.
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