Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

ten Ursachen21), auch unter einerley Breite22) sich
an den Einwohnern offenbar verschieden zeigt.

§. 46.
Die Kreolen.

Eine vortrefliche Erläuterung über die Macht
des Klima auf die Bereitung der Farbe geben die
(selbst von klassischen Schriftstellern23) hin und
wieder fälschlich mit den Mulatten verwechselten)
Kreolen24)

21) So bemerkt z. B. Marsden die Wirkung der See-
luft
auf die Hautfarbe in history of Sumatra S. 43.
und Wallis in Hawkesworths Collection of voyages.
Th. 1. S. 260. Der Waldluft, Hartsink Beschryving van Guia-
na
. Th. 1. S. 9. Der Bergluft, Bouguer figure de la terre. Einl.
Seite 101. Der Erdhöhenluft, de Pinto in Robertsons
history of America.
22) S. hierüber die von Herrn Zimmermann bey Ge-
legenheit des Problems, warum nicht auch auf dem
unter dem Aequator gelegenen Striche von Amerika
Mohren erzeugt werden, angestellte mühsame und
gelehrte Untersuchung, in der geographischen
Geschichte des Menschen
. Th. 1. S. 86.
23) Z. B. von G. Hyde in den Anmerk. zu Abr. Peri-
stol itineribus mundi, in Ugolinis the sauro antiqui-
tatum sacrarum
. Th. 7. S. 141.
24) Der Ursprung dieser Benennung schreibt sich von
dem im 16ten Jahrhunderte nach Amerika geführten
Negersklaven her, welche zu allererst die von ihrer
Nation daselbst gebornen Kinder Criollos und Criollas
nannten; welchen Namen die Spanier nachher von
ihnen entlehnten, und ihrer eigenen in der neuen
Welt gebornen Nachkommenschaft beylegten. S. Gar-
cilasso del origen de los Incas S. 255. Jetzo wird
dieses Wort in Westindien auch sogar auf die Haus-
thiere ausgedehnt, welche in Amerika nicht eingebo-

ten Ursachen21), auch unter einerley Breite22) sich
an den Einwohnern offenbar verschieden zeigt.

§. 46.
Die Kreolen.

Eine vortrefliche Erläuterung über die Macht
des Klima auf die Bereitung der Farbe geben die
(selbst von klassischen Schriftstellern23) hin und
wieder fälschlich mit den Mulatten verwechselten)
Kreolen24)

21) So bemerkt z. B. Marsden die Wirkung der See-
luft
auf die Hautfarbe in history of Sumatra S. 43.
und Wallis in Hawkesworths Collection of voyages.
Th. 1. S. 260. Der Waldluft, Hartsink Beschryving van Guia-
na
. Th. 1. S. 9. Der Bergluft, Bouguer figure de la terre. Einl.
Seite 101. Der Erdhöhenluft, de Pinto in Robertsons
history of America.
22) S. hierüber die von Herrn Zimmermann bey Ge-
legenheit des Problems, warum nicht auch auf dem
unter dem Aequator gelegenen Striche von Amerika
Mohren erzeugt werden, angestellte mühsame und
gelehrte Untersuchung, in der geographischen
Geschichte des Menschen
. Th. 1. S. 86.
23) Z. B. von G. Hyde in den Anmerk. zu Abr. Peri-
stol itineribus mundi, in Ugolinis the sauro antiqui-
tatum sacrarum
. Th. 7. S. 141.
24) Der Ursprung dieser Benennung schreibt sich von
dem im 16ten Jahrhunderte nach Amerika geführten
Negersklaven her, welche zu allererst die von ihrer
Nation daselbst gebornen Kinder Criollos und Criollas
nannten; welchen Namen die Spanier nachher von
ihnen entlehnten, und ihrer eigenen in der neuen
Welt gebornen Nachkommenschaft beylegten. S. Gar-
cilasso del origen de los Incas S. 255. Jetzo wird
dieses Wort in Westindien auch sogar auf die Haus-
thiere ausgedehnt, welche in Amerika nicht eingebo-
<TEI>
  <text xml:id="blume000008">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0139" xml:id="pb105_0001" n="105"/>
ten Ursachen<note anchored="true" place="foot" n="21)"><p>So bemerkt z. B. Marsden die Wirkung der <hi rendition="#g">See-<lb/>
luft</hi> auf die Hautfarbe in <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">history of Sumatra</hi></hi> S. 43.<lb/>
und Wallis in Hawkesworths <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Collection of voyages</hi></hi>.<lb/>
Th. 1. S. 260.</p><p><hi rendition="#g">Der Waldluft</hi>, Hartsink <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Beschryving van Guia-<lb/>
na</hi></hi>. Th. 1. S. 9.</p><p><hi rendition="#g">Der Bergluft</hi>, Bouguer <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">figure de la terre.</hi></hi> Einl.<lb/>
Seite 101.</p><p><hi rendition="#g">Der Erdhöhenluft</hi>, de Pinto in Robertsons<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">history of America</hi></hi>.</p></note>, auch unter einerley Breite<note anchored="true" place="foot" n="22)"><p>S. hierüber die von Herrn Zimmermann bey Ge-<lb/>
legenheit des Problems, warum nicht auch auf dem<lb/>
unter dem Aequator gelegenen Striche von Amerika<lb/>
Mohren erzeugt werden, angestellte mühsame und<lb/>
gelehrte Untersuchung, in der <hi rendition="#g">geographischen<lb/>
Geschichte des Menschen</hi>. Th. 1. S. 86.</p></note> sich<lb/>
an den Einwohnern offenbar verschieden zeigt.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 46.<lb/><hi rendition="#g">Die Kreolen</hi>.</head><lb/>
          <p>Eine vortrefliche Erläuterung über die Macht<lb/>
des Klima auf die Bereitung der Farbe geben die<lb/>
(selbst von klassischen Schriftstellern<note anchored="true" place="foot" n="23)"><p>Z. B. von G. Hyde in den Anmerk. zu Abr. Peri-<lb/>
stol <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">itineribus mundi</hi></hi>, in Ugolinis <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the sauro antiqui-<lb/>
tatum sacrarum</hi></hi>. Th. 7. S. 141.</p></note> hin und<lb/>
wieder fälschlich mit den Mulatten verwechselten)<lb/>
Kreolen<note anchored="true" place="foot" n="24)"><p>Der Ursprung dieser Benennung schreibt sich von<lb/>
dem im 16ten Jahrhunderte nach Amerika geführten<lb/>
Negersklaven her, welche zu allererst die von ihrer<lb/>
Nation daselbst gebornen Kinder <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Criollos</hi></hi> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Criollas</hi></hi><lb/>
nannten; welchen Namen die Spanier nachher von<lb/>
ihnen entlehnten, und ihrer eigenen in der neuen<lb/>
Welt gebornen Nachkommenschaft beylegten. S. Gar-<lb/>
cilasso <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">del origen de los Incas</hi></hi> S. 255. Jetzo wird<lb/>
dieses Wort in Westindien auch sogar auf die Haus-<lb/>
thiere ausgedehnt, welche in Amerika nicht eingebo-<lb/></p></note></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[105/0139] ten Ursachen 21), auch unter einerley Breite 22) sich an den Einwohnern offenbar verschieden zeigt. §. 46. Die Kreolen. Eine vortrefliche Erläuterung über die Macht des Klima auf die Bereitung der Farbe geben die (selbst von klassischen Schriftstellern 23) hin und wieder fälschlich mit den Mulatten verwechselten) Kreolen 24) 21) So bemerkt z. B. Marsden die Wirkung der See- luft auf die Hautfarbe in history of Sumatra S. 43. und Wallis in Hawkesworths Collection of voyages. Th. 1. S. 260. Der Waldluft, Hartsink Beschryving van Guia- na. Th. 1. S. 9. Der Bergluft, Bouguer figure de la terre. Einl. Seite 101. Der Erdhöhenluft, de Pinto in Robertsons history of America. 22) S. hierüber die von Herrn Zimmermann bey Ge- legenheit des Problems, warum nicht auch auf dem unter dem Aequator gelegenen Striche von Amerika Mohren erzeugt werden, angestellte mühsame und gelehrte Untersuchung, in der geographischen Geschichte des Menschen. Th. 1. S. 86. 23) Z. B. von G. Hyde in den Anmerk. zu Abr. Peri- stol itineribus mundi, in Ugolinis the sauro antiqui- tatum sacrarum. Th. 7. S. 141. 24) Der Ursprung dieser Benennung schreibt sich von dem im 16ten Jahrhunderte nach Amerika geführten Negersklaven her, welche zu allererst die von ihrer Nation daselbst gebornen Kinder Criollos und Criollas nannten; welchen Namen die Spanier nachher von ihnen entlehnten, und ihrer eigenen in der neuen Welt gebornen Nachkommenschaft beylegten. S. Gar- cilasso del origen de los Incas S. 255. Jetzo wird dieses Wort in Westindien auch sogar auf die Haus- thiere ausgedehnt, welche in Amerika nicht eingebo-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/139
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/139>, abgerufen am 23.11.2024.