Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.§. 93. Der Nutze dieser Knorpel geht zuförderst §. 94. Bey diesem wichtigen Nutzen, den die Knor- c) Daher die so sehr erschwerte und fast ganz ge- hemmte Beweglichkeit der sogenannten Gicht- knochen als bey welchen die articulirende Knor- pelrinde und theils selbst der daran stoßende Theil der Gelenkknöpfe und Pfannen etc. durch Absorbtion verzehrt sind. s. Sömmerring in meiner medi- cinischen Bibliothek III. B. S. 493 u. f. und sein Werk de morbis vasorum absorbentium p. 30 u. f. Auch joh. wenzell diss. de ossium arthriticorum indole, Mogunt. 1791. 8. d) Auf diese ausnehmende Elasticität der Knorpel,
besonders der zwischen den Wirbeln liegenden Knorpelscheiben, gründet sich die sonderbare Be- merkung, daß der menschliche Körper wegen seiner aufrechten Stellung am Morgen um ein so be- trächtliches höher ist, als am Abend. S. Vaße und Becket in den Philos. Transact. Nr. 383. und der Abt de Fontenu in der Hist. de l'Acad. des Sc. 1727. p. 16 u. f. §. 93. Der Nutze dieser Knorpel geht zuförderst §. 94. Bey diesem wichtigen Nutzen, den die Knor- c) Daher die so sehr erschwerte und fast ganz ge- hemmte Beweglichkeit der sogenannten Gicht- knochen als bey welchen die articulirende Knor- pelrinde und theils selbst der daran stoßende Theil der Gelenkknöpfe und Pfannen ꝛc. durch Absorbtion verzehrt sind. s. Sömmerring in meiner medi- cinischen Bibliothek III. B. S. 493 u. f. und sein Werk de morbis vasorum absorbentium p. 30 u. f. Auch joh. wenzell diss. de ossium arthriticorum indole, Mogunt. 1791. 8. d) Auf diese ausnehmende Elasticität der Knorpel,
besonders der zwischen den Wirbeln liegenden Knorpelscheiben, gründet sich die sonderbare Be- merkung, daß der menschliche Körper wegen seiner aufrechten Stellung am Morgen um ein so be- trächtliches höher ist, als am Abend. S. Vaße und Becket in den Philos. Transact. Nr. 383. und der Abt de Fontenu in der Hist. de l'Acad. des Sc. 1727. p. 16 u. f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0098" xml:id="pb072_0001" n="72"/> <head rendition="#c">§. 93.</head><lb/> <p>Der Nutze dieser Knorpel geht zuförderst<lb/> dahin, die Bewegung der Theile des Gerippes,<lb/> entweder überhaupt wie in allen Gelen-<lb/> ken<note anchored="true" place="foot" n="c)"><p>Daher die so sehr erschwerte und fast ganz ge-<lb/> hemmte Beweglichkeit der sogenannten Gicht-<lb/> knochen als bey welchen die articulirende Knor-<lb/> pelrinde und theils selbst der daran stoßende Theil<lb/> der Gelenkknöpfe und Pfannen ꝛc. durch Absorbtion<lb/> verzehrt sind. s. Sömmerring in meiner medi-<lb/> cinischen Bibliothek III. B. S. 493 u. f. und<lb/> sein Werk <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de morbis vasorum absorbentium</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">p</hi>. 30 u. f. Auch <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">joh. wenzell</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">diss. de ossium<lb/> arthriticorum indole</hi></hi>, <hi rendition="#aq">Mogunt</hi>. 1791. 8.</p></note>, – oder zu besondern Absichten wie<lb/> beym Thorax – zu erleichtern. Dann aber<lb/> auch durch ihre große Schnellkraft, Nachgiebig-<lb/> keit bey starken Druck zu bewürken<note anchored="true" place="foot" n="d)"><p>Auf diese ausnehmende Elasticität der Knorpel,<lb/> besonders der zwischen den Wirbeln liegenden<lb/> Knorpelscheiben, gründet sich die sonderbare Be-<lb/> merkung, daß der menschliche Körper wegen seiner<lb/> aufrechten Stellung am Morgen um ein so be-<lb/> trächtliches höher ist, als am Abend. S. Vaße<lb/> und Becket in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Philos. Transact</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Nr</hi>. 383.<lb/> und der Abt de Fontenu in der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hist. de l'Acad.<lb/> des Sc</hi></hi>. 1727. <hi rendition="#aq">p</hi>. 16 u. f.</p></note>: und end-<lb/> lich auch die Befestigung mancher Knochen un-<lb/> ter einander auf gewisse Weise noch zu verstärken.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 94.</head><lb/> <p>Bey diesem wichtigen Nutzen, den die Knor-<lb/> pel leisten sollen, gehört es zu den merkwür-<lb/> digsten aber weisesten Einrichtungen des thie-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0098]
§. 93.
Der Nutze dieser Knorpel geht zuförderst
dahin, die Bewegung der Theile des Gerippes,
entweder überhaupt wie in allen Gelen-
ken c), – oder zu besondern Absichten wie
beym Thorax – zu erleichtern. Dann aber
auch durch ihre große Schnellkraft, Nachgiebig-
keit bey starken Druck zu bewürken d): und end-
lich auch die Befestigung mancher Knochen un-
ter einander auf gewisse Weise noch zu verstärken.
§. 94.
Bey diesem wichtigen Nutzen, den die Knor-
pel leisten sollen, gehört es zu den merkwür-
digsten aber weisesten Einrichtungen des thie-
c) Daher die so sehr erschwerte und fast ganz ge-
hemmte Beweglichkeit der sogenannten Gicht-
knochen als bey welchen die articulirende Knor-
pelrinde und theils selbst der daran stoßende Theil
der Gelenkknöpfe und Pfannen ꝛc. durch Absorbtion
verzehrt sind. s. Sömmerring in meiner medi-
cinischen Bibliothek III. B. S. 493 u. f. und
sein Werk de morbis vasorum absorbentium
p. 30 u. f. Auch joh. wenzell diss. de ossium
arthriticorum indole, Mogunt. 1791. 8.
d) Auf diese ausnehmende Elasticität der Knorpel,
besonders der zwischen den Wirbeln liegenden
Knorpelscheiben, gründet sich die sonderbare Be-
merkung, daß der menschliche Körper wegen seiner
aufrechten Stellung am Morgen um ein so be-
trächtliches höher ist, als am Abend. S. Vaße
und Becket in den Philos. Transact. Nr. 383.
und der Abt de Fontenu in der Hist. de l'Acad.
des Sc. 1727. p. 16 u. f.
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