Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.Achtzehnter Abschnitt. Von den untern Muschelbeinen. §. 140. Die untern Muschelbeinea) (conchae a) Der erste der die untern Muschelbeine für ein paar
eigne besondre Knochen anerkannte, war wieder der mehrmals gerühmte Columbus a. a. O. S. 58.Doch sind sie auch von neuern Osteologen bloß für Fortsätze oder Anhänge andrer Gesichtsknochen gehalten worden. - So z. B. für Theile der Thränenbeinchen von Winslow im Tr. anat. vol. I. p. 86. und von hensing de apophysib. p. 15. - Für Fortsätze der Gaumenbeine von san- torini observ. anat. p. 88. - Für Theile des Siebbeins von Hünauld in den Mem. de l'Acad. des Sc. de Par. v. 1730. p. 560. so wie vorlängst von fallop. observ. anat. p. 35.Mit diesen dreyerley Knochen sind sie aber ge- wiß nur in den seltesten Fällen verwachsen. Weit eher könnte man sie für Theile der Oberkiefer halten, als mit welchen ich sie bey einigen übrigens ausnehmend schön ausgebildeten und doch noch jugendlichen Köpfen, vollkommen zu einem Stücke verwachsen gefunden habe. Achtzehnter Abschnitt. Von den untern Muschelbeinen. §. 140. Die untern Muschelbeinea) (conchae a) Der erste der die untern Muschelbeine für ein paar
eigne besondre Knochen anerkannte, war wieder der mehrmals gerühmte Columbus a. a. O. S. 58.Doch sind sie auch von neuern Osteologen bloß für Fortsätze oder Anhänge andrer Gesichtsknochen gehalten worden. – So z. B. für Theile der Thränenbeinchen von Winslow im Tr. anat. vol. I. p. 86. und von hensing de apophysib. p. 15. – Für Fortsätze der Gaumenbeine von san- torini observ. anat. p. 88. – Für Theile des Siebbeins von Hünauld in den Mém. de l'Acad. des Sc. de Par. v. 1730. p. 560. so wie vorlängst von fallop. observ. anat. p. 35.Mit diesen dreyerley Knochen sind sie aber ge- wiß nur in den seltesten Fällen verwachsen. Weit eher könnte man sie für Theile der Oberkiefer halten, als mit welchen ich sie bey einigen übrigens ausnehmend schön ausgebildeten und doch noch jugendlichen Köpfen, vollkommen zu einem Stücke verwachsen gefunden habe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0252" xml:id="pb226_0001" n="226"/> <head rendition="#c"><hi rendition="#g">Achtzehnter Abschnitt</hi>.<lb/><hi rendition="#g">Von den untern Muschelbeinen</hi>.</head><lb/> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 140.</head><lb/> <p>Die untern Muschelbeine<note anchored="true" place="foot" n="a)"><p>Der erste der die untern Muschelbeine für ein paar<lb/> eigne besondre Knochen anerkannte, war wieder<lb/> der mehrmals gerühmte Columbus a. a. O. S. 58.</p><p>Doch sind sie auch von neuern Osteologen bloß<lb/> für Fortsätze oder Anhänge andrer Gesichtsknochen<lb/> gehalten worden. – So z. B. für Theile der<lb/> Thränenbeinchen von Winslow im <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tr. anat</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">vol</hi>. I. <hi rendition="#aq">p</hi>. 86. und von <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">hensing</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de apophysib</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">p</hi>. 15. – Für Fortsätze der Gaumenbeine von <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">san-<lb/> torini</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">observ. anat</hi></hi>. <hi rendition="#aq">p</hi>. 88. – Für Theile des<lb/> Siebbeins von Hünauld in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mém. de l'Acad.<lb/> des Sc. de Par</hi></hi>. v. 1730. <hi rendition="#aq">p</hi>. 560. so wie vorlängst<lb/> von <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">fallop</hi></hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">observ. anat</hi></hi>. <hi rendition="#aq">p</hi>. 35.</p><p>Mit diesen dreyerley Knochen sind sie aber ge-<lb/> wiß nur in den seltesten Fällen verwachsen. Weit<lb/> eher könnte man sie für Theile der Oberkiefer<lb/> halten, als mit welchen ich sie bey einigen übrigens<lb/> ausnehmend schön ausgebildeten und doch noch<lb/> jugendlichen Köpfen, vollkommen zu einem Stücke<lb/> verwachsen gefunden habe.</p></note> (<hi rendition="#aq">conchae<lb/> inferiores, ossa turbinata s. spongiosa in<lb/> feriora</hi>) liegen unten in der Nasenhöhle nach<lb/> außen, sind so wie die Muscheln des Sieb-<lb/> beins von mürber schwammichter Textur und<lb/> haben allerdings einige Aehnlichkeit mit den ein-<lb/> zelnen Schalen einer gemeinen Flußmuschel,<lb/> wenn man sich dieselben in der Lage denkt, daß<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [226/0252]
Achtzehnter Abschnitt.
Von den untern Muschelbeinen.
§. 140.
Die untern Muschelbeine a) (conchae
inferiores, ossa turbinata s. spongiosa in
feriora) liegen unten in der Nasenhöhle nach
außen, sind so wie die Muscheln des Sieb-
beins von mürber schwammichter Textur und
haben allerdings einige Aehnlichkeit mit den ein-
zelnen Schalen einer gemeinen Flußmuschel,
wenn man sich dieselben in der Lage denkt, daß
a) Der erste der die untern Muschelbeine für ein paar
eigne besondre Knochen anerkannte, war wieder
der mehrmals gerühmte Columbus a. a. O. S. 58.
Doch sind sie auch von neuern Osteologen bloß
für Fortsätze oder Anhänge andrer Gesichtsknochen
gehalten worden. – So z. B. für Theile der
Thränenbeinchen von Winslow im Tr. anat.
vol. I. p. 86. und von hensing de apophysib.
p. 15. – Für Fortsätze der Gaumenbeine von san-
torini observ. anat. p. 88. – Für Theile des
Siebbeins von Hünauld in den Mém. de l'Acad.
des Sc. de Par. v. 1730. p. 560. so wie vorlängst
von fallop. observ. anat. p. 35.
Mit diesen dreyerley Knochen sind sie aber ge-
wiß nur in den seltesten Fällen verwachsen. Weit
eher könnte man sie für Theile der Oberkiefer
halten, als mit welchen ich sie bey einigen übrigens
ausnehmend schön ausgebildeten und doch noch
jugendlichen Köpfen, vollkommen zu einem Stücke
verwachsen gefunden habe.
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