Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

zwischen den Schneidezähnen an, erst nach den
Jochbeinen und dann noch weiter rückwärts
bis zu den Weisheitszähnen und gegen die Flü-
gel des Keilbeins hin.

Sie läßt sich wieder unter vier Abschnitte
bringen.

1) den obern macht der processus nasalis,
ein schmaler fast Spatelförmiger Zapfen der
nach dem Stirnbein hin, zwischen den Nasen-
und Thränenbeinen liegt. Da von seiner ver-
schiednen Breite großentheils die Richtung der
eigentlich sogenannten Nasenknochen abhängt,
so trägt er folglich viel zum auszeichnenden der
Gesichtsbildung bey. - Seine Außenseite
wird durch einen ziemlich scharfen Rücken in
zwey Abschnitte getheilt. Der vordre ist zu-
weilen zu einer merklich tiefen Furche ausge-
schweiftd). Mit dem hintern hilft er den
Nasengang des Thränensacks bilden, und mit
dem obern Ende seiner innern Seite den trich-
terförmigen Ausweg der Stirnhöhlen (§. 21.)
und zuweilen schließt er auch damit die vorder-
sten Zellen des Siebbeins. (§. 81.)

2) ganz nach außen unter den Augenhöhlen
liegt der processus malaris, ein kurzer dicker,

d) Ueber diese Furche und wie sie wol ehe bey Ope-
rationen der Thränenfistel zu einem Fehlschnitt An-
laß gegeben s. bromfield's chirurg. observ. and
cases
vol. I. p. 341. sq.

zwischen den Schneidezähnen an, erst nach den
Jochbeinen und dann noch weiter rückwärts
bis zu den Weisheitszähnen und gegen die Flü-
gel des Keilbeins hin.

Sie läßt sich wieder unter vier Abschnitte
bringen.

1) den obern macht der processus nasalis,
ein schmaler fast Spatelförmiger Zapfen der
nach dem Stirnbein hin, zwischen den Nasen-
und Thränenbeinen liegt. Da von seiner ver-
schiednen Breite großentheils die Richtung der
eigentlich sogenannten Nasenknochen abhängt,
so trägt er folglich viel zum auszeichnenden der
Gesichtsbildung bey. – Seine Außenseite
wird durch einen ziemlich scharfen Rücken in
zwey Abschnitte getheilt. Der vordre ist zu-
weilen zu einer merklich tiefen Furche ausge-
schweiftd). Mit dem hintern hilft er den
Nasengang des Thränensacks bilden, und mit
dem obern Ende seiner innern Seite den trich-
terförmigen Ausweg der Stirnhöhlen (§. 21.)
und zuweilen schließt er auch damit die vorder-
sten Zellen des Siebbeins. (§. 81.)

2) ganz nach außen unter den Augenhöhlen
liegt der processus malaris, ein kurzer dicker,

d) Ueber diese Furche und wie sie wol ehe bey Ope-
rationen der Thränenfistel zu einem Fehlschnitt An-
laß gegeben s. bromfield's chirurg. observ. and
cases
vol. I. p. 341. sq.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0229" xml:id="pb203_0001" n="203"/>
zwischen den Schneidezähnen an, erst nach den<lb/>
Jochbeinen und dann noch weiter rückwärts<lb/>
bis zu den Weisheitszähnen und gegen die Flü-<lb/>
gel des Keilbeins hin.</p>
            <p>Sie läßt sich wieder unter vier Abschnitte<lb/>
bringen.</p>
            <p>1) den obern macht der <hi rendition="#aq">processus</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">nasalis</hi></hi>,<lb/>
ein schmaler fast Spatelförmiger Zapfen der<lb/>
nach dem Stirnbein hin, zwischen den Nasen-<lb/>
und Thränenbeinen liegt. Da von seiner ver-<lb/>
schiednen Breite großentheils die Richtung der<lb/>
eigentlich sogenannten Nasenknochen abhängt,<lb/>
so trägt er folglich viel zum auszeichnenden der<lb/>
Gesichtsbildung bey. &#x2013; Seine Außenseite<lb/>
wird durch einen ziemlich scharfen Rücken in<lb/>
zwey Abschnitte getheilt. Der vordre ist zu-<lb/>
weilen zu einer merklich tiefen Furche ausge-<lb/>
schweift<note anchored="true" place="foot" n="d)"><p>Ueber diese Furche und wie sie wol ehe bey Ope-<lb/>
rationen der Thränenfistel zu einem Fehlschnitt An-<lb/>
laß gegeben s. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">bromfield's</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">chirurg. observ. and<lb/>
cases</hi></hi> <hi rendition="#aq">vol</hi>. I. <hi rendition="#aq">p</hi>. 341. <hi rendition="#aq">sq</hi>.</p></note>. Mit dem hintern hilft er den<lb/>
Nasengang des Thränensacks bilden, und mit<lb/>
dem obern Ende seiner innern Seite den trich-<lb/>
terförmigen Ausweg der Stirnhöhlen (§. 21.)<lb/>
und zuweilen schließt er auch damit die vorder-<lb/>
sten Zellen des Siebbeins. (§. 81.)</p>
            <p>2) ganz nach außen unter den Augenhöhlen<lb/>
liegt der <hi rendition="#aq">processus</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">malaris</hi></hi>, ein kurzer dicker,<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[203/0229] zwischen den Schneidezähnen an, erst nach den Jochbeinen und dann noch weiter rückwärts bis zu den Weisheitszähnen und gegen die Flü- gel des Keilbeins hin. Sie läßt sich wieder unter vier Abschnitte bringen. 1) den obern macht der processus nasalis, ein schmaler fast Spatelförmiger Zapfen der nach dem Stirnbein hin, zwischen den Nasen- und Thränenbeinen liegt. Da von seiner ver- schiednen Breite großentheils die Richtung der eigentlich sogenannten Nasenknochen abhängt, so trägt er folglich viel zum auszeichnenden der Gesichtsbildung bey. – Seine Außenseite wird durch einen ziemlich scharfen Rücken in zwey Abschnitte getheilt. Der vordre ist zu- weilen zu einer merklich tiefen Furche ausge- schweift d). Mit dem hintern hilft er den Nasengang des Thränensacks bilden, und mit dem obern Ende seiner innern Seite den trich- terförmigen Ausweg der Stirnhöhlen (§. 21.) und zuweilen schließt er auch damit die vorder- sten Zellen des Siebbeins. (§. 81.) 2) ganz nach außen unter den Augenhöhlen liegt der processus malaris, ein kurzer dicker, d) Ueber diese Furche und wie sie wol ehe bey Ope- rationen der Thränenfistel zu einem Fehlschnitt An- laß gegeben s. bromfield's chirurg. observ. and cases vol. I. p. 341. sq.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/229
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/229>, abgerufen am 09.11.2024.