individuellen Ausbildung der zu einem Skelete gehörigen einzelnen Knochen.
§. 109.
Außer diesen endlosen individuellen Cha- racteren, wodurch sich ein jedes Gerippe vom an- dern auszeichnet, unterscheidet man überhaupt die Skelete nach der Verschiedenheit des Alters und des Geschlechts der Subjecte.
§. 110.
So theilt man sie aus jener Rücksicht ins- gemein in vollkommne und unvollkommne, und belegt mit dem letztem - im Grunde sehr unpassenden Namen, die Gerippe von Leibes- früchten, Kindern und von denjenigen Per- sonen, an welchen nur die Knochenansätze noch nicht zu würklichen Fortsätzen verwachsen sind (§. 44. 46.); die aber doch übrigens so gut als die erwachsnen - alle ihren Bistimmungen angemeßne größte Vollkommenheit zeigen.
§. 111.
Sie zeichnen sich besonders durch eine dop- pelte Verschiedenheit aus: Daß sie nämlich, je unreifer sie sind, erstens desto mehr knorp- lichte, noch nicht verknöcherte Stellen haben: und daß zweytens auch alsdann sowohl über- haupt der Kopf zum Rumpf, und dieser zu den
individuellen Ausbildung der zu einem Skelete gehörigen einzelnen Knochen.
§. 109.
Außer diesen endlosen individuellen Cha- racteren, wodurch sich ein jedes Gerippe vom an- dern auszeichnet, unterscheidet man überhaupt die Skelete nach der Verschiedenheit des Alters und des Geschlechts der Subjecte.
§. 110.
So theilt man sie aus jener Rücksicht ins- gemein in vollkommne und unvollkommne, und belegt mit dem letztem – im Grunde sehr unpassenden Namen, die Gerippe von Leibes- früchten, Kindern und von denjenigen Per- sonen, an welchen nur die Knochenansätze noch nicht zu würklichen Fortsätzen verwachsen sind (§. 44. 46.); die aber doch übrigens so gut als die erwachsnen – alle ihren Bistimmungen angemeßne größte Vollkommenheit zeigen.
§. 111.
Sie zeichnen sich besonders durch eine dop- pelte Verschiedenheit aus: Daß sie nämlich, je unreifer sie sind, erstens desto mehr knorp- lichte, noch nicht verknöcherte Stellen haben: und daß zweytens auch alsdann sowohl über- haupt der Kopf zum Rumpf, und dieser zu den
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[86/0112]
individuellen Ausbildung der zu einem Skelete
gehörigen einzelnen Knochen.
§. 109.
Außer diesen endlosen individuellen Cha-
racteren, wodurch sich ein jedes Gerippe vom an-
dern auszeichnet, unterscheidet man überhaupt
die Skelete nach der Verschiedenheit des Alters
und des Geschlechts der Subjecte.
§. 110.
So theilt man sie aus jener Rücksicht ins-
gemein in vollkommne und unvollkommne,
und belegt mit dem letztem – im Grunde sehr
unpassenden Namen, die Gerippe von Leibes-
früchten, Kindern und von denjenigen Per-
sonen, an welchen nur die Knochenansätze noch
nicht zu würklichen Fortsätzen verwachsen sind
(§. 44. 46.); die aber doch übrigens so gut
als die erwachsnen – alle ihren Bistimmungen
angemeßne größte Vollkommenheit zeigen.
§. 111.
Sie zeichnen sich besonders durch eine dop-
pelte Verschiedenheit aus: Daß sie nämlich,
je unreifer sie sind, erstens desto mehr knorp-
lichte, noch nicht verknöcherte Stellen haben:
und daß zweytens auch alsdann sowohl über-
haupt der Kopf zum Rumpf, und dieser zu den
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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/112>, abgerufen am 21.11.2024.
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