Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite
Acht und funfzigster Abschnitt.
Von der Schienbeinröhre.
§. 390.

Die Schienbeinröhrea) (tibia)b) ist
nächst dem Schenkelbein der größte Röhren-
knochen am Gerippe. Sie hat ihren lateini-
schen Namen von der Aehnlichkeit ihrer Gestalt
mit einer umgekehrten Schalmeye. Doch
läuft sie nicht ganz gerade, sondern ist in etwas
schief gedreht, so daß ihre innere Seite nach
oben (wo der innere Gelenkknopf des Schen-
kelbeins drauf stößt) etwas mehr rückwärts;
nach unten hingegen mit dem innern Knöchel
etwas mehr vorwärts zu stehen kommt.

§. 391.

Sie ist mit ihrer obern Endfläche am Schen-
kelknochenc), mit ihrer untern am Knöchel-
bein eingelenkt; nach außen liegt das Waden-
bein an ihr; und oben steht sie nach vorn mit-
telst der gedachten Sehne (§. 385.) mit der
ihr eigentlich als Anhang zugehörigen Knie-
scheibe in Verbindung.

a) galenus cap. 22. pag. 28.
b) vesalius cap. 31. fig. 1. 2. 3. 4. - vergl. mit
albini icon. oss. foetus tab. XI. fig. 75. 76. 79. 80.
c) Von Troja's Bemerkung über den Hinterschen-
kel der Frösche und Kröten s. oben S. 380. N. *)
Acht und funfzigster Abschnitt.
Von der Schienbeinröhre.
§. 390.

Die Schienbeinröhrea) (tibia)b) ist
nächst dem Schenkelbein der größte Röhren-
knochen am Gerippe. Sie hat ihren lateini-
schen Namen von der Aehnlichkeit ihrer Gestalt
mit einer umgekehrten Schalmeye. Doch
läuft sie nicht ganz gerade, sondern ist in etwas
schief gedreht, so daß ihre innere Seite nach
oben (wo der innere Gelenkknopf des Schen-
kelbeins drauf stößt) etwas mehr rückwärts;
nach unten hingegen mit dem innern Knöchel
etwas mehr vorwärts zu stehen kommt.

§. 391.

Sie ist mit ihrer obern Endfläche am Schen-
kelknochenc), mit ihrer untern am Knöchel-
bein eingelenkt; nach außen liegt das Waden-
bein an ihr; und oben steht sie nach vorn mit-
telst der gedachten Sehne (§. 385.) mit der
ihr eigentlich als Anhang zugehörigen Knie-
scheibe in Verbindung.

a) galenus cap. 22. pag. 28.
b) vesalius cap. 31. fig. 1. 2. 3. 4. – vergl. mit
albini icon. oss. foetus tab. XI. fig. 75. 76. 79. 80.
c) Von Troja's Bemerkung über den Hinterschen-
kel der Frösche und Kröten s. oben S. 380. N. *)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0466" xml:id="pb440_0001" n="440"/>
          <head rendition="#c">Acht und funfzigster Abschnitt.<lb/><hi rendition="#g">Von der Schienbeinröhre</hi>.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 390.</head><lb/>
            <p>Die Schienbeinröhre<note anchored="true" place="foot" n="a)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">galenus</hi> cap</hi>. 22. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 28.</p></note> (<hi rendition="#aq">tibia</hi>)<note anchored="true" place="foot" n="b)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">vesalius</hi> cap</hi>. 31. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1. 2. 3. 4. &#x2013; vergl. mit<lb/><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">albini</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">icon. oss. foetus</hi></hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. XI. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 75. 76. 79. 80.</p></note> ist<lb/>
nächst dem Schenkelbein der größte Röhren-<lb/>
knochen am Gerippe. Sie hat ihren lateini-<lb/>
schen Namen von der Aehnlichkeit ihrer Gestalt<lb/>
mit einer umgekehrten Schalmeye. Doch<lb/>
läuft sie nicht ganz gerade, sondern ist in etwas<lb/>
schief gedreht, so daß ihre innere Seite nach<lb/>
oben (wo der innere Gelenkknopf des Schen-<lb/>
kelbeins drauf stößt) etwas mehr rückwärts;<lb/>
nach unten hingegen mit dem innern Knöchel<lb/>
etwas mehr vorwärts zu stehen kommt.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 391.</head><lb/>
            <p>Sie ist mit ihrer obern Endfläche am Schen-<lb/>
kelknochen<note anchored="true" place="foot" n="c)"><p>Von Troja's Bemerkung über den Hinterschen-<lb/>
kel der Frösche und Kröten s. oben S. 380. N. *)</p></note>, mit ihrer untern am Knöchel-<lb/>
bein eingelenkt; nach außen liegt das Waden-<lb/>
bein an ihr; und oben steht sie nach vorn mit-<lb/>
telst der gedachten Sehne (§. 385.) mit der<lb/>
ihr eigentlich als Anhang zugehörigen Knie-<lb/>
scheibe in Verbindung.</p>
          </div>
          <div n="3">
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[440/0466] Acht und funfzigster Abschnitt. Von der Schienbeinröhre. §. 390. Die Schienbeinröhre a) (tibia) b) ist nächst dem Schenkelbein der größte Röhren- knochen am Gerippe. Sie hat ihren lateini- schen Namen von der Aehnlichkeit ihrer Gestalt mit einer umgekehrten Schalmeye. Doch läuft sie nicht ganz gerade, sondern ist in etwas schief gedreht, so daß ihre innere Seite nach oben (wo der innere Gelenkknopf des Schen- kelbeins drauf stößt) etwas mehr rückwärts; nach unten hingegen mit dem innern Knöchel etwas mehr vorwärts zu stehen kommt. §. 391. Sie ist mit ihrer obern Endfläche am Schen- kelknochen c), mit ihrer untern am Knöchel- bein eingelenkt; nach außen liegt das Waden- bein an ihr; und oben steht sie nach vorn mit- telst der gedachten Sehne (§. 385.) mit der ihr eigentlich als Anhang zugehörigen Knie- scheibe in Verbindung. a) galenus cap. 22. pag. 28. b) vesalius cap. 31. fig. 1. 2. 3. 4. – vergl. mit albini icon. oss. foetus tab. XI. fig. 75. 76. 79. 80. c) Von Troja's Bemerkung über den Hinterschen- kel der Frösche und Kröten s. oben S. 380. N. *)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/466
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/466>, abgerufen am 22.11.2024.