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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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§. 28.

Durch die verschiedene Richtung und den
Lauf dieser letztern Gefäße wird vorzüglich die
Richtung der Knochenfasern selbst bestimmt,
die wie gesagt (§. 10.) bey den breiten Kno-
chen, wie aus einem Mittelpunkt divergiren,
und bey den Röhrenknochen hingegen mehr
gleichlaufend sind. Bey den letztern zumal,
sind nach des Hrn. von Hallerl) sorgfälti-
gen Untersuchungen zwey besondere netzförmige
Aderkronen (hemisphaeria vasculosa) zu mer-
ken, die das Hauptstück des Knochen an bei-
den Enden begrenzen, und deren Bogen und
Aeste endlich in die Knochenansätze übertreten,
und sich mir deren ihren Gefäßen verbinden.

§. 29.

Der aus dem Blute abgeschiedne Knochen-
fast wird vermuthlich längst der Häute dieser
Schlagadern durch dieselben ausgeschwitzt,
daher man sie theils von einer zarten Knochen-
röhre wie von einem Futteral umschlossen fin-
detm): das übrige Blut wird hingegen von
zurückführenden Adern wiederum aus den
Knochen hinausgeleitet.

l) Oper. minor. Vol. II. p. 575 u. f. und im Sup-
plement
zur Pariser Encyclopedie T. I. Art.
Accroissement.
m) Zumahl ungemein schön in den Röhrenknochen
der sehr großen Thiere, des Elephanten, Nas-
hörner u. s. w.
§. 28.

Durch die verschiedene Richtung und den
Lauf dieser letztern Gefäße wird vorzüglich die
Richtung der Knochenfasern selbst bestimmt,
die wie gesagt (§. 10.) bey den breiten Kno-
chen, wie aus einem Mittelpunkt divergiren,
und bey den Röhrenknochen hingegen mehr
gleichlaufend sind. Bey den letztern zumal,
sind nach des Hrn. von Hallerl) sorgfälti-
gen Untersuchungen zwey besondere netzförmige
Aderkronen (hemisphaeria vasculosa) zu mer-
ken, die das Hauptstück des Knochen an bei-
den Enden begrenzen, und deren Bogen und
Aeste endlich in die Knochenansätze übertreten,
und sich mir deren ihren Gefäßen verbinden.

§. 29.

Der aus dem Blute abgeschiedne Knochen-
fast wird vermuthlich längst der Häute dieser
Schlagadern durch dieselben ausgeschwitzt,
daher man sie theils von einer zarten Knochen-
röhre wie von einem Futteral umschlossen fin-
detm): das übrige Blut wird hingegen von
zurückführenden Adern wiederum aus den
Knochen hinausgeleitet.

l) Oper. minor. Vol. II. p. 575 u. f. und im Sup-
plément
zur Pariser Encyclopédie T. I. Art.
Accroissement.
m) Zumahl ungemein schön in den Röhrenknochen
der sehr großen Thiere, des Elephanten, Nas-
hörner u. s. w.
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[21/0047] §. 28. Durch die verschiedene Richtung und den Lauf dieser letztern Gefäße wird vorzüglich die Richtung der Knochenfasern selbst bestimmt, die wie gesagt (§. 10.) bey den breiten Kno- chen, wie aus einem Mittelpunkt divergiren, und bey den Röhrenknochen hingegen mehr gleichlaufend sind. Bey den letztern zumal, sind nach des Hrn. von Haller l) sorgfälti- gen Untersuchungen zwey besondere netzförmige Aderkronen (hemisphaeria vasculosa) zu mer- ken, die das Hauptstück des Knochen an bei- den Enden begrenzen, und deren Bogen und Aeste endlich in die Knochenansätze übertreten, und sich mir deren ihren Gefäßen verbinden. §. 29. Der aus dem Blute abgeschiedne Knochen- fast wird vermuthlich längst der Häute dieser Schlagadern durch dieselben ausgeschwitzt, daher man sie theils von einer zarten Knochen- röhre wie von einem Futteral umschlossen fin- det m): das übrige Blut wird hingegen von zurückführenden Adern wiederum aus den Knochen hinausgeleitet. l) Oper. minor. Vol. II. p. 575 u. f. und im Sup- plément zur Pariser Encyclopédie T. I. Art. Accroissement. m) Zumahl ungemein schön in den Röhrenknochen der sehr großen Thiere, des Elephanten, Nas- hörner u. s. w.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/47>, abgerufen am 21.11.2024.