Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.rischen Körperbaues, daß - ohngeachtet alle §. 95. So wie aber gar viele weiche Theile des e) Daher ist z. B. eine vollkommne wahre Ankylose
der Schambeinknorpel fast unerhört: - und der große Harvey fand in der Leiche des 153 jährigen Thomas Parre die knorplichten Anhänge der Rippen am Brustbein noch so geschmeidig und biegsam, als irgend bey einem jungen frischen Manne. Den ganzen merkwürdigen Sectionsbe- richt hat Joh. Betts seinem Buche de ortu et natura sanguinis Lond. 1669. 8. beygefügt. Eben so sah auch Jac. Reil diese cartilagines permanentes in der Leiche des 130 jährigen Joh. Bayles unverändert, bey welchem doch die große Schlagader im Unterleibe nebst den iliachis großen- theils verknorpelt war, und sich auch Verknöche- rungen im Sichelförmigen Forsatz der harten Hirnhaut fanden. s. die Philosoph. Transact. vol. XXV. p. 2248. rischen Körperbaues, daß – ohngeachtet alle §. 95. So wie aber gar viele weiche Theile des e) Daher ist z. B. eine vollkommne wahre Ankylose
der Schambeinknorpel fast unerhört: – und der große Harvey fand in der Leiche des 153 jährigen Thomas Parre die knorplichten Anhänge der Rippen am Brustbein noch so geschmeidig und biegsam, als irgend bey einem jungen frischen Manne. Den ganzen merkwürdigen Sectionsbe- richt hat Joh. Betts seinem Buche de ortu et natura sanguinis Lond. 1669. 8. beygefügt. Eben so sah auch Jac. Reil diese cartilagines permanentes in der Leiche des 130 jährigen Joh. Bayles unverändert, bey welchem doch die große Schlagader im Unterleibe nebst den iliachis großen- theils verknorpelt war, und sich auch Verknöche- rungen im Sichelförmigen Forsatz der harten Hirnhaut fanden. s. die Philosoph. Transact. vol. XXV. p. 2248. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0099" xml:id="pb073_0001" n="73"/> rischen Körperbaues, daß – ohngeachtet alle<lb/> diejenigen Knorpel, die bey der Leibesfrucht<lb/> noch die Stelle der nachherigen Knochen einneh-<lb/> men, zu ihrer Zeit so leichte verknöchern; –<lb/> diese hingegen in Verhältniß so sehr selten, ja<lb/> würklich weit seltner als andre weiche Theile<lb/> des Körpers (S. 36. N. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">t</hi></hi>), in Knochen ver-<lb/> ändert werden, und selbst bey Personen vom<lb/> höchsten Alter meist noch ganz biegsam und un-<lb/> verändert gefunden werden<note anchored="true" place="foot" n="e)"><p>Daher ist z. B. eine vollkommne wahre Ankylose<lb/> der Schambeinknorpel fast unerhört: – und der<lb/> große Harvey fand in der Leiche des 153 jährigen<lb/> Thomas Parre die knorplichten Anhänge der<lb/> Rippen am Brustbein noch so geschmeidig und<lb/> biegsam, als irgend bey einem jungen frischen<lb/> Manne. Den ganzen merkwürdigen Sectionsbe-<lb/> richt hat Joh. Betts seinem Buche <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de ortu et<lb/> natura sanguinis</hi></hi> <hi rendition="#aq">Lond</hi>. 1669. 8. beygefügt.<lb/> Eben so sah auch Jac. Reil diese <hi rendition="#aq">cartilagines</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">permanentes</hi></hi> in der Leiche des 130 jährigen Joh.<lb/> Bayles unverändert, bey welchem doch die große<lb/> Schlagader im Unterleibe nebst den <hi rendition="#aq">iliachis</hi> großen-<lb/> theils verknorpelt war, und sich auch Verknöche-<lb/> rungen im Sichelförmigen Forsatz der harten<lb/> Hirnhaut fanden. s. die <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Philosoph. Transact</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">vol</hi>. XXV. <hi rendition="#aq">p</hi>. 2248.</p></note>.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 95.</head><lb/> <p>So wie aber gar viele weiche Theile des<lb/> Körpers aus den eben (§. 47.) angeführten<lb/> Ursachen verknöchern können, so sind auch<lb/> manche, wie z. B. große Schlagadern, zumahl<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [73/0099]
rischen Körperbaues, daß – ohngeachtet alle
diejenigen Knorpel, die bey der Leibesfrucht
noch die Stelle der nachherigen Knochen einneh-
men, zu ihrer Zeit so leichte verknöchern; –
diese hingegen in Verhältniß so sehr selten, ja
würklich weit seltner als andre weiche Theile
des Körpers (S. 36. N. t), in Knochen ver-
ändert werden, und selbst bey Personen vom
höchsten Alter meist noch ganz biegsam und un-
verändert gefunden werden e).
§. 95.
So wie aber gar viele weiche Theile des
Körpers aus den eben (§. 47.) angeführten
Ursachen verknöchern können, so sind auch
manche, wie z. B. große Schlagadern, zumahl
e) Daher ist z. B. eine vollkommne wahre Ankylose
der Schambeinknorpel fast unerhört: – und der
große Harvey fand in der Leiche des 153 jährigen
Thomas Parre die knorplichten Anhänge der
Rippen am Brustbein noch so geschmeidig und
biegsam, als irgend bey einem jungen frischen
Manne. Den ganzen merkwürdigen Sectionsbe-
richt hat Joh. Betts seinem Buche de ortu et
natura sanguinis Lond. 1669. 8. beygefügt.
Eben so sah auch Jac. Reil diese cartilagines
permanentes in der Leiche des 130 jährigen Joh.
Bayles unverändert, bey welchem doch die große
Schlagader im Unterleibe nebst den iliachis großen-
theils verknorpelt war, und sich auch Verknöche-
rungen im Sichelförmigen Forsatz der harten
Hirnhaut fanden. s. die Philosoph. Transact.
vol. XXV. p. 2248.
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