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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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nannte Diploe bilden, statt daß die äußern
hingegen auf beideng) Seiten immer mehr
verdichten und die festen Außenblätter oder
gleichsam die Rinde zu jener schwammichten
Mittellage ausmachen.

§. 22.

Bey den Röhrenknochen werden die dickern
Enden in ein ähnliches schwammichtes oder zel-
lichtes Knochengewebe umgebildet, da hinge-
gen in ihrer Mitte eine nur mit dünnen
Knochenfäden durchkreuzte Höhle (§. 4.) ent-
steht, die aber dafür mit einer desto festern und
dichtern Knochenwand umschlossen wird.

g) Die mehresten neuem Zergliedern find hierin an-
derer Meinung, und behaupten, daß beym Schei-
telbeine u. a. dergleichen breiten Knochen aus je-
ner allerersten kleinen Schuppe zuförderst die innere
dickte Rinde (die sogenannte tabula vitrea sodann
auf deren äußern Fläche erst die diploe, und zuletzt
über dieser das äußere dichte Blatt gebildet werde.
S. albini icones ossium foetus p. 6 u. f. v. swie-
ten
Comm. in boerh. aphorism. Vol. I. p. 406.
bertin osteologie Vol. II. p. 31. u. a.m. Allein
ich halte mich vom Ungrund dieser Angabe und von
der Richtigkeit der dagegen oben angeführten Mei-
nung durch den Augenschein an einer ansehnlichen
Reihe dieser flachen Knochen überzeugt, die ich
von menschlichen Leibesfrüchten aus den ersten Mo-
naten nach der Empfängniß und auch von andern
größern Thieren, zumahl von ungebohrnen Füllen
und Kälbern vor mir habe.

nannte Diploë bilden, statt daß die äußern
hingegen auf beideng) Seiten immer mehr
verdichten und die festen Außenblätter oder
gleichsam die Rinde zu jener schwammichten
Mittellage ausmachen.

§. 22.

Bey den Röhrenknochen werden die dickern
Enden in ein ähnliches schwammichtes oder zel-
lichtes Knochengewebe umgebildet, da hinge-
gen in ihrer Mitte eine nur mit dünnen
Knochenfäden durchkreuzte Höhle (§. 4.) ent-
steht, die aber dafür mit einer desto festern und
dichtern Knochenwand umschlossen wird.

g) Die mehresten neuem Zergliedern find hierin an-
derer Meinung, und behaupten, daß beym Schei-
telbeine u. a. dergleichen breiten Knochen aus je-
ner allerersten kleinen Schuppe zuförderst die innere
dickte Rinde (die sogenannte tabula vitrea sodann
auf deren äußern Fläche erst die diploë, und zuletzt
über dieser das äußere dichte Blatt gebildet werde.
S. albini icones ossium foetus p. 6 u. f. v. swie-
ten
Comm. in boerh. aphorism. Vol. I. p. 406.
bertin osteologie Vol. II. p. 31. u. a.m. Allein
ich halte mich vom Ungrund dieser Angabe und von
der Richtigkeit der dagegen oben angeführten Mei-
nung durch den Augenschein an einer ansehnlichen
Reihe dieser flachen Knochen überzeugt, die ich
von menschlichen Leibesfrüchten aus den ersten Mo-
naten nach der Empfängniß und auch von andern
größern Thieren, zumahl von ungebohrnen Füllen
und Kälbern vor mir habe.
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[18/0044] nannte Diploë bilden, statt daß die äußern hingegen auf beiden g) Seiten immer mehr verdichten und die festen Außenblätter oder gleichsam die Rinde zu jener schwammichten Mittellage ausmachen. §. 22. Bey den Röhrenknochen werden die dickern Enden in ein ähnliches schwammichtes oder zel- lichtes Knochengewebe umgebildet, da hinge- gen in ihrer Mitte eine nur mit dünnen Knochenfäden durchkreuzte Höhle (§. 4.) ent- steht, die aber dafür mit einer desto festern und dichtern Knochenwand umschlossen wird. g) Die mehresten neuem Zergliedern find hierin an- derer Meinung, und behaupten, daß beym Schei- telbeine u. a. dergleichen breiten Knochen aus je- ner allerersten kleinen Schuppe zuförderst die innere dickte Rinde (die sogenannte tabula vitrea sodann auf deren äußern Fläche erst die diploë, und zuletzt über dieser das äußere dichte Blatt gebildet werde. S. albini icones ossium foetus p. 6 u. f. v. swie- ten Comm. in boerh. aphorism. Vol. I. p. 406. bertin osteologie Vol. II. p. 31. u. a.m. Allein ich halte mich vom Ungrund dieser Angabe und von der Richtigkeit der dagegen oben angeführten Mei- nung durch den Augenschein an einer ansehnlichen Reihe dieser flachen Knochen überzeugt, die ich von menschlichen Leibesfrüchten aus den ersten Mo- naten nach der Empfängniß und auch von andern größern Thieren, zumahl von ungebohrnen Füllen und Kälbern vor mir habe.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/44>, abgerufen am 21.11.2024.