Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.Denn daß dieß, und keinesweges die Ver- n) Ich habe ihn in der prolus. anat. de sinib. fron- talibus Gotting. 1779. 4. umständlich auseinan- der gesetzt. o) Der sowohl durch den ungeheuren Verlust seines Gaumens und seiner Nase, als durch die einfache und doch hinlängliche Vorrichtung womit er die- sen Verlust ersetzt hatte, bekannte Joh. Beck, sprach, ohngeachtet er alle seine Nasenhölen mit Schwamm verstopfen mußte, doch laut und ver- nehmlich. - Und das gleiche bemerkt man bey Per- sonen in deren Stirnhölen sich etwa Insecten oder Würmer eingenistelt haben. Ich habe eine Feuer- Aßel (Scolopendra electrica) in meiner Samm- lung, die von einem Frauenzimmer noch lebendig ausgeschneuzt worden, welcher sie ein ganzes Jahr lang unerträgliche Kopfschmerzen verursacht, den Geruch beraubt, aber nicht im mindesten die Stimme verändert hatte. p) Viele Thiere mit durchdringender gellender Stimme
wie die Affen, Meerkatzen, u. s. w. haben keine - andre hingegen mit dumpfer Stimme, wie die Bären, so ausnehmend große Stirnhölen. Aber bey allen Thieren die einen sehr scharfen Geruch haben, sind sie groß oder zahlreich, so beym Hunde, bey den meisten Grasfressenden Thieren etc. Von mächtiger Weite und Umfang sind sie beym Schwein, vor allen aber beym Elephanten, dessen erstaunenswürdige Stirnhölen ich am Schädel eines jungen solchen Thieres vor mir habe, wo Denn daß dieß, und keinesweges die Ver- n) Ich habe ihn in der prolus. anat. de sinib. fron- talibus Gotting. 1779. 4. umständlich auseinan- der gesetzt. o) Der sowohl durch den ungeheuren Verlust seines Gaumens und seiner Nase, als durch die einfache und doch hinlängliche Vorrichtung womit er die- sen Verlust ersetzt hatte, bekannte Joh. Beck, sprach, ohngeachtet er alle seine Nasenhölen mit Schwamm verstopfen mußte, doch laut und ver- nehmlich. – Und das gleiche bemerkt man bey Per- sonen in deren Stirnhölen sich etwa Insecten oder Würmer eingenistelt haben. Ich habe eine Feuer- Aßel (Scolopendra electrica) in meiner Samm- lung, die von einem Frauenzimmer noch lebendig ausgeschneuzt worden, welcher sie ein ganzes Jahr lang unerträgliche Kopfschmerzen verursacht, den Geruch beraubt, aber nicht im mindesten die Stimme verändert hatte. p) Viele Thiere mit durchdringender gellender Stimme
wie die Affen, Meerkatzen, u. s. w. haben keine – andre hingegen mit dumpfer Stimme, wie die Bären, so ausnehmend große Stirnhölen. Aber bey allen Thieren die einen sehr scharfen Geruch haben, sind sie groß oder zahlreich, so beym Hunde, bey den meisten Grasfressenden Thieren ꝛc. Von mächtiger Weite und Umfang sind sie beym Schwein, vor allen aber beym Elephanten, dessen erstaunenswürdige Stirnhölen ich am Schädel eines jungen solchen Thieres vor mir habe, wo <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0139" xml:id="pb113_0001" n="113"/> Denn daß dieß, und keinesweges die Ver-<lb/> stärkung der Stimme, ihr Hauptnutze<note anchored="true" place="foot" n="n)"><p>Ich habe ihn in der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">prolus. anat. de sinib. fron-<lb/> talibus</hi></hi> <hi rendition="#aq">Gotting</hi>. 1779. 4. umständlich auseinan-<lb/> der gesetzt.</p></note> sey,<lb/> wird schon aus der Zeit wenn sie erst ent-<lb/> stehen, theils aber auch durch Bemerkungen<lb/> in Krankheiten<note anchored="true" place="foot" n="o)"><p>Der sowohl durch den ungeheuren Verlust seines<lb/> Gaumens und seiner Nase, als durch die einfache<lb/> und doch hinlängliche Vorrichtung womit er die-<lb/> sen Verlust ersetzt hatte, bekannte Joh. Beck,<lb/> sprach, ohngeachtet er alle seine Nasenhölen mit<lb/> Schwamm verstopfen mußte, doch laut und ver-<lb/> nehmlich. – Und das gleiche bemerkt man bey Per-<lb/> sonen in deren Stirnhölen sich etwa Insecten oder<lb/> Würmer eingenistelt haben. Ich habe eine Feuer-<lb/> Aßel (<hi rendition="#aq">Scolopendra</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">electrica</hi></hi>) in meiner Samm-<lb/> lung, die von einem Frauenzimmer noch lebendig<lb/> ausgeschneuzt worden, welcher sie ein ganzes Jahr<lb/> lang unerträgliche Kopfschmerzen verursacht, den<lb/> Geruch beraubt, aber nicht im mindesten die<lb/> Stimme verändert hatte.</p></note>, am unwiderredlichsten<lb/> aber aus der vergleichenden Anatomie<note anchored="true" place="foot" n="p)"><p>Viele Thiere mit durchdringender gellender Stimme<lb/> wie die Affen, Meerkatzen, u. s. w. haben keine –<lb/> andre hingegen mit dumpfer Stimme, wie die<lb/> Bären, so ausnehmend große Stirnhölen. Aber<lb/> bey allen Thieren die einen sehr scharfen Geruch<lb/> haben, sind sie groß oder zahlreich, so beym<lb/> Hunde, bey den meisten Grasfressenden Thieren ꝛc.<lb/> Von mächtiger Weite und Umfang sind sie beym<lb/> Schwein, vor allen aber beym Elephanten, dessen<lb/> erstaunenswürdige Stirnhölen ich am Schädel<lb/> eines jungen solchen Thieres vor mir habe, wo </p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [113/0139]
Denn daß dieß, und keinesweges die Ver-
stärkung der Stimme, ihr Hauptnutze n) sey,
wird schon aus der Zeit wenn sie erst ent-
stehen, theils aber auch durch Bemerkungen
in Krankheiten o), am unwiderredlichsten
aber aus der vergleichenden Anatomie p)
n) Ich habe ihn in der prolus. anat. de sinib. fron-
talibus Gotting. 1779. 4. umständlich auseinan-
der gesetzt.
o) Der sowohl durch den ungeheuren Verlust seines
Gaumens und seiner Nase, als durch die einfache
und doch hinlängliche Vorrichtung womit er die-
sen Verlust ersetzt hatte, bekannte Joh. Beck,
sprach, ohngeachtet er alle seine Nasenhölen mit
Schwamm verstopfen mußte, doch laut und ver-
nehmlich. – Und das gleiche bemerkt man bey Per-
sonen in deren Stirnhölen sich etwa Insecten oder
Würmer eingenistelt haben. Ich habe eine Feuer-
Aßel (Scolopendra electrica) in meiner Samm-
lung, die von einem Frauenzimmer noch lebendig
ausgeschneuzt worden, welcher sie ein ganzes Jahr
lang unerträgliche Kopfschmerzen verursacht, den
Geruch beraubt, aber nicht im mindesten die
Stimme verändert hatte.
p) Viele Thiere mit durchdringender gellender Stimme
wie die Affen, Meerkatzen, u. s. w. haben keine –
andre hingegen mit dumpfer Stimme, wie die
Bären, so ausnehmend große Stirnhölen. Aber
bey allen Thieren die einen sehr scharfen Geruch
haben, sind sie groß oder zahlreich, so beym
Hunde, bey den meisten Grasfressenden Thieren ꝛc.
Von mächtiger Weite und Umfang sind sie beym
Schwein, vor allen aber beym Elephanten, dessen
erstaunenswürdige Stirnhölen ich am Schädel
eines jungen solchen Thieres vor mir habe, wo
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